Bundestagswahl 2025 : Hendrik Wüst sieht von Kanzlerkandidatur ...

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Hendrik Wüst wurde als möglicher Kanzlerkandidat der Union gehandelt, nun stellt er sich hinter Friedrich Merz. Die CSU rief er dazu auf, es ihm gleichzutun.

Hendrik Wüst - Figure 1
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16. September 2024, 18:11 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, isd

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Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst unterstützt Friedrich Merz als Kanzlerkandidaten. © Rolf Vennenbernd/​dpa

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) steht nach eigenen Worten derzeit nicht für eine Kanzlerkandidatur der Union bei der Bundestagswahl 2025 zur Verfügung. Wüst begründete dies nach einem Vorstandstreffen der nordrhein-westfälischen CDU in Düsseldorf damit, dass es eine starke und geschlossene Union brauche, um die Ampelkoalition im Bund abzulösen. Er habe deshalb den Landesvorstand der NRW-CDU gebeten, CDU-Chef Friedrich Merz als Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl zu unterstützen. Dafür habe es viel Zuspruch gegeben. "Friedrich Merz kann sich auf die Unterstützung seines Landesverbandes verlassen", betonte Wüst.

Wüst fügte hinzu, er hoffe, dass auch die CSU Merz als gemeinsamen Kanzlerkandidaten unterstützen werde. Dies würde "die gemeinsamen Wahlchancen der Union enorm erhöhen", sagte der Ministerpräsident. Unter Verweis auf den unionsinternen Streit um die Kanzlerkandidatur 2021 sagte Wüst: "Die Lehre aus 2021 ist, dass es für gemeinsamen Wahlerfolg eine Grundvoraussetzung gibt: die Geschlossenheit der CDU und der Union insgesamt." Der offene Streit zwischen dem damaligen CDU-Chef Armin Laschet und CSU-Chef Markus Söder hatte die Union 2021 geschwächt. "So etwas darf sich in der Union niemals wiederholen", sagte Wüst.

Söder hat in den vergangenen Wochen erneut seine Bereitschaft zur Kanzlerkandidatur deutlich gemacht. Aus CDU-Kreisen hieß es zuletzt, Merz und Söder wollten nach der Landtagswahl in Brandenburg einen gemeinsamen Vorschlag für einen Kanzlerkandidaten machen. Laut einem Bericht der Bild am Sonntag soll die Diskussion über den Kandidaten zugunsten von Merz "offenbar entschieden" sein.    

"Man sollte niemals nie sagen"

Er habe in den vergangenen Monaten wahrgenommen, dass sich viele Menschen, darunter Vertreter der Wirtschaft, wünschten, dass er über Nordrhein-Westfalen hinaus Verantwortung übernehme, sagte Wüst. Diesen Zuspruch empfinde er als "ermutigend" und als "Wertschätzung meiner Arbeit". Er fügte hinzu: "Natürlich ist ein Ministerpräsident von NRW immer ein möglicher Kanzlerkandidat." Wer das bevölkerungsreichste Bundesland Deutschlands regiere, müsse auch bereit sein, im Bund Verantwortung zu übernehmen. "Man sollte niemals nie sagen", sagte der 49-Jährige in diesem Zusammenhang. Zu seiner Entscheidung zum Verzicht sei er in der Abwägung zwischen seiner Verantwortung für Nordrhein-Westfalen, die CDU und Deutschland gekommen.          

In seinem Statement grenzte sich Wüst deutlich von der Ampelkoalition im Bund ab, die er als "schlechteste Bundesregierung" in der 75-jährigen Geschichte der Bundesrepublik bezeichnete. "Deutschland erlebt eine Krise, die den gesellschaftlichen Zusammenhang und das Vertrauen in die Demokratie gefährdet." Vieles funktioniere in Deutschland nicht mehr gut oder nicht mehr ausreichend gut, die zentralen Fundamente der hiesigen Demokratie seien beschädigt: "Erstens das Sicherheitsversprechen nach innen wie außen. Zweitens das Wohlstandsversprechen der sozialen Marktwirtschaft. Drittens das Versprechen des Aufstiegs durch Bildung", sagte Wüst und fügte hinzu: "Der erste Schritt Deutschlands aus der Krise ist die Ablösung dieser Bundesregierung – dazu braucht es eine ebenso starke wie geschlossene Union."

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