Olympia 2024: So lief das Handball-Drama gegen Deutschland im ...

7 Aug 2024

Das sensationelle Comeback der deutschen Handballer im Olympia-Viertelfinale sorgt in Frankreich für Bestürzung. Bei der Live-Übertragung des Spiels mischen sich Wut, Trauer und Fassungslosigkeit. Der Live-Kommentar im Wortlaut.

Handball Olympia - Figure 1
Foto SPORT1

Während ganz Sport-Deutschland feiert, befindet sich Frankreich im Schockzustand: Das unglaubliche Comeback der deutschen Handball-Nationalmannschaft im Viertelfinale des Olympia-Turniers und das damit verbundene Karriereende von Handball-Legende Nikola Karabatic hat die Gastgebernation ins Tal der Tränen gestürzt.

Erst warfen die Franzosen in den Schlusssekunden der regulären Spielzeit auf unfassbare Art und Weise den schon für sicher gehaltenen Sieg weg, dann sorgte Renars Uscins mit seinem entscheidenden Treffer zum 35:34 vier Sekunden vor dem Ende der Verlängerung für den finalen Akt der französischen Tragödie.

Die beiden entscheidenden Sequenzen sorgten auch bei den Reportern im französischen Fernsehen für eine Mischung aus Wut, Trauer und purer Fassungslosigkeit. SPORT1 hat den Live-Kommentar von France 3 und Eurosport im Wortlaut.

FRANCE 3 - Manu Roux (Kommentator) und Jérôme Fernandez (Experte)

In den letzten Sekunden der regulären Spielzeit:

Roux: „Die Deutschen müssten den Ball gewinnen und noch ein Tor erzielen. Auf geht‘s, wir sind bereit! Aber nein, das ist nicht wahr, das ist nicht möglich!“

Fernandez: „Das ist nicht möglich.“

Roux: „Das ist nicht möglich, das zu machen.“

Fernandez: „Unmöglich, das mit anschauen zu müssen.“

Roux: „Wie schlecht ist das gespielt?! Wie schlecht ist das gespielt?! Oh la la la la …“

Fernandez: „Warum gibt man Dika den Ball? Gebt den Ball einem Außenspieler, der einfach damit losdribbelt!“

In den Schlusssekunden der Verlängerung:

Roux: „Nedim Remili, der - jaaaaa!“

Fernandez: „Jaaaaaa!“

Roux: „Das Tor von Remili!“

Fernandez: „Achtung, Achtung! Es bleiben noch über zehn Sekunden!“

Roux: „Zehn Sekunden, zwölf Sekunden.“

Fernandez: „Die Deutschen werden sicher nochmal einen Wurf nehmen.“

Roux: „Noch zehn Sekunden zu spielen, der Matchball für Deutschland.“

Fernandez: „Ooooh, was für ein Tor von Uscins!“

Roux: „Oh la la la la, Uscins. Es bleiben noch zwei Sekunden.“

Fernandez: „Wirf, wirf, wirf! Wirf! Nein!“

Roux: „Die Parade von David Späth! Der Sieg für Deutschland und das Weiterkommen!“

Fernandez: „Das ist nicht möglich.“

Roux: „Es ist grausam. Es ist einfach grausam, was hier passiert ist.“

Frankreich-Kommentator flippt aus: „Das ist nicht mögliiiiich“

Eurosport - Francois-Xavier Rallet (Kommentator) und Amélie Goudjo (Expertin)

In den letzten Sekunden der regulären Spielzeit:

Rallet: „Dika Mem, der nochmal Anweisungen gibt. Der seinen Mitspielern, seinen Landsleuten sagt, sie sollen ruhig bleiben. Und vor allem, dass sie nach vorne spielen müssen. Sie müssen nach vorne spielen, meine Herren!“

Goudjo: „Er wirft den Ball nach vorne. Fehlpass! Das ist nicht mögliiiiiiiiich!“

Rallet: „Oh, oh, oh. Der Ausgleich in der letzten Sekunde! Der schlechte Pass und wir gehen in die Verlängerung! Das ist nicht möglich! Nicht mit einer solchen Aktion! Sie hätten diesen Ball nur irgendwo hinwerfen müssen.“

Goudjo: „Unter die Hallendecke?“

Rallet: „Ja.“

Goudjo: „Das ist nicht gut. Aber es ist zu spät, jetzt muss man sich auf das konzentrieren, was jetzt kommt.“

Rallet: „Sie überprüfen das nochmal, aber das Tor wird zählen. Oder was könnte noch dagegen sprechen? Nein, sie haben das schon bestätigt. Das Tor zählt.“

So lief das Handball-Drama im französischen TV

Beim Betrachten der Wiederholung:

Rallet: „Das ist ein Wunder, mit fünf Sekunden auf der Uhr.“

Goudjo: „Man hätte nur nochmal ein bisschen dribbeln müssen oder - nun ja - auf jeden Fall durfte man nicht das machen.“

Rallet: „Oh nein.“

Goudjo: „Nur zwei, drei Sekunden mehr …“

Rallet: „Oh la la …“

In den letzten Sekunden der Verlängerung:

Rallet: „Der Ball, den sie sich noch einmal zurückholen, es ist noch nicht vorbei. Es sind noch 45 Sekunden, um auszugleichen. Wir bekommen nochmal einen Spieler dazu, das ist natürlich nicht das schlechteste Szenario. Die Rückkehr von Hugo Descat. Da ist er zurück, um die zweite Verlängerung zu sichern.“

Goudjo: „Dika Mem.“

Rallet: „Auf geht‘s, das ist unser Moment!“

Goudjo: „Auf geht‘s, noch ein Angriff für eine zweite Verlängerung.“

Rallet: „25 Sekunden. Es ist nicht mehr auszuhalten, man bekommt keine Luft mehr. Remili …“

Goudjo: „Alleeeeeeeeeeeeeez!“

Rallet: „… der ausgleicht! Es bleiben noch zehn Sekunden. Jetzt bloß keinen mehr kassieren!“

Goudjo: „Nicht nochmal den gleichen Fehler machen! Auf geht‘s!“

Rallet: „Aber nein! Uscins!“

Goudjo: „Das ist doch nicht möglich! Das ist nicht möglich!“

Rallet: „Noch drei Sekunden, drei Sekunden! Valentin Porte - und es ist vorbei! Frankreich ist ausgeschieden im Viertelfinale! Nochmal Uscins, der in der letzten Sekunde ausgeglichen hatte und der jetzt das 35. und entscheidende Tor für Deutschland erzielt. Zum vierten Mal steht Deutschland im Halbfinale, Frankreich scheidet zum dritten Mal im Viertelfinale aus. Das Abenteuer von Nikola Karabatic mit Les Bleus geht zu Ende, genauso wie das von Vincent Gérard. Frankreich ist ausgeschieden!“

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