"Geisellage": Hamburger Flughafen gesperrt

Ein bewaffneter Mann ist mit einem Fahrzeug auf das Gelände des Hamburger Flughafens eingedrungen - der Airport wurde gesperrt. Die Polizei spricht von einer "Geisellage".

Der Hamburger Flughafen ist wegen des Eindringens eines bewaffneten Mannes in einem Auto auf das Gelände geräumt worden. Es seien auch mehrere Maschinen evakuiert worden, sagte eine Flughafensprecherin der Deutschen Presse-Agentur.

Es komme zu einem größeren Polizeieinsatz, wie die Polizei Hamburg auf der Plattform X berichtet. Man gehe von einer "statischen Geisellage" aus. Zuvor hatte ein Sprecher der Bundespolizei gesagt, dass ein Bewaffneter mit seinem Fahrzeug gegen 20 Uhr ein Tor durchbrochen habe und auf das Vorfeld des Airports gefahren sei.

Man gehe derzeit davon aus, dass ein Sorgerechtsstreit Hintergrund des Vorfalls sei, teilt die Polizei weiter mit. Eine Verhandlungsgruppe des Landeskriminalamts sowie Psychologen seien vor Ort. "Es besteht Kontakt zur Person im Fahrzeug", heißt es.

Bewaffneter soll sich mit mindestens einem Kind im Auto befinden

Der Mann habe eine Waffe und damit bereits zwei Mal in die Luft geschossen. Inzwischen ist den Angaben zufolge bestätigt, dass ein Kind bei dem Mann im Auto ist. Ob sich in dem Fahrzeug noch ein zweites Kind befand, wie zunächst vermutet, war unklar.

Zuvor hatte sich die Ehefrau des Mannes wegen möglicher Kindesentziehung bei der Landespolizei gemeldet, wie der Sprecher sagte.

Flughafen Hamburg: Keine Starts und Landungen mehr am Samstag

Starke Kräfte der Landes- und der Bundespolizei seien vor Ort, sagte der Sprecher. Sie befänden sich in der Nähe des Fahrzeugs. Darunter sei auch die Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit der Bundespolizei. "Die sind sehr robust ausgestattet."

Wie der Flughafen inzwischen mitteilte, werden aufgrund des Polizeieinsatzes am Samstag "keine Starts und Landungen mehr" stattfinden. Alle betroffenen Passagiere sollen sich demnach direkt an die Fluggesellschaften wenden, schreibt der Airport auf X. Die Airport-Sprecherin sagte, von der offiziellen Sperre des Flughafens um 20.24 Uhr bis Betriebsschluss um 23.00 Uhr wären normalerweise sechs Starts und 21 Landungen erwartet worden.