Fußball: Hertha erfüllt Dardai-Forderung nicht 1:1 gegen Hannover
Berlin - Die von Hertha-Trainer Pal Dardai geforderte Siegesserie im Saison-Endspurt ist vorbei bevor sie begonnen hat. Die Berliner kamen am Freitagabend gegen Hannover 96 nur zu einem 1:1 (1:0). Wie so oft in der Saison der 2. Fußball-Bundesliga gab es einen späten Nackenschlag. In der dritten Minute der Nachspielzeit traf Enzo Leopold für die Niedersachsen zum Ausgleich. „Das war ein Spiegelbild der ganzen Saison“, haderte Herthas Innenverteidiger Toni Leistner.
Der Gedanke an eine Erstliga-Rückkehr hat sich für die Hertha bei zehn Punkten Rückstand auf Platz drei nun auch rechnerisch erledigt. Marc Oliver Kempf hatte in der 13. Minute den Berliner Führungstreffer vor 59 192 Zuschauern im Olympiastadion erzielt. „Das verfolgt uns. Es war jedes Mal ähnlich“, sagte Dardai zum erneut unglücklichen Spielverlauf.
Abschied für Plattenhardt
Als Motivation für die letzten vier Saisonspiele hatte Dardai den Siege-Plan ausgerufen - vergebens. Dabei hatte man einen launigen, weil entspannten Fußball-Freitagabend erwarten können. Die Hertha verabschiedete vor dem Anpfiff mit freundlichem Applaus ihren Ex-Kapitän Marvin Plattenhardt, der seit seinem Vertragsende im vergangenen Sommer ohne Verein ist. Seine Turnschuhe habe er im Auto, witzelte der ehemalige Nationalspieler.
Tatsächlich gab es durch den Ausfall von Michal Karbownik auf der Plattenhardt-Position hinten links eine Vakanz. Dardai besetzte sie aber natürlich mit Deyovaisio Zeefuik.
Der Niederländer gehörte neben dem wie üblich stark aufspielenden Fabian Reese zu den Akteuren, die deutliche Lust auf schönen Fußball hatten. Nach ersten Torannäherungen durch Haris Tabakovic (3.) für die Hertha und Nicolo Tresoldi (8.) für die Gäste war es Kempf, der bei einem Eckball von Palko Dardai mit Wucht nach oben stieg und zur Hertha-Führung einköpfte.
Hannover mit zwei Lattentreffern
Pal Dardai konnte sein Team früh auf dem ausgerufenen Siegeskurs wähnen. Doch sicher sein konnte er sich nie. Hannover erkannte die fahrlässig großen Räume in der Berliner Defensive immer wieder und hätte schon früher mit mehr Fortune ausgleichen können. Lars Gindorf (20.) und Louis Schaub (42.) trafen jeweils die Latte. Die Sorglosigkeiten brachten Dardai in Rage, was besonders Jungstar Ibrahim Maza in der Halbzeitpause zu hören bekam. Heftig ging der Trainer den Mittelfeldspieler an. „Ich bin kein Laptoptrainer. Er muss davon lernen“, erklärte Dardai seine Schelte für den Teenager.
In der zweiten Halbzeit konnte die Hertha lange ungestraft in den Verwaltungsmodus schalten. Hannovers Bemühungen um einen Punktgewinn waren zu harmlos. Doch dann schlug Leopold mit einem Kopfball spät zu.