Geschenk zum 60. Geburtstag: Bundespressekonferenz hebt ...
Als junger Comedian mischte sich Hape Kerkeling in den ehrenwerten Kreis der Bundespressekonferenz. Die war nicht amüsiert. In einem Podcast erfuhr Kerkeling nun, dass er dort grundsätzlich wieder willkommen wäre.
06.12.2024, 10.25 Uhr
Bundespressekonferenzschreck Kerkeling (um 1990): »Wo bleibt die Mark?«
Foto:kpa / United Archives / picture alliance
Die Bundespressekonferenz hat das mutmaßlich jahrzehntelange Hausverbot gegen den Komiker Hape Kerkeling, der am Montag 60 wird, auf Radio-Bremen-Anfrage aufgehoben. »Zu Ihrem 60. Geburtstag würden wir Ihnen gerne mitteilen, dass wir dieses Hausverbot jetzt aufheben«,so der Vorsitzende der Bundespressekonferenz, der ZDF-Journalist Mathis Feldhoff, im Podcast »Hape Birthday – ein ›3nach9‹-Spezial zum 60. Geburtstag von Hape Kerkeling«, moderiert von Judith Rakers.
»Müssen wir Weihnachten den Gürtel enger schnallen?«
Hape Kerkeling
Kerkeling hatte 1990 für die Radio-Bremen-Fernsehsendung »Total Normal«, in der später auch die legendäre Königin-Beatrix-Nummer vorkam, eine Veranstaltung der Bundespressekonferenz geentert. Dort fragte er damals unter anderem »Wo bleibt die Mark?«. Kerkeling legte seine Steuererklärung vom Finanzamt Recklinghausen vor und stellte die Frage: »Müssen wir Weihnachten den Gürtel enger schnallen?«. Schließlich wunderte er sich: »Und warum wird hier eigentlich kein Gebäck gereicht, wo wir so gemütlich zusammensitzen?«
Der CSU-Politiker Hans »Johnny« Klein, damals Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung, antwortete Kerkeling gelassen: »Das mit dem Gebäck, das hab’ ich mich auch schon oft gefragt, ich wär’ schon mit einem Kaffee zufrieden.« Man werde ihm den gültigen Haushaltsplan mit nur einigen Tausend Seiten zukommen lassen – »und angesichts Ihrer journalistischen Versiertheit werden Sie keine Mühe haben, sich ganz rasch darüber zu informieren, wo Ihr Geld bleibt.« (Sehen Sie die »Total Normal«-Folge in der ARD-Mediathek – der Beitrag aus der Bundespressekonferenz beginnt bei Minute 21:30).
Die Bundespressekonferenz ist ein Verein, dem Journalistinnen und Journalisten angehören, die hauptberuflich über die Bundespolitik berichten. Er lädt Vertreter der Bundesregierung, von Parteien und Verbänden sowie Prominente ein, die zu politischen Themen befragt werden.
Jubilar Kerkeling: Geschenk zum Sechzigsten
Foto: Christopher Adolph / Geisler-Fotop / picture allianceKerkeling zeigt sich im Podcast mit Rakers, der seit Donnerstag online ist, beeindruckt: »Ist das toll vom Herrn Feldhoff! Da freue ich mich. Also, das ist wirklich ein ganz besonderes Geschenk.« Zur damaligen Reaktion des Ministers Klein (1931–1996) sagt Kerkeling: »Tolle Antwort.«
Vielleicht werde er mal wieder in die Bundespressekonferenz gehen, sagt Kerkeling außerdem, ihm falle da immer so ein schwarzer Fleck oder Streifen im Hintergrund auf der Rückwand des Berliner Saals auf im Fernsehen, der müsse mal weggemacht werden.
Bundespressekonferenz-Chef Feldhoff betont in dem Einspieler während des rund 75-minütigen Radio-Bremen-Podcasts, dass die Aufhebung des Hausverbots keine Einladung sei, »nächste Woche gleich wiederzukommen und dieses Mal nach dem Euro zu fragen«. Und Feldhoff gesteht: »Ob wir Ihnen damals wirklich formal ein Hausverbot erteilt haben, lässt sich in den Unterlagen heute leider nicht mehr finden. Aber dass meine Vorgänger in dem Moment ›not amused‹ waren, ist mal sicher.«
Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt und von der Redaktion empfohlen wird. Sie können Ihre Zustimmung jederzeit wieder zurücknehmen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
2009 saß Hape Kerkeling dann selbst auf dem Podium einer Pressekonferenz und ließ sich befragen. In seiner Rolle als Journalist Horst Schlämmer kündigte er seine Kandidatur als Bundeskanzler an – in Wahrheit aber den Kinofilm »Horst Schlämmer – Isch kandidiere!«