Gemeinsame Holding geplant: Nissan und Honda wollen fusionieren
Die japanischen Autohersteller Honda und Nissan wollen gemeinsam zum drittgrößten Autohersteller der Welt aufsteigen. Vertreter beider Unternehmen hätten am Montag eine Grundsatzvereinbarung für Fusionsgespräche unterzeichnet, erklärten deren Sprecher auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Tokio. Der Honda-Sprecher kündigte außerdem an, dass der Autokonzern eigene Aktien im Wert von bis zu umgerechnet sieben Milliarden US-Dollar zurückkaufen will.
Der gemeinsame Plan läuft darauf hinaus, eine Holding zu gründen, die als Dachgesellschaft für das neue Unternehmen fungiert und bis August 2026 an der Börse notiert sein soll. Honda werde die Mehrheit der Direktoren der Holding stellen, hieß es weiter. Mitsubishi, das zu 24,5 Prozent im Besitz von Nissan ist, hat ebenfalls die Absichtserklärung unterzeichnet und wird Teil der Gruppe sein.
Die beiden japanischen Autobauer suchen angesichts des global harten Wettbewerbs bei Elektrofahrzeugen den Schulterschluss gegen Konkurrenten wie Toyota, BYD oder Geely. Zusammen würden sie mit einem Absatz von mehr als acht Millionen Fahrzeugen an Toyota und Volkswagen heranrücken.
Nissan war vor mehr als zwei Jahrzehnten in eine existenzielle Krise geraten und konnte nur dank einer milliardenschweren Finanzspritze des französischen Automobilherstellers Renault überleben. Der entsandte Carlos Ghosn schaffte es damals, die Wende herbeizuführen. Ghosns überraschende Verhaftung und Entlassung Ende 2018 ebnete den Weg für Makoto Uchida, der das Ruder übernahm.
Der Aktienkurs von Nissan – größter Anteilseigner bei Mitsubishi Motors – zog nach Bekanntgabe der Pläne um fast ein Viertel an. Der Börsenwert des Konzerns stieg auf umgerechnet fast zehn Milliarden Euro. Die Marktkapitalisierung Hondas sank infolge des Berichts um knapp vier Prozent auf umgerechnet 40 Milliarden Euro.