2. Liga: Formstarkes Darmstadt jubelt auch in Hannover

Nach dem Auswärtssieg in Hannover ist Darmstadt mittlerweile seit sieben Spielen ungeschlagen. IMAGO/osnapix

Nach zuvor drei Siegen am Stück war Hannovers Lauf vor der Länderspielpause mit einem 1:3 in Elversberg zu Ende gegangen. 96-Coach Stefan Leitl, der zum 200. Mal als Cheftrainer in der 2. Liga an der Seitenlinie stand, schickte sein Team mit dem Ziel ins Spiel, die Tabellenführung zurückzuerobern. Dabei sollten Christiansen, Momuluh und Voglsammer helfen, die Kunze, Rochelt und Ngankam vorerst auf die Bank verdrängten.

Zwar nur im Tabellenmittelfeld angesiedelt, aber mit einer großen Portion Selbstvertrauen gingen die Gäste aus Darmstadt die Auswärtsaufgabe an. Bei den seit sechs Partien ungeschlagenen Lilien - darunter vier Siege - brachte Trainer Florian Kohfeldt im Vergleich zum jüngsten 3:1 gegen Hertha lediglich Hornby neu für Lakenmacher (Bank).

Die beste Offensive der Liga (Darmstadt, 26 Tore) wurde ihrem Ruf früh gerecht, denn nur nach 23 Sekunden sorgte Förster für den ersten Abschluss der Partie. Die Lilien blieben auch in der Folge am Drücker, agierten in Person von Förster (3.) und Corredor (7.) aber zu ungenau.

Selbiges galt schließlich auch für Hannovers Lee, dessen Schlenzer allerdings nur knapp nicht in der 96-Führung resultierte (9.). Der Versuch des Südkoreaners sollte vorerst die letzte nennenswerte Offensivaktion auf beiden Seiten bleiben.

Während die Hausherren fortan zunehmend an Sicherheit gewannen, neutralisierten sich die beiden Mannschaften. Bis zur Pause erlaubte die 96-Abwehr - mit zehn Gegentoren ebenfalls Ligaspitze - lediglich einen weiteren zwingenden Abschluss (Hornby, 27.).

Da die Niedersachen selbst durch einen Distanzversuch Tresoldis (26.) sowie einer Doppelchance von Lee und Neumann (35.) nur am 1:0 kratzten, stand zur Pause ein leistungsgerechtes Remis. SVD-Coach Kohfeldt zog daraus seine Schlüsse und brachte Papela für Müller (46.).

Die Anfangsphase nach dem Wiederanpfiff war vor allem von kleinen Spielunterbrechungen geprägt - nur selten spielte sich das Geschehen in einem der beiden Sechzehner ab. Nachdem Lidberg in der 53. Minute aus der Distanz an Zieler gescheitert war, hatte das 0:0 auch über die Stundenmarke hinaus Bestand.

Dabei sollte es aber nicht mehr allzu lange bleiben, denn in Minute 62 eröffnete Förster per wuchtigem Linksschuss unter den Querbalken eine turbulente letzte halbe Stunde. Während der eingewechselte Nielsen den direkten Ausgleich noch knapp verpasst hatte (66.), machte es Lee nur zwei Minuten später besser und drückte die Kugel nach Schuhens Parade reaktionsschnell über die Linie.

Doch auch von diesem Dämpfer ließen sich die Gäste nicht aus dem Konzept bringen - und erzielten unter Mithilfe von Momuluh, dem ein Hackenpass im eigenen Strafraum missglückte, nur kurze Zeit später das 2:1. Klefischs Hereingabe legte Lakenmacher punktgenau auf Nürnberger ab, sodass dieser präzise rechts unten einnetzen konnte (72.).

Auf einen abermaligen Gegenschlag ihrer Mannschaft warteten die Heimfans in der Heinz von Heiden Arena vergebens. 96 durfte sich indes bei Keeper Zieler bedanken, dass dieser zumindest das dritte Gegentor gegen Lidberg (78.) und Lakenmacher (79.) noch verhindern konnte.

Für Hannover, das damit vorübergehend aus der Aufstiegszone rutschte, geht es am kommenden Samstag um 13 Uhr in Köln weiter. Das mittlerweile seit sieben Spielen ungeschlagene Darmstadt empfängt einige Stunden später Preußen Münster (20.30 Uhr).