Schmidts goldenes Händchen: Heidenheim siegt auch in Edinburgh
Abermals effiziente Heidenheimer drehen nach einem schwachen ersten Durchgang, den die Hausherren nicht nutzen konnten, auf und gewinnen auch ihr drittes Conference-League-Spiel. Neben der abermals entscheidenden Effizienz sorgten dabei auch Frank Schmidts Joker für die entscheidenden Momente und die perfekte Ausbeute.
Nachdem vier Minuten Nachspielzeit angezeigt werden, legt Shankland noch mal eine Flanke ab. Doch auch diese Bemühung ist erfolglos.
0:2 Tor für Heidenheim Schöppner (Kopfball, Traoré)
Das ist die Entscheidung, der Tynecastle Park leert sich schlagartig! Nach Pieringers Ablage hat Traoré viel Zeit, um zu flanken, und findet den einlaufenden Schöppner. Der Joker ist einen Tick schnell als Kent und köpft ein.
Kent erwischt Pieringer im Luftduell am Kopf. Das wird zurückgepfiffen.
Wann zieht Oyegoke das Bein weg. Klare Sache: Das gibt Freistoß im rechten Halbfeld. Den Standard können Mainka und Kerber entschärfen.
Devlin geht dynamisch gegen Kerber zur Sache und zieht nicht zurück. Der Heidenheimerhebt spektakulär ab, schnauft dann aber kurz durch und spielt weiter.
Shankland klaut Beck den Ball und nimmt Penrice mit, der zurück auf seinen Kapitän flankt. Maloney stört den Zielspieler noch entscheidend.
Ein Ecke bekommen die Gäste nicht entscheidend geklärt. Im Nachgang landet das Leder zumindest mal im Seitenaus. Der weite Einwurf wird verlängert und sorgt fast für Gefahr, Grant kommt aber nicht zum Abschluss.
Wanner legt für Beck ab, der an der Strafraumkante nicht optimal ausgerichtet ist und rechts vorbeischießt.
Wieder soll Shankland am Strafraum das Rund festmachen. Doch Mainka und Siersleben haben den Hearts-Kapitän im zweiten Durchgang deutlich besser im Griff.
Devlin stellt gegen Wanner den Körper rein und bekommt einen Freistoß zugesprochen.
Wieder setzt Honsak sich links durch, der den Gästen merklich Schwung verleiht. Nach seinem Querpass trifft Kerber das Leder nicht entscheidend.
Siersleben antizipiert stark und rettet vor Shankland.
Nachdem Müller eine Hereingabe nicht komplett souverän klärt, bleiben die Gäste dran und kommen in eine Art Umschaltbewegung über Wanner. Am Ende kann dann Beck abschließen, setzt jedoch zu hoch an.
Siersleben lenkt Shankland nahe der Seitenauslinie. Penrice legt sich den Ball zum Freistoß zurecht, doch Breunig klärt.
Nachdem Müller auf der einen Seite fast den Ball an Shankland verliert und erst im Fallen noch zu Mainka bekommt, spielt Honsak auf der anderen Seite Wanner frei, der das lange Eck verfehlt.
Was sich durch den bisherigen Auftritt der Gäste einmal mehr bestätigt, ist die Effizienz des FCH in der Conference League. Aus eineinhalb Chancen haben die Heidenheimer einen Treffer gemacht. Wären die Hearts ähnlich effektiv, hätten sie bisher wohl mindestens doppelt so häufig gejubelt.
0:1 Tor für Heidenheim S. Conteh (Kopfball, Honsak)
Aus dem Nichts geht Heidenheim mit der ersten echten Torchance in Führung! Honsak zeigt links einen starken Antritt, lässt Baningime stehen und flankt präzise wie scharf ins Zentrum. Dort ist Conteh schneller als die schottische Deckung und drückt die Kugel mit der Stirn ins lange Eck. Gordon ist absolut machtlos.
Jetzt lässt Beck sich mal tief fallen, um etwas zu kreieren. Aber auch der offensive Mittelfeldspieler erhält kaum Angebote.
Mainka hat im Aufbau kaum Optionen. Kerber kommt entgegen und lässt auf Müller prallen. Spielerische Highlights liefern die Gäste wahrlich keine.
Nun greift das Heidenheimer Pressing mal, weil Baningime einen Pass spielt, den Boateng nicht verarbeiten kann. Der Ballgewinn ruft Honsak auf den Plan, der das Spielgerät nicht auf den Kasten bekommt.
Boateng will abschließen, doch Traoré steht im Weg. Die Schotten setzen nach, an der Eckfahne steht Boateng dann im Abseits.
Spielerwechsel (Heidenheim) Honsak kommt für Kaufmann
Kaufmanns Auftritt als Hybrid aus Flügel- und Mittelstürmer ist vorbei. Mit Honsak kommt eine klarere Option für die Außenbahn.
Nachdem Kingsley noch einen Schuss abblockt, geht es zu Pausentee, der den Gastgebern besser schmecken dürfte. 10:2 beträgt das Torschussverhältnis zugunsten der Hearts, die dem Führungstreffer mehrfach nah waren. Heidenheim bekommt mit dem Plus an Ballbesitz derweil kaum etwas hin. Einzige Halbchance blieb ein Kopfball nach einem Standard. Im zweiten Durchgang müssen die Gäste sich steigern.
Spittals abgefälscht Flanke landet bei Forrest, der Penrice mitnimmt. Die nächste Hereingabe wird zur Ecke entsorgt.
Drei Minuten gibt es obendrauf.
Jetzt wird es auch mal im schottischen Sechzehner heiß! Beck löffelt das Leder nach einer Ecke noch mal rein. Gordon kommt raus und faustet ungenau nach vorne, weshalb Maloney per Kopf abschließen kann. Bevor das Leder dem verwaisten Tor aber so richtig nahe kommt, klärt Boateng per Fallrückzieher.
Conteh schickt Forrester auf den Boden, verzögert dann aber zu lang. Im Sitzen klärt der Schotte zum Eckball.
Gelbe Karte (Heidenheim) Maloney
Kent verteidigt nach vorne und dribbelt an - bis Maloney ihn im Mittelfeld abgrätscht. Dabei spielt der Abräumer durchaus auch den Ball. Der Referee gibt trotzdem Gelb.
Nächste Chance für die Hearts, diesmal durch Forrest. Der Abschluss geht klar vorbei. Shankland regt sich mächtig auf, dass keine scharfe Hereingabe kam.
Wieder packt Müller zu. Nach Shanklands Ablage versucht es diesmal Dhanda, der zu ungenau zielt.
Spielerwechsel (Heidenheim) Traoré kommt für Busch
Frank Schmidt wechselt früh. Es kommt ein neuer Rechtsverteidiger. Ob Busch angeschlagen ist, lässt sich nicht sicher sagen. Vom Spielfeldrand kommt jedoch die Info, dass er Adduktorenprobleme haben soll.
Siersleben blockt entscheidend! Nach starkem Anspiel von Forrest hat der Linksaußen Spittal im Halbraum Platz, zieht diagonal in den Sechzehner und schließt ab. Doch der Innenverteidiger der Gäste ist dazwischen.
Nach Siersleben wird nun Forrester ermahnt. Zu spät war er von hinten gegen Breunig gekommen.
Busch sieht bei einer Forrest-Flanke nicht gut aus und klärt genau auf den im Rückraum lauernden Penrice. Mit dem schwachen rechten Fuß trifft der Linksverteidiger den Ball alles andere als optimal.
Penrice rutscht eine Flanke ab. Müller geht auf Nummer sicher und wischt die Kugel zur Seite weg.
Siersleben erlaubt sich das erste heftigere Foul, indem er Dhanda umräumt, der den Gegenspieler von hinten nicht kommen sieht. Der Unparteiische ermahnt den Heidenheimer klar.
Kent eröffnet hoch auf Shankland, der sich gegen Siersleben nicht entscheidend behaupten kann. Müller kommt aus dem Kasten und fängt die Kugel ab.
Penrice setzt nach einer Hereingabe nach und zieht von links in den Strafraum. Er spitzelt auf Forrest weiter, der klar im Abseits steht und zudem verzieht.
Kerber verbucht einen Abschluss, der noch nicht gefährlich wird. Buschs Hereingabe nach umsichtigem Anspiel Becks köpft der Mittelfeldmotor klar über das Ziel.
Breunig verlagert, doch Theuerkauf kommt zu spät und lässt sich von Forrester überspielen. Im Verbund kann die Hintermannschaft des Bundesligisten die Szene zum Einwurf abmoderieren.
Conteh erlaubt sich einen Fehlpass, den Maloney gegen Shankland ausbügeln muss. Das Einsteigen im Mittelkreis bleibt ohne Folgen.
Bush gibt scharf ins Zentrum, doch findet keinen Abnehmer. Trotz der gefährlichen Ecke der Hausherren kommen die Mannen von der Ostalb langsam besser ins Spiel.
Und der Standard wird gefährlich! Am zweiten Pfosten lässt Breunig Kent entwischen, der zum Flugkopfball ansetzt. Der Heidenheim-Angreifer stellt so eben noch den Körper rein, um einen komplett kontrollierten Abschluss zu stören - und das war wichtig. Kents Versuch geht am Kasten vorbei.
Spittal spielt einen herrlichen Steckpass auf Penrice, der an Busch hängen bleibt. Das gibt eine Ecke.
Theuerkauf nimmt einen anspruchsvollen Ball auf dem linken Flügel direkt. Die Flanke ist für keinen Mitspieler zu erreichen.
Kerbers Nase blutet, er muss abseits des Feldes weiterbehandelt werden. Es dürfte allerdings weitergehen - sobald die Blutung gestillt ist.
Shankland legt für Forrest ab, der Kerber mit dem Schuss aus kurzer Distanz ins Gesicht trifft. Die anschließende Behandlungspause nutzt Frank Schmidt, um Kaufmann und Beck zu sich zu zitieren. Auch Neil Critchley schnappt sich zwei Schützlinge.
Mit einer feinen Bewegung lässt sich Beck von Baningime. Große Unterstützung unterhält er aber nicht. Nach einer Ablage und dem anschließenden Seitenwechsel verpufft die Aktion.
Conteh kommt kurz, doch sofort ist Boateng an ihm dran und forciert den Fehlpass ins Seitenaus.
Breunig spielt einen Doppelpass mit Conte. Penrice grätscht ihn ab und bekommt auch noch den Einwurf zugesprochen.
Der nächste Abschluss für die Schotten! Spittal steckt an der Strafraumkante direkt für Shankland durch, der etwas nach rechts abgetrieben wird. Aus spitzem Winkel versucht er es erneut. Wieder kann Müller parieren. Zuvor hatte abermals Maloney das Leder gegen eine Grätsche Boatengs verloren.
Kent räumt Breunig ab, kommt aber noch ohne Gelbe Karte davon.
Nach dem Schreckmoment ist das Heidenheimer Kollektiv um Sicherheit durch Ballbesitz bemüht. Nach einigen Pässen bietet Conteh einen Tiefenlauf an. Der Pass erreicht ihn nicht.
Wieder gehen die Schotten früh drauf und diesmal zahlt es sich aus! Shankland kann den freigespitzelten Ball frei abnehmen, ist aber zu ungenau im Abschluss. Müller pariert den zentralen Versuch. Da muss Maloney sich bei seinen Keeper bedanken!
Die Gastgeber pressen früh, Dhanda ist gegen Kerber zu spät dran - Freistoß.
Nach einer Schweigeminute in Gedenken an die Opfer der Flutkatastrophe in Spanien wird das Spiel eröffnet. Die Gäste stoßen an.
Schiedsrichter im Tynecastle Park ist der Norweger Kristoffer Hagenes. Seine Assistenten heißen Oystein Ytterland und Tom Harald Grönevik, der Vierte Offizielle ist Daniel Higraff. Als VAR könnte zudem Tom Harald Hagen auf den Plan treten.
Werfen wir einen Blick auf die Tabelle, zeigt sich eine große Stärke der Gäste in den bisherigen zwei Spielen: die Effizienz. Drei Treffer reichten den Heidenheimern für sechs Punkte. Möglich macht das Kunststück, dass es bisher erst einen Gegentreffer gab. Hinter den gegentorlosen Warschau und Lugano ist das ein Topwert.
Anders verhält es sich bei den Schotten, die unter dem neuen Trainer Neil Critchley drei von fünf Spielen und auch die jüngste Partie beim FC St. Johnstone mit 2:1 gewinnen konnten. Entsprechend wenig Grund gibt es, Wechsel vorzunehmen. Einzig Oyegoke und Rowles weichen Forrester und Kingsley.
Tatsächlich ist der letzte europäische Einsatz auch das bisher letzte Erfolgserlebnis Heidenheims gewesen. Drei sieglose Partien folgten, zuletzt unterlag Frank Schmidts Team 0:1 in Kiel. Mit acht Neuen soll es auf internationalem Parkett wieder einen Sieg geben. Lediglich die Defensivachse aus Keeper Müller, Kapitän Mainka und Nebenmann Siersleben startet erneut.
Minsk und Nikosia hießen die bisherigen Gegner der Gastgeber, die sich mit 1:2 respektive 0:2 geschlagen geben mussten. Ljubljana und Pafos waren derweil die Mannschaften, gegen die Heidenheim 2:1 und 1:0 gewinnen konnte.
Wir schreiben den 3. Spieltag der Conference League und Heidenheims Europa-Abenteuer zieht die Mannen von der Ostalb nach Schottland. Mit Heart of Midlothian wartet dort ein echter Gradmesser, starteten die Schotten doch wie auch die Gäste mit zwei Siegen in den Wettbewerb.
Gordon - Forrester , Kent, Kingsley, Penrice - Baningime , Boateng , Forrest, Dhanda , Spittal - Shankland
Einwechslungen:64. K. Vargas für Dhanda64. Devlin für Baningime77. Oyegoke für Forrester77. Grant für Boateng
Reservebank:Clark (Tor), Halkett, Rowles, Salazar, Tait, Boyce, McKay, Wilson
Trainer:Critchley
Ke. Müller - Busch , P. Mainka, Siersleben, Theuerkauf - Maloney , Kerber, S. Conteh , Beck , Kaufmann - M. Breunig
Einwechslungen:37. Traoré für Busch46. Honsak für Kaufmann62. Wanner für S. Conteh83. Schöppner für Beck83. Pieringer für M. Breunig
Reservebank:Eicher (Tor), Feller (Tor), Föhrenbach, Gimber, Dorsch, Janes, Scienza
Trainer:Schmidt
Taktische Aufstellung