Reisen mit Rührkuchen | Hertha BSC

6 Tage vor

Akademie | 30. September 2024, 15:00 Uhr

Partien an einem nasskalten Abend in Stoke zählen zu den größten Herausforderungen im Fußball. Schmuddelwetter, grelles Flutlicht und ein raubeiniger Kontrahent. Herausforderungen, denen sich unsere Bubis auch in dieser Saison wieder stellen werden. Zwar nicht in Stoke, dafür aber in Manchester, Liverpool, London und Norwich. Denn einmal mehr nimmt unser Hauptstadtclub am Premier League International Cup teil. Bei dem Wettbewerb, der sich über mehrere Monate erstreckt, kämpfen insgesamt 32 Teams um den Sieg: 16 aus England sowie 16 aus neun weiteren Ländern. In vier Achtergruppen bekommen es die internationalen Vertretungen zunächst ausschließlich mit den gastgebenden Auswahlen zu tun, sodass sich vier fixe Begegnungen ergeben. Anschließend geht es jeweils für die beiden Tabellenersten im Viertelfinale weiter. „Der Premier League International Cup versprüht einen ganz besonderen Charme. Für die Jungs ergeben sich bei den Duellen mit internationalen Gegnern auf hohem Niveau unheimlich wertvolle Erlebnisse und Erfahrungen. Wir sind sehr stolz, weiterhin zu diesem spannenden Teilnehmerfeld zu zählen!“, betont Andreas ‚Zecke‘ Neuendorf, Direktor Akademie & Lizenzspielerbereich bei Hertha BSC.

Hertha BSC - Figure 1
Foto Hertha BSC

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Alles in allem ist es das Europapokalfeeling, das den Reiz dieses Wettbewerbs ausmacht.

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Von Gegensätzen und Vorurteilen

Unsere Alte Dame präsentiert sich bereits zum siebten Mal mit einem Aufgebot, das in der Regel aus zahlreichen Akteuren der U23 sowie einigen U19- und U17-Talenten besteht, im Mutterland des Fußballs. Stets dabei: Alfred Bär. Der 46-Jährige, der in Personalunion als Teamleiter unserer Regionalligamannschaft sowie Zeugwart der blau-weißen Akademie fungiert, verpasste noch keinen der bislang 21 Auftritte auf der Insel. Der erste stieg vor nunmehr acht Jahren in Brighton. Bär erinnert sich, als sei es gestern gewesen, kann Spielverlauf und Torfolge problemlos wiedergeben. Zu jedem einzelnen Duell fallen dem Blau-Weißen spannende Einzelheiten und lustige Anekdoten ein. Sei es zum einen das Boxgym am Ende des engen und miefigen Kabinengangs, zum anderen der auf das Klo sprintende Spieler. Oder hier die Übungseinheit auf einem Trainingsgelände mit eigenem OP-Saal, und dort das Aufeinandertreffen mit dem FC Everton irgendwo zwischen unzähligen Reihenhäusern im altehrwürdigen Goodison Park. England eben – alles zwischen den Wurzeln des Spiels und einem Hochglanzprodukt. „Der Rasen ist jedenfalls immer perfekt“, so Bär, der gleichzeitig auch das Vorurteil mit dem Wetter bestätigen kann: „Wenn wir dort waren, hat es gefühlt mindestens an einem Tag geregnet.“ In Stoke setzte es übrigens vor zwei Jahren eine 0:2-Niederlage. Nasskalt würde als Umschreibung für jenen Novemberabend noch als euphemistisch durchgehen. Viel schlimmer sah es aber Anfang dieses Jahres in Wolverhampton aus: Minus 5 Grad Celsius. Da verzichtete selbst Bär auf die für ihn so markante kurze Hose. „Wir konnten ja schlecht zwei Wochen später nochmal kommen, also mussten wir uns den Umständen anpassen“, erzählt der Herthaner schmunzelnd.

Spielvorbereitung wie bei den Profis

„Alles in allem ist es das Europapokalfeeling, das den Reiz dieses Wettbewerbs ausmacht“, betont Bär. Anreise, Hotel, Abschlusseinheit vor Ort, voller Fokus, Spaziergang, Essen, Mittagsruhe, Abfahrt und raus auf den Platz. Was beim sogenannten Prematch-Meal nie fehlen darf: Rührkuchen. „Die Premier League stellt uns immer einen Guide, der sich vor Ort um alles kümmert. Mittlerweise kennt der schon unseren einzigen Sonderwunsch – und zwar den dry cake. Das hatten die Leute dort zuvor gar nicht auf dem Schirm“, verrät der Blau-Weiße, der das kulinarische Angebot ansonsten für gewöhnungsbedürftig hält. So springt eine Spielvorbereitung wie bei den Profis heraus. „Das ganze Drumherum inklusive der besonderen Atmosphäre ist einfach überragend und unbezahlbar für die Jungs. Ein erster Schritt in die Richtung, in die es gehen kann. Angucken und ausprobieren“, unterstreicht Bär.

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Alfred ist eine Institution in der U23 und aufgrund seiner positiven Art für das gesamte Team extrem wichtig. Außerdem kann er jedes Problem lösen.

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U23-Institution: Alfred Bär.

Blau-Weiße Fans in der Ferne

Youngster wie Boris Mamuzah Lum und Ibrahim Maza sammelten beim Premier League International Cup erste Minuten in dieser Altersklasse. Pascal Klemens, Linus Gechter und Derry Scherhant beispielsweise absolvierten ebenso Einsätze. Zumal regelmäßig auch Fans in der Ferne unterstützen – und zwar nicht nur Anhängerinnen und Anhänger aus unserer Hauptstadt, sondern ganz besonders auch der HERTHA BSC UK FANCLUB. „Die geben immer richtig Gas, was für die Jungs sehr cool ist“, betont unser Teamleiter, für den die Ausflüge nach Nottingham, Leeds und Co. inzwischen eine gewisse Routine bedeuten. „Der Aufwand und die Planung unterscheiden sich kaum von normalen Ligaspielen“, so Bär, der künftig nicht mehr jede einzelne Reise mitantreten wird. „Wir teilen uns das Projekt ab sofort zu zweit auf. Ab 2026 will ich dann eigentlich etwas kürzertreten, als Teamleiter aufhören und mich anderen Aufgaben im Verein widmen – so zumindest das Vorhaben“, erklärt der Herthaner schmunzelnd.

Viertelfinale als Ansporn

Schon seit 2012 übt Bär seine aktuelle Rolle aus, begonnen hatte alles mit einem Praktikum. In der Folge sah der Mann mit dem tierischen Nachnamen viele, viele Eigengewächse den Berliner Weg beschreiten. „Alfred ist eine Institution in der U23 und aufgrund seiner positiven Art für das gesamte Team extrem wichtig. Außerdem kann er jedes Problem lösen“, sagt ‚Zecke‘, der unsere Bubis von Sommer 2019 bis Winter 2021 gecoacht und währenddessen besonders eng mit Bär zu tun hatte. Seit Beginn der laufenden Spielzeit leitet Rejhan Hasanović die Geschicke unserer ältesten Akademiemannschaft. Schafft der Übungsleiter mit seinen Schützlingen den Sprung ins Viertelfinale, würde dies den ersten Einzug in die K.o.-Runde seit der Premierenteilnahme bedeuten. Kein schlechter Ansporn. Nach Stoke wird es diese Saison aber definitiv nicht gehen – schließlich fehlen die Potters bei der neuesten Auflage.

Unsere Duelle im Überblick

Termin Paarung Di., 01.10.24, 20:00 Uhr (dt.Zeit) Manchester United FC – Hertha BSC Mi., 30.10.24, 20:00 Uhr (dt. Zeit) Liverpool FC – Hertha BSC Di., 10.12.24, 20:00 Uhr (dt. Zeit) Fulham FC – Hertha BSC Di., 21.01.24, 20:00 Uhr (dt. Zeit) Norwich City FC – Hertha BSC
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