Vorbereitungen im In- und Ausland: Hochwasser in Tschechien und ...

5 Tage vor
Hochwasser

Bereits am Freitag hatten sich Einsatzkräfte in Polen, Tschechien sowie Österreich und in der Slowakei auf Unwetter vorbereitet. Die heftigen Niederschläge östlich der Elbe lassen voraussichtlich auch die Wasserstände des Flusses in Sachsen sowie der Spree anschwellen, die an ihrem Oberlauf mehrere Hundert Meter durch Tschechien fließt. Die Lage in den jeweiligen Regionen – die Übersicht:

Sachsen

Elbe-Pegel: Womöglich am Samstagabend wird am Pegel Schöna die Alarmstufe 1 erreicht. Für Dresden wird damit am frühen Sonntagmorgen gerechnet, wie das sächsische Landeshochwasserzentrum  in einer Warnmeldung informierte. Die höchsten Wasserstände an den sächsischen Elbe-Pegeln werden derzeit ab Mittwoch und Donnerstag erwartet.

Carolabrücke: Die Zeit bei den Abrissarbeiten am eingestürzten Teil der Dresdner Carolabrücke drängt. Eine Spezialfirma arbeite nach Aussage von Feuerwehrsprecher Michael Klahre rund um die Uhr, um die Trümmerteile zu beseitigen. Geplant ist, mit Ausnahme des am frühen Mittwochmorgen in den Fluss gestürzten Abschnitts den gesamten Bereich des Brückenzuges C zu beräumen. So sollen Folgeschäden beim drohenden Hochwasser vermieden werden. Die Arbeiten sollen nach bisherigen Angaben bis Sonntagabend erledigt sein.

Dauerregen in Sachsen: Für Sachsen meldete der Deutsche Wetterdienst (DWD) , dass der Dauerregen bis zum Samstagmittag voraussichtlich abklingt. Die Nacht zum Sonntag soll demnach weitgehend niederschlagsfrei bleiben. Am Sonntag setzt der Prognose zufolge dann wieder Regen ein.

Alpenraum

Dauerregen und Schnee: Der Deutsche Wetterdienst sagt ergiebigen Dauerregen an den Alpen und in den östlichen Mittelgebirgen vorher. In den Alpen oberhalb von 1200 Metern komme der Niederschlag als Schnee herunter. In den Hochlagen über 2000 Metern sei rund ein Meter Neuschnee möglich. Das sei für diese Zeit des Jahres »schon etwas ungewöhnlich«, sagte ein DWD-Sprecher. Nachts könnte die Schneefallgrenze auf etwa 1000 Meter sinken.

Erhöhte Wasserstände erwartet: Die Tatsache, dass es in höheren Lagen Schnee statt Regen geben soll, wirkt sich aus Sicht des Hochwassernachrichtendienstes »hochwasserdämpfend« aus. Dennoch seien im Südosten Bayerns – vom Isareinzugsgebiet bis ins Berchtesgadener Land und zum Bayerischen Wald – erhöhte Wasserstände zu erwarten.

Tschechien

»Gefährdung« ausgerufen: Ursache für das Anschwellen der Elbe sind den Angaben nach heftige Regenfälle im Einzugsgebiet von Elbe und Moldau in Tschechien. In Deutschlands Nachbarland wurde an rund 20 Flüssen und Bächen die dritte Hochwasseralarmstufe »Gefährdung« ausgerufen, wie die Nachrichtenagentur CTK meldete.

»Das Wasser floss von den umliegenden Feldern ins Dorf herab«, hieß es. Die Feuerwehr habe den Bewohnern angeboten, sich in der örtlichen Turnhalle in Sicherheit zu bringen. Bislang habe dies aber niemand genutzt.

Feuerwehr bereitet Schutzwände vor: Im südböhmischen Budweis (České Budějovice) errichteten Feuerwehrleute seit Freitagabend Hochwasserschutzwände. Sie luden Sandsäcke am Fluss Maltsch ab und errichteten am Moldauufer eine vorgefertigte Barriere.

Pegelstände sollen weiter ansteigen: Meteorologen zufolge werden die Pegelstände der Flüsse in Tschechien am Wochenende weiter ansteigen. Mancherorts hat es seit Freitag bereits 50 bis 110 Liter pro Quadratmeter geregnet.

Polen

Dörfer evakuiert: Im Südwesten Polens ist die Lage ernst. In der Region Oppeln trat der Fluss Biala Glucholaska über die Ufer. Aus dem Dorf Głuchołazy nahe der Grenze zu Tschechien mussten 400 Bewohner in Sicherheit gebracht werden. Innenminister Tomasz Siemoniak war vor Ort und postete auf X Bilder von der Arbeit der Rettungskräfte.

Hundert Feuerwehrleute und 60 Polizisten seien in dem Dorf im Einsatz, schrieb Siemoniak. Auch aus dem Dorf Morów musste ein Teil der Bewohner evakuiert werden, weil hier der Fluss Mora über die Ufer getreten war. Insgesamt fuhr die Feuerwehr in der Region 400 Einsätze.

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Das Meteorologische Institut rechnet weiter mit anhaltenden Regenfällen. An 35 Wassermessstationen sei der Alarmpegel bereits überschritten, teilte das Institut auf X mit.

Österreich

Überschwemmungen und Erdrutsche: In Österreich erwarten Wetterfachleute in den kommenden Tagen massive Regenmengen mit Überschwemmungen und Erdrutschen. In Teilen Niederösterreichs und Oberösterreichs könnten laut staatlichem Meteorologie-Institut Geosphere Austria bis Dienstag mehr als 300 Liter Regen pro Quadratmeter fallen.

Hochwasser entlang der Donau: Einsatzkräfte bereiten sich entlang der Donau in Österreich auf ein Hochwasser vor, wie es etwa alle 10 bis 15 Jahre vorkommt. Unter anderem wurden mobile Hochwasserschutzanlagen aufgebaut und Sandsäcke gefüllt.

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