Ticker zum Hochwasser: Dresdner Feuerwehr fühlt sich gut auf ...

2 Tage vor
Hochwasser Dresden
20:51 Uhr | Scheitelpunkt in Torgau wohl Ende der Woche erreicht

Die Elbestadt Torgau im Landkreis Nordsachsen erwartet heute Abend einen Pegel von 5,53 Metern. Die Behörden rechnen damit, dass Ende dieser Woche bei einem Pegelstand von 7,40 Metern der Scheitelpunkt erreicht sein wird. Danach sollen die Pegelstände wieder sinken, sagte Bettina Klein, Sachbearbeiterin für besondere Gefahrenlagen der Stadt Torgau, im Gespräch mit MDR SACHSEN.

Bereits vor Ausrufen der Alarmstufe 1 habe die Stadt Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden, sagte Klein. So seien die Parkplätze an der Elbe und am Oberhafentor gesperrt worden. "Wir haben jetzt am Wochenende die Bootsstege in unserem Wasserwanderrastplatz rausgenommen. Wir müssen verschiedene Leute informieren, unter anderem das Hauptgestüt Graditz", sagte Klein. Dies sei wichtig, damit das Einholen der Pferde auf den Elbwiesen entsprechend vorbereitet werden könne.

20:20 Uhr | Feuerwehr Dresden fühlt sich gut auf Hochwasser vorbereitet

Nach Einschätzung der Hydrologen wird die Elbe den Richtwert der Alarmstufe 4 weder am Pegel Schöna noch am Pegel Dresden erreichen. Sie gingen davon aus, dass es in Dresden knapp in die Alarmstufe 3 gehe und die Elbe noch auf gut sechs Meter anschwellen würde. Die Hydrologen rechnen mit einem "sehr langgestreckten Hochwasserscheitel" ab Donnerstag in Schöna und in Dresden. Der höchste Wasserstand werde sich lange hinziehen und nicht schnell fallen, sagte der Leiter des Dresdner Umweltamtes, René Herold.

Bei der Dresdner Feuerwehr atmet man wegen dieser Prognosen auf. Es gebe bisher keine Einsätze. Nur an einer Straße im Stadtteil Laubegast wurde am Sonntag ein Sandsack-Schutzwall angelegt. "In Laubegast wurde ein 30 Meter langer und 60 Zentimeter hoher Sandsackwall aus 2.000 Sandsäcken gebaut", sagte der Leiter des Katastrophenamtes, Michael Katzsch. Erfahrungsgemäß werde dieser ab einem Pegelstand von 6,40 Metern gebraucht. Derzeit liege der Wasserstand an der Augustusbrücke bei 5,73 Metern. Nun sei man im Standby und beobachte, wie sich die Prognosen entwickeln, sagte Katzsch. Für einen unerwarteten Anstieg der Wassermengen gebe es eine Reserve an Sandsäcken.

19:49 Uhr | DRK ruft zu Spenden für Hochwasser-Opfer auf

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) bittet um Spenden für Hochwasseropfer und Hilfsprojekte in Polen und anderen Regionen Osteuropas. Es sei davon auszugehen, dass weitere Hilfeleistungen aus den Nachbarländern angefragt werden, teilte das DRK mit. Eine erste Hilfslieferung im Wert von 13.500 Euro aus Sachsen sei in der Nacht zu Montag in Polen eingetroffen. Eine Feldküche, Hygienesets und Feldbetten seien an das Polnische Rote Kreuz übergeben worden, hieß es. Das Führungs- und Lagezentrum des DRK Sachsen sei wegen der angespannten Lage in Osteuropa in erhöhter Alarmbereitschaft. Für schnelle und unbürokratische Hilfe wurde ein Spendenkonto eingerichtet.

19:17 Uhr | Schwarze Elster in Neuwiese erreicht Warnstufe 2

Der Wasserstand am Pegel der Schwarzen Elster in Neuwiese im Landkreis Bautzen hat Alarmstufe 2 erreicht. Prognosen hatten das ursprünglich erst für die kommende Nacht vorausgesagt. Derzeit liegt der Pegelstand bei 2,32 Meter, Tendenz leicht steigend.

19:03 Uhr | Notruf für völlig durchnässte Frau gerufen

Die Frau, die am Sonntagabend in Görlitz in die Neiße stürzte, hat der Fluss knapp einen Kilometer mit sich gerissen. Wie die Polizei Görlitz mitteilte, konnte sich die 46-Jährige flussabwärts an einem Wehr festhalten und sich ans Ufer retten. Die Frau war "vermutlich aus Leichtsinn" nahe eines Hotels an der Neiße in Görlitz zu nahe an den hochwasserführenden Fluss herangetreten. Unterkühlt wurde sie am Montagmorgen ins Krankenhaus gebracht.

Für die Inhaber der "Vierradenmühle" in Görlitz sei es einem Schock gleichgekommen, als eine Frau aus dem Wasser auf ihre Terrasse stieg, berichtet Inhaberin Ewelina Cerobska. Sie und ihr Mann hätten plötzlich die durchnässte Frau am Tor der unteren Terrasse erblickt und sofort einen Krankenwagen alarmiert, berichtet Cerobska. Obwohl die Polizei bisher nicht bestätigte, dass es sich um die gleiche verunglückte Frau handelt, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um die 46-Jährige handelt.

18:12 Uhr | Dresdner Oktoberfest baut nicht in der Flutrinne auf

Am 26. September startet das Dresdner Oktoberfest. Eigentlich sollten die Aufbauten der Festzelte in diesen Tagen in der Flutrinne beginnen. Aufgrund des Hochwassers ist das aber nicht möglich. "Das Oktoberfest hat sich in Abstimmung mit der Messe einen höheren Standpunkt gesucht und wird nach meiner Kenntnis nicht in der Flutrinne aufbauen", erklärte René Herold, Leiter des Umweltamtes, in einer Pressekonferenz.

17:46 Uhr | Eingestürzte Carolabrücke hat wenig Einfluss auf Pegelstand

Der in der Elbe liegende, abgestürzte Teil der Carolabrücke hat nach Einschätzung der Stadt derzeit keine Auswirkungen auf den steigenden Pegelstand. "Es kann klar gesagt werden, dass der Wasserstand durch den Brückenteil nicht beeinflusst wird", sagte der Leiter des Dresdner Umweltamtes, René Herold. Das zeige der Wasserstand am Pegel Dresden, der an der benachbarten Augustusbrücke flussabwärts liege.

Es kann klar gesagt werden, dass der Wasserstand durch den Brückenteil nicht beeinflusst wird.

Laut Herold wird durch den eingestürzten Brückenteil zwar die Strömungsgeschwindigkeit der Elbe flussabwärts beeinflusst. Das sei aber alles "beherrschbar". Bis zur nächsten Brücke werde das bereits wieder ausgeglichen. Flussaufwärts entsteht nach ersten Schätzungen ein Aufstau von 20 bis 30 Zentimetern Höhe bis zur etwa 2,5 Kilometer entfernten Waldschlößchenbrücke, leicht unter den vorab berechneten bis zu 50 Zentimetern.

17:23 Uhr | Diese Hochwasserwarnungen gelten aktuell in Sachsen:

Alarmstufe 1

Bischofswerda/ Wesenitz, keine PrognoseNeuwiese/ Schwarze Elster, Stufe 2 ab morgen 1 UhrBautzen 1/ Spree, keine PrognoseLieske/ Spree, Stufe 1 ab morgen 7 UhrGröditz 2/ Löbauer Wasser, keine Prognose


Alarmstufe 2

Riesa/ Elbe, Stufe 3 ab Mittwoch 4 UhrDresden/ Elbe, Stufe 3 ab morgen 10 UhrZescha/ Hoyerswerdaer Schwarzwasser, keine PrognosePrischwitz/ Hoyerswerdaer Schwarzwasser, keine Prognose


Alarmstufe 3

Schöna/ Elbe, anhaltend Stufe 3Görlitz/ Lausitzer Neiße, Stufe 2 ab heute 19 Uhr
17:04 Uhr | 11 Todesopfer wegen Hochwasser in Europa

In den Hochwassergebieten in Polen ist die Zahl der Todesopfer auf vier gestiegen. Die Regierung in Warschau kündigte unterdessen Soforthilfen in Höhe von umgerechnet 230 Millionen Euro an. Damit sollen die von den Überschwemmungen betroffenen Orte und Menschen unterstützt werden, wie Ministerpräsident Donald Tusk sagte. Bei dem Hochwasser in Teilen Österreichs, Polens, Rumäniens und Tschechiens ist die Zahl der Toten mittlerweile auf mindestens elf gestiegen.

16:42 Uhr | Tiere kehren in Zittau wieder in Gehege zurück

Nachdem sich die Hochwassersituation an der Neiße in Zittau seit der Nacht auf Montag entspannt hat, hat der Tierpark angekündigt, seine Tiere nach und nach wieder in die Gehege zurückzubringen. Sie waren übers Wochenende in Sicherheit gebracht worden. Der Tierpark will ab morgen wieder für Besucher öffnen.

16:19 Uhr | Dampfer der Weißen Flotte im Schutzhafen

Der Betrieb der Dampfer und Schiffe der Weißen Flotte Dresden ist auf unbestimmte Zeit eingestellt. "Wir haben unsere Fahrten seit Sonntag eingestellt. Das gilt bis auf weiteres je nach Hochwasserlage", sagt Pressesprecher Christoph Springer. Die Dampfer und Schiffe verbleiben demnach an den jeweiligen Anlegestellen, zwei Dampfer in der Sächsischen Schweiz verbleiben im Schutzhafen Prossen. Auch um die beiden am Terrassenufer in Dresden lagernden Salonschiffe mache man sich keine Sorgen, sagt Springer. "Die Motorschiffe haben beim 'Jahrhunderthochwasser' 2002 bei einem Pegel von 9,40 Meter sicher am Terrassenufer gelegen."

15:53 Uhr | Görlitzerin rettet Habseligkeiten aus Keller

In der Görlitzer Altstadt in der Hotherstraße sind mehrere Keller und Hinterhöfe auf der Neißeseite vollgelaufen. "Ich habe gestern Nacht noch bis zwei Uhr Sandsäcke geholt, dann bin ich schlafen gegangen. Früh um fünf hat mich der Hund geweckt und da war der Hof schon dreiviertel voll", berichtet eine Anwohnerin. Sie habe versucht, noch ein paar Habseligkeiten aus dem vollgelaufenen Keller zu retten. "Weihnachtszeug und so ein paar Sachen, an denen man hängt."

13:40 Uhr | Fährbetrieb in Dresden eingestellt

In und um Dresden fährt derzeit keine Fähre mehr über die Elbe. Bis zum Vormittag war die Fähre in Niederpoyritz noch auf dem Fluss unterwegs. Mittlerweile ist auch diese Verbindung aufgrund des Hochwassers unmöglich.

13:31 Uhr | Hilfslieferung aus Sachsen für Polens Hochwassergebiete

Angespannt ist die Situation weiterhin in Polen und Tschechien. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat in der Nacht zum Montag eine erste Hilfslieferung nach Niederschlesien gebracht. Wie ein DRK-Sprecher mitteilte, sind in Jelenia Gora neben einer Feldküche Hygienesets und Feldbetten an das Polnische Rote Kreuz übergeben worden. Das DRK Sachsen geht davon aus, dass aus den Nachbarländern weitere Hilfe angefragt wird. Die Hilfsorganisation hat ein Spendenkonto eingerichtet. Sachspenden können jedoch keine gesammelt werden, so der Sprecher.

13:05 Uhr | Gastwirte in Laubegast bereiten sich vor

Auch am Restaurant "Hof Zwanzig" in Dresden-Laubegast laufen die Vorbereitungen auf steigende Wasserstände. Zum Schutz haben die Besitzer bereits Sandsäcke organisiert. "Wir fühlen uns gut vorbereitet", erzählt Lisa Tran MDR SACHSEN. Ihrem Bruder gehört das Restaurant, sie sei zum helfen vorbei gekommen. "Die Gäste haben zum Glück Verständnis dafür, dass wir derzeit geschlossen haben", sagt sie.

12:10 Uhr | Wasser in Zittau auf dem Rückzug

Auch in Zittau hat sich die Hochwasserlage mittlerweile etwas entspannt. Der Zittauer Oberbürgermeister Thomas Zenker sagte MDR SACHSEN, man habe die Alarmstufe 4 nur für etwa drei Stunden überschritten. "Wir sind froh, dass jetzt wieder Platz in den Flüssen ist", so Zenker. Wenn jetzt weiterer Regen hinzu komme, dann sei die Gefahr nicht mehr so groß.

11:52 Uhr | Ende des Regens - Umweltamt erwartet teilweise Entspannung

Mit dem im Tagesverlauf erwarteten Ende des Dauerregens in Sachsen gehen die Hydrologen von einer Entspannung der Lage in den ostsächsischen Flussgebieten aus. "In der Lausitzer Neiße in Görlitz ist der Scheitel durch, dort geht das Wasser leicht zurück", sagte ein Sprecher des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. In Spree, Schwarzer Elster und den Nebenflüssen der Oberen Elbe setze sich der Anstieg leicht und moderater fort.

Der Wasserstand in der Elbe steigt unterdessen weiter. Nach Einschätzung der Hydrologen wird der Richtwert der Alarmstufe 4 am Pegel Dresden aber nicht erreicht. Man gehe davon aus, dass die Elbe dort auf gut sechs Meter anschwellen und damit noch knapp in die nächste Alarmstufe 3 kommen werde, hieß es.

10:54 Uhr | Sandsäcke als Schutz vor Krankenhaus in Dresden

Am Diakonissenkrankenhaus in Dresden laufen die Vorbereitungen für ein weiteres Ansteigen der Elbe. Nach Angaben eines MDR-Reporters sind an der Straße vor dem Krankenhaus Sandsäcke abgelegt worden.

10:42 Uhr | Gärten bei Görlitz-Weinhübel unter Wasser

Auch in Görlitz-Weinhübel ist das Wasser über die Ufer getreten. Grenzpfähle stehen unter Wasser und einzelne Gärten sind überschwemmt. Gabriele und Werner Paul wohnen ganz in der Nähe der Neiße und machen sich ein Bild von der Lage. "Wir hatten mehr befürchtet", sagt Frau Paul ruhig. Bei dem großen Hochwasser 2010 war das Wasser bis in ihr Haus gekommen. 

Ein weiterer Anwohner, der noch näher an der Neiße wohnt ist hingegen angespannt. Er sei seit zwei Uhr wach, sagt er MDR SACHSEN. Das Wasser reicht bis kurz vor sein Haus. 

09:47 Uhr | Keller in Görlitz vollgelaufen

In der Görlitzer Altstadt sind Keller von mehreren Häusern vollgelaufen. Ein Bewohner eines Hauses, das direkt an die Neiße grenzt, zeigt einem Reporter von MDR SACHSEN seinen Keller. Das Wasser steht etwa einen halben Meter hoch, Fahrräder und andere Gegenstände haben die Bewohner ins Treppenhaus geräumt. Der Bewohner wirkt trotzdem gelassen: "So schlimm wie 2010 ist es zum Glück nicht", sagt der Mann. Die Feuerwehr sei noch nicht da gewesen, habe ihn aber nachts angerufen und gewarnt.

09:35 Uhr | Vorbereitungen in Dresden laufen

Unterdessen laufen in Dresden die Vorbereitungen für das steigende Hochwasser der Elbe. Im Ostragehege werden der Spielplatz und Zäune abgebaut. Das Gebiet liegt in der Flutrinne der Elbe. Im Stadtteil Laubegast sichern bereits Sandsäcke einige Straßen.

08:43 Uhr | Bundesstraße 99 bei Görlitz gesperrt

Aufgrund des Hochwassers gibt es in und um Görlitz Verkehrseinschränkungen. In Hagenwerder ist die B99 entlang des Berzdorfer Sees vom Kreisverkehr in Richtung Görlitz Weinhübel gesperrt, wie die Polizei mitteilte. Auch wer am Montag mit dem Zug von Görlitz und Zittau fahren will, sollte sich vorher noch einmal informieren. Die Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft teilte mit, dass es Störungen wegen des Hochwassers geben könnte.

08:17 Uhr | Krisensitzung des Parlaments in Polen

Angesichts der schweren Verwüstungen durch Überschwemmungen im Südwesten Polens hat der polnische Regierungschef Donald Tusk sein Kabinett zu einer Krisensitzung am Montagvormittag einberufen. Er habe ein Dekret zur Ausrufung des Katastrophenzustands vorbereitet, teilte Tusk mit. Die Entscheidung darüber muss aber vom Kabinett abgesegnet werden.

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