Hertha hat 2:0 gegen Aufsteiger Jahn Regensburg gewonnen – aber wie! Diese drei Punkte waren wichtig, aber noch mehr glücklich. Zwei Tore in den Schlussminuten, weil Jahn-Torwart Felix Gebhardt patzte. Davor war dieses Heimspiel trotz sengender Hitze im Olympiastadion für mich nicht überzeugend.
Zu wenig Ideen in der Offensive, zu wenig Feuer. Drei Spiele, vier Punkte, nach der 1:2-Auftaktpleite ist von den Ergebnissen ein Aufwärtstrend zu sehen, doch sonst stottert es noch gewaltig. Hertha BSC ist von Aufstiegseuphorie weit entfernt.
Publikumsliebling Fabian Reese fehlt einfach mit seinem Powerfußball. Wie lange er noch ausfällt, bleibt ungewiss. Er trägt nach seiner Fuß-OP noch immer einen Plastik-Stützschuh und läuft auf Krücken. Ein Comeback wird es frühestens im Oktober geben.
Auch Sonnabend humpelte er so wieder ins Olympiastadion und fieberte Fingernägel kauernd auf der Tribüne mit seinem Team. Es ist so bitter für ihn, tatenlos zuschauen zu müssen. Wenn man etwas positiv an seinem Stadionbesuch mit Freundin Johanna interpretieren will: Der Junge identifiziert sich voll mit dem Klub und postet auch noch Fotos auf Instagram auf der Tartanbahn.
Sein kongenialer Sturmpartner Haris Tabakovic ist dagegen weg. Ist ohne den Torjäger der Aufstieg überhaupt möglich? Plätschert die Saison wieder nur so dahin - an den oberen Tabellenplätzen immer nur kurz riechen, aber nie erreichen? Kommt Hertha nach Startschwierigkeiten jetzt in Schwung? Ich würde gerne wissen, was Reese wirklich über diesen glücklichen Heimsieg denkt. Davon hängt viel ab, ob er noch länger Hertha BSC erhalten bleibt.