Liveticker | Hannover 96 - Karlsruher SC 2:1 | 11. Spieltag | 2 ...
Hannover 96 gewinnt ein intensives Spitzenspiel gegen den KSC dank eines späten VAR-Elfmeters mit 2:1 - und über die gesamte Spieldauer geht das in Ordnung. Die Hausherren waren das aktivere und gefährlichere Team, vom KSC kam offensiv insgesamt zu wenig. Aufgrund der langen Überprüfung der Elfmeter-Szene wird man bei den Gästen sicherlich dennoch hadern - zumindest gibt es nach Abpfiff Gesprächsbedarf.
Rote Karte (Karlsruhe) Eichner
Nach Abpfiff sprintet Christian Eichner zum Unparteiischen und beschwert sich wild gestikulierend. Richard Hempel nimmt das zunächst ruhig zur Kenntnis, doch dann wird es ihm zu bunt. Er zückt den Roten Karton.
Wanitzek flankt den ruhenden Ball auf den Kopf von Zivzivadze. Der Georgier köpft über das Tor.
Gelbe Karte (Hannover) Momuluh
Der schnelle Außenbahnspieler räumt Herold per Grätsche ab. Unstrittige Szene, der ein Freistoß auf Höhe der Strafraumkante folgt.
Sechs Minuten Nachspielzeit werden angezeigt. Der KSC darf also noch auf eine späte Antwort hoffen!
2:1 Tor für Hannover Halstenberg (Foulelfmeter, Linksschuss, Tresoldi)
Mit all seiner Erfahrung und Ruhe bringt Halstenberg Hannover in Führung! Weiß springt von sich aus nach links, Halstenberg hebt den Ball locker in die Mitte. Die Heinz von Heiden Arena kocht.
Foulelfmeter für Hannover
Das gibt den Gastgebern kurz vor Schluss die große Chance, die Partie zu drehen. Halstenberg schnappt sich das Spielgerät.
Entscheidung nach VAR-Prüfung
Richard Hempel zeigt auf den Punkt! Tresoldi war vor Rapp am Ball, der den Gegenspieler von hinten am Fuß trifft.
VAR-Prüfung
Auch diese Szene wird vom VAR noch einmal geprüft. Nach einigen Augenblicken wird der Offizielle an den Monitor gebeten.
Tresoldi will einen Elfmeter. Bei einer halbhohen Hereingabe trifft er auf Rapp, der zuerst am Ball gewesen sein will. Richard Hempel hält es mit dem KSC-Akteur.
Die Gäste schaffen es mal wieder nach vorne. Im Strafraum steht Conté aber im Abseits.
96 drängt weiter auf das zweite Tor. Die ganz großen Chancen gab es seit dem Ausgleich aber nicht mehr.
Wdowik will von links nach innen ziehen. Jung klärt zur Ecke. Aktuell wirkt es, als ob die Gäste versuchen würden, das Ergebnis über die Zeit zu retten.
Neumann darf recht unbehelligt durch das Mittelfeld spazieren, bevor er zum Steilpass auf Ngankam ansetzt. Weiß ist hellwach und schneller als der Torschütze.
Wanitzek nimmt den überlaufenden Herold mit, der flach in die Mitte gibt. Dort schlägt Zivzivadze über den Ball und beklagt anschließend den Rasen. Es gibt zwar immerhin noch eine Ecke für den KSC, diese wird aber nicht gefährlich.
Ngankam belebt die 96-Offensive nachhaltig und hat den nächsten Abschluss. Weiß taucht ab und hält den Versuch sicher fest.
Natürlich muss man zum Ausgleich der Hausherren auch sagen, dass die Abwehrarbeit der Gäste mehr als ausbaufähig gewesen ist. Vor allem Franke und Beifus machten gegen den fast schon liegenden Ngankam keine gute Figur.
Entscheidung nach VAR-Prüfung
Diesmal geht der Finger von Richard Hempel in Richtung des Mittelpunkts - der Treffer hat Bestand!
VAR-Prüfung
Auch hier gibt es aber einen langen Check. Möglicherweise stand Momuluh beim ersten Anspiel von Ngankam knapp im Abseits.
1:1 Tor für Hannover Ngankam (Rechtsschuss, Momuluh)
Mit Fortune, Zufall, Willen und ganz viel Wucht stellen zwei der drei Joker auf 1:1! Nachdem Momuluh das Leder im Sechzehner verliert, setzt Ngankam nach und gibt auf Momuluh zurück, von dem das Spielgerät zurück kommt. Eigentlich ist Ngankam dann schon fast hingefallen, ehe er sich aufrafft, durchtankt und aus spitzem Winkel an die Unterkante der Latte schießt, von wo der Ball in den Kasten springt.
Franke wirkt weiterhin beeinträchtigt. Der rechte Fuß macht ihm Probleme, nach einem weiteren Duell gegen Ngankam wird dies deutlich. Noch zeichnet sich jedoch keine Auswechslung ab.
Franke sitzt nach einem Zweikampf am Boden und muss behandelt werden. Er humpelt vom Feld, wird aber wohl weiterspielen. Das medizinische Personal reicht ihm eine Tablette, die Besserung bringen soll.
Stefan Leitl setzt ein Zeichen und tauscht mal eben drei Viertel seiner Offensivabteilung aus. Nur Lee bleibt auf dem Platz. Gelingt so noch die Wende?
Nun meldet Zivzivadze die Gäste an! Nach einem Doppelpass mit Schleusener lässt er Neumann stehen, entscheidet sich vor Zieler dann aber falsch. Er wählt den Heber, der klar über das Tor geht. Da wäre mehr drin gewesen.
Das ist mal ein Freistoß, der sich sehen lassen kann! Aus einiger Distanz nimmt Halstenberg den Standard und zirkelt den Ball an die Latte.
Hannover ist bisher das aktivere Team nach Wiederanpfiff. Die großen Chancen fehlen aber noch.
Nach Halstenberg darf es nun Wdowik versuchen - doch folgt dem Beispiel des Routiniers: Er setzt den Standard in die Mauer.
Gelbe Karte (Karlsruhe) Rapp
Lee lässt Rapp stehen und bekommt in vollem Tempo einen entscheidenden Schubser.
Auch der zweite Durchgang ist zunächst etwas hektisch. Beide Teams bringen viel Druck mit, aber bekommen diesen nicht exakt kanalisiert.
96 beginnt direkt forsch, Nielsen kommt im Strafraum aber nicht an Beifus vorbei.
Nach 45 intensiven Minuten geht der KSC mit einer schmeichelhaften Führung in die Kabine. Eigentlich hatte Hannover die insgesamt besseren Chancen, am Ende aber macht vorerst eine Ecke den Unterschied. Im zweiten Durchgang ist daher die lahmende Offensive der Hausherren (13 Treffer) gefragt.
Gelbe Karte (Hannover) Halstenberg
In einem KSC-Konter legt Halstenberg Schleusener im Mittelfeld und wird verwarnt.
0:1 Tor für Karlsruhe M. Franke (Kopfball, Wanitzek)
Kurz vor der Pause nutzen die Gäste eine Ecke zur Führung! Der ehemalige Hannoveraner Franke setzt sich im Zentrum durch und legt den Ball mit dem Kopf über den Innenpfosten ins Netz.
Leopold legt das Leder in die Arme von Weiß, der sofort den Konter einleitet. Wanitzek führt den Ball weit über den Platz, bis er nach links auf Jensen ablegt, dessen Schlenzer Zieler ebenso abwehrt wie einen folgenden Flankenball von Rapp, bei dem Schleusener noch irritiert hatte.
Franke grätscht eine Rochelt-Hereingabe ab. Hannover darf noch eine Ecke schlagen.
Die Gäste erlauben sich einen fast fatalen Ballverlust im Aufbau. Allerdings können die Niedersachsen diesen nicht nutzen. Nach einigen Abprallern ist der KSC wieder in Ballbesitz.
Herold und Wanitzek versuchen sich kurz nacheinander an einer Ecke von rechts. Beide enden auf 96-Köpfen.
Halstenberg versucht es, aber trifft nur die Mauer. Anschließend will Neumann den Ball in der Drehung mitnehmen, aber bekommt ihn nicht unter Kontroller. Der Hannoveraner fordert eine Ecke, doch der Referee befindet, dass Neumann selbst zuletzt am Leder war.
Gelbe Karte (Karlsruhe) Jensen
Mit einer riskanten Grätsche kurz vor dem Strafraum kommt Jensen gegen Leopold zu spät. Das gibt einen Freistoß aus ansprechender Position.
Jensen versucht es mit einer weiteren Flanke. Allerdings findet er keinen Abnehmer.
Ein Blick auf die Expected Goald verrät: 96 steht bei 1,06 statistisch zu erwartenden Treffern. Karlsruhe liegt bei 0,17 xG.
Die erste Aufregung hat sich gelegt und bei erneuter Betrachtung der Bilder ist tatsächlich eindeutig zu erkennen: Herolds linker Fuß war es, der den KSC das Führungstor kostete. Fairerweise wäre dieses aber nur bedingt verdient gewesen. Die Chancenqualität spricht bisher klar für die Hausherren.
Entscheidung nach VAR-Prüfung
Richard Hempel hebt die Hand: Das Tor zählt nicht! Herold stand im Abseits.
VAR-Prüfung
Natürlich guckt der VAR sich die Szene noch einmal ganz genau an.
0:1 Tor Karlsruhe annulliert
Hannover näher sich an, doch der KSC trifft - aber hat das Bestand? Bei Wanitzeks Abschluss stand Vorlagengeber Herold womöglich im Abseits. Die anschließende Flanke und der folgende Kopfball von Zivzivadze sind allerdings schön anzuschauen.
Wdowik steckt nach einem Eckball auf Voglsammer durch. Aus spitzem Winkel kommt er nicht an Weiß vorbei.
Zivzivadze lässt sich fallen und will Jensen in Szene setzen. Der Pass kommt nicht an. Bei aller Intensität mischen sich doch einige Ungenauigkeiten in das Spieler beider Teams.
Weiß bewahrt Karlsruhe vor dem Rückstand! Bei einer Flanke von Wdowik hebt Beifus das Abseits auf, weshalb Nielsen vor Herold nicht in der verbotenen Zone steht. Der Norweger nimmt die Kugeln an und will sie am KSC-Torhüter vorbeidrücken, der sich aber groß macht und an anschließend schneller als Voglsammer am Leder ist.
Wanitzek hat die erste gute Chance der Gäste! Nach einigen Ballverlusten beider Mannschaften tut sich im Zentrum plötzlich ein Loch auf. Rapp nutzt den Raum und setzt seinen Kapitän in Szene, der aus spitzem Winkel an Zieler scheitert.
Die nächste Hereingabe segelt in den KSC-Sechzehner. Diesmal ist Weiß zur Stelle, bevor Voglsammer zum Thema wird.
Muroyas Flanke rutscht fast zu Rochelt durch. Jung hat kurz vorher noch den Kopf dran und verlängert über den Gegenspieler hinweg.
Weiß erhält einen durchaus riskanten Rückpass, dem Nielsen nachgeht. Der Keeper geht gar kein Risiko und bolzt den Ball ins Seitenaus.
Jung flankt auf den zweiten Pfosten. Herold ist gegen Lee zu spät, der Koreaner klärt.
Gelbe Karte (Hannover) Leopold
Wanitzek schiebt sich vor Leopold, der dem Karlsruher von hinten in die Beine fährt.
Nachdem Rochelt halblinks im Strafraum den Ball nicht wirklich erwischt, zieht Herold links an, um den Gegenstoß einzuleiten. Nielsen bringt ihn zu Fall und muss sich eine deutliche Ermahnung des Unparteiischen anhören.
Nach der zweiten 96-Ecke steht Kunze hinter Schleusener komplett blank! An der Kante des Fünfmeterraums kommt er fast etwas überrascht wirkend zum Kopfball, der jedoch viel zu zentral ist. Weiß packt zu.
Der Keeper der Gäste spielt übrigens unter erschwerten Bedingungen. Die Sonne macht Weiß zu schaffen. Eine Kappe soll helfen, den Überblick zu wahren.
Die Niedersachsen spielen eine freche Variante flach auf den ersten Pfosten, wo Halstenberg entgegenkommt und direkt in den Rückraum prallen lässt. Leopold verzieht anschließend jedoch klar.
96 wird aktiver, Voglsammer kommt nach einer Ablage von Kunze zum Schuss. Franke blockt zur Ecke ab.
Der KSC lädt 06 fast ein, Weiß rutscht zudem weg. Allerdings ist er schnell genug wieder oben, Voglsammer kommt nicht in die Nähe des Balles.
Herold visiert den kurzen Pfosten, wo Jensen einläuft, der nicht verlängern kann. Anschließend nimmt Lee an der Strafraumkante einen minimalen Schubser dankend an, sinkt zu Boden und bekommt den Freistoß.
Zivzivadze kann nach einem Einwurf am rechten Strafraumeck in den Sechzehner ziehen. Das generiert den ersten Eckball.
In den ersten Minuten gibt es einige Ballbesitzwechsel. Der KSC wirkt zunächst etwas zielstrebiger. Jung kommt nach einem ersten Tiefenlauf mit seiner Flanke jedoch nicht durch.
Kurz vor Anpfiff werfen wir noch einen Blick auf Schiedsrichter Richard Hempel, der heute durchaus eine weitere Bewährungsprobe erhält. Schließlich pfeift der 27-Jährige erst sein 18. Spiel in der 2. Liga. Unterstützung erhält er dabei von den Assistenten Tobias Schultes und Daniel Bartnitzki sowie dem Vierten Offiziellen Fabian Maibaum. Als VAR steht zudem Benjamin Cortus bereit.
Hinsichtlich der Stärken in Abwehr respektive Angriff muss aber auch festgehalten werden, dass Hannover die meisten Fouls der Liga begeht (142), während Karlsruhe das eher ungeliebte Klassement der Alu-Treffer (8) anführt. Während 96 also nicht immer auf lautere Mittel setzt, hat der KSC bisher ordentlich Pech gehabt.
Gleichzeitig trifft in Hannover die beste Defensive der Liga auf eine der stärksten Offensiven. Erst sechs Gegentore kassierten die Hausherren. Das ist mit Abstand Ligabestwert. Die 21 Treffer des KSC reichen auf der anderen Seite derweil nicht ganz für das Treppchen. Zivzivadze, Wanitzek und Co. landen auf Rang 4 des Torrankings.
Absolutes Faustpfand der Roten war bisher die wortwörtlich makellose Heimbilanz. Fünf Spiele, fünf siege und 9:1 Tore sprechen eine deutliche Sprache und dürften an der Leine für Selbstbewusstsein sorgen. Allerdings ist der Gast auswärts noch nicht geschlagen worden. Zwei Siege und drei Remis fuhr Karlsruhe in der Fremde ein. Eine dieser Serien wird heute reißen.
Zwei Veränderungen und eine Rückkehr zu Altbewährtem nimmt derweil Christian Eichner vor: Pfeiffer und Heußer weichen für Schleusener und Jensen. Damit vertraut der KSC-Coach seiner absoluten Stammbesetzung.
Gelingen soll den Mannen von Stefan Leitl der Sprung nach ganz oben mit drei Wechseln gegenüber dem 3:0 in Magdeburg: Lee, Rochelt und Nielsen rotieren in die erste Elf. Knight, Ngankam und Tresoldi machen für das Trio Platz. Damit dürfte auch eine Umstellung auf Viererkette erfolgen.
Die Ausgangslagen der beiden Kontrahenten ist dabei klar umrissen: Die Gäste brauchen einen Sieg, um zumindest vorerst als Klassenprimus aufzuwarten. Ein Remis würde aufgrund des besseren Torverhältnisses von Noch-Spitzenreiter Düsseldorf und dem heutigen Gegner nicht reichen. Die Niedersachen hingegen wären aufgrund des Vorteils gegenüber der Fortuna auch bei einem Unentschieden Tabellenführer.
In Hannover steigt das unangefochtene Spitzenspiel des 11. Spieltags in Liga 2. 96, seines Zeichens Tabellenzweiter, empfängt den punktgleichen Tabellenvierten aus Karlsruhe im Duell um die Tabellenführung.
