Gemeinsames Telefonat: Biden rügt Netanyahu für Tötung von ...

2 Aug 2024
Hamas

Er habe sehr direkt mit Netanyahu gesprochen, so Biden. Die Tötung des Hamas-Chef Ismail Haniyyeh  sowie die Tötung des Hisbollah-Kommandeurs Fuad Schukr würden nicht dabei helfen, einen Waffenstillstand in der Region zu erwirken. »Es hilft nicht«, sagte Biden. Er habe gegenüber Netanyahu die laufenden »Bemühungen um eine Deeskalation der Spannungen in der Region« betont.

Angst vor der Eskalation

Zugleich bekräftigte der US-Präsident den Beistand seines Landes für Israel im Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen, die Hisbollah im Libanon und die Huthi-Miliz im Jemen, die allesamt von Iran unterstützt werden. Es sei außerdem um neue US-Militärhilfen für Israel gegangen, damit sich das Land gegen Raketen- und Drohnenangriffe verteidigen könne. An dem Telefonat nahm auch Vizepräsidentin Kamala Harris teil.

In den vergangenen Tagen hatten verschiedene Vertreter der US-Regierung wiederholt beschwichtigende Worte mit Blick auf die Spannungen in Nahost angeschlagen. So hieß es mehrfach, man glaube in Washington nicht, dass eine Eskalation unvermeidlich sei oder unmittelbar bevorstehe.

»Ohne Rücksicht«

Kritischer sieht es der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen. Netanyahu verfolge seinen Kurs der konsequenten Eliminierung der Israel in seiner Existenz bedrohenden Terroristen weiter, »ohne Rücksicht auf die in deren Hand befindlichen Geiseln und ohne Rücksicht auf die zur Mäßigung aufrufenden Amerikaner«, sagte Heusgen der »Rheinischen Post«. Er befürchtet eine weitere Eskalation: Iran müsse »schon aus Gründen der Gesichtswahrung« reagieren, sagte Heusgen.

Am Donnerstag gab die israelische Armee zudem bekannt, dass der Hamas-Militärchef Mohammed Deif am 13. Juli bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen getötet wurde. Beide Hamas-Vertreter gelten neben dem im Gazastreifen vermuteten Yahya Sinwar als Drahtzieher des Großangriffs auf Israel am 7. Oktober, der den Krieg im Gazastreifen auslöste.

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