Helen Fares: SWR-Moderatorin schockiert mit Boykott-App für ...

22 Tage vor

Antisemitismus SWR-Moderatorin Helen Fares schockiert mit Boykott-App für israelische Produkte im Supermarkt

Helen Fares - Figure 1
Foto STERN.de

SWR-Moderatorin Helen Fares teilte eine Israel-Boykott-App

© Future Image / Imago Images

Auf ihrem privaten Instagram-Account teilte Helen Fares, die beim SWR arbeitet, mit ihren Followern eine Boykott-App, mit der man erkennen kann, ob hinter Produkten in Supermärkten Waren aus Israel stecken. Im Netz bekam Fares daraufhin viel Gegenwind. 

"'Kauft nicht bei Juden' in der 2024-Version", schrieb der Account "ÖRR Antisemitismus Watch" auf X, vormals Twitter. Anlass für die Empörung war eine Instagram-Story auf dem privaten Profil von Helen Fares, die für den Südwestrundfunk arbeitet. Darin stellte Fares ihren immerhin knapp 100.000 Followern eine App vor, mit der man im Supermarkt erkennen kann, hinter welchen Produkten israelische Firmen stecken – um sie dann zu boykottieren. 

Helen Fares bewirbt Israel-Boykott-App

Fares erwähnte ihre Lieblingsschokomilch von Alpro (gehört zu Danone), die sie von nun an nicht mehr kaufen wolle. "Es stellt sich heraus, dass der Eigentümer von Alpro in israelische Start-ups und in die israelische Wirtschaft investiert", so Fares. Der Hintergrund: Danone, das Unternehmen hinter Alpro, wurde von dem sephardischen Juden Daniel Carasso gegründet. 1941 floh Carasso aus Frankfurt in die USA, um sich vor den Nazis in Europa zu schützen und so sein Leben zu retten.

"Kauft nicht bei Juden" in der 2024er Version ????

SWR-Moderatorin Helen Fares benutzt und bewirbt (siehe Ende des Videos) eine App, die anhand der Artikelnummer überprüft, ob bestimmte Produkte im Supermarkt mit Israel in Verbindung stehen.

Da Alpros Eigentümer die israelische… pic.twitter.com/ELxodGVcU9

— ÖRR Antisemitismus Watch (@Antisemiticblog) April 6, 2024

Für Fares ist die Verbindung Alpros zu Israel ein Grund, die Schokomilch, die sie eigentlich so gerne trinke, nicht mehr zu kaufen. Der Boykott israelischer Produkte ist nicht neu. Nachdem bereits die Nazis dazu aufriefen, nicht bei Juden zu kaufen, ist genau das auch Ziel der BDS-Bewegung. BDS steht für boycott, divestment und sanctions und ist eine Kampagne, die von Kritikern als antisemitisch eingestuft wurde. So ziele die Bewegung laut der Bundeszentrale für politische Bildung "auf eine systematische Dämonisierung und Delegitimierung des jüdischen Staates im politischen und gesellschaftlichen Diskurs" ab.

SWR will sich äußern

Die Musikjournalistin und Podcasterin Fares, die selbst syrische Wurzeln hat, nutzt ihre Reichweite auf Instagram seit längerer Zeit für ihren Aktivismus gegen Israel. Dass sie auch für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk arbeitet, macht ihre Aussagen im Netz umso fragwürdiger. Nachdem ihre Story auf X und anderen Plattformen verbreitet wurde, forderten nicht wenige eine Stellungnahme seitens des SWR. Volker Beck, Politiker bei den Grünen und Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, sagte der "Bild-Zeitung", er halte "so eine antisemitische Boykotthaltung" nicht mit dem Auftrag des ÖRR vereinbar. Auch Autor Hasnain Kazim zeigte sich auf X empört. "Heute vor sechs Monaten drangen Hamas-Terroristen in Israel ein, mordeten, vergewaltigten, verbrannten Menschen bei lebendigem Leib. Weit mehr als tausend Menschen wurden ermordet. Noch immer hält Hamas Geiseln gefangen. Und einer SWR-Moderatorin fällt nichts anderes ein, als eine App zu bewerben, die im Supermarkt Marken erkennt, die mit Israel in Verbindung stehen, damit man diese Produkte boykottieren kann. Das ist 'Kauft nicht bei Juden!' im Jahr 2024. Wahnsinn."

Ein anderer User formulierte seine Empörung etwas salopper. "Warum gibt es keine App, die mir sagt, wie ich Antisemiten im ÖRR boykottieren kann?", schrieb er. Laut "Bild" will sich der SWR heute zu der Angelegenheit äußern. 

Quellen: X / "Bild"-Zeitung / Bundeszentrale für politische Bildung

ls

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