Vorstand der Grünen Jugend will aus Partei austreten

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Grüne
Brief an Parteispitze Vorstand der Grünen Jugend tritt aus Partei aus

Stand: 26.09.2024 00:20 Uhr

Nach dem Grünen-Bundesvorstand kündigt auch die Spitze der Jugendorganisation ihren Rücktritt an - und will zusätzlich die Partei verlassen. Es sei dauerhaft nicht möglich, für eine andere Politik zu werben als die eigene Partei umsetze.

Der Vorstand der Grünen Jugend will geschlossen aus der Partei austreten. "Wie ihr vielleicht schon gehört habt, haben wir - der gesamte Bundesvorstand der Grünen Jugend - uns dazu entschieden, nicht erneut zu kandidieren und morgen aus der Partei auszutreten", heißt es in einem internen Brief an die Partei- und Fraktionsführung über den mehrere Nachrichtenagenturen berichten.

Die Entscheidung zum Parteiaustritt sei bereits "in den letzten Wochen" getroffen worden, also noch vor der Bekanntgabe des Rücktritts des Grünen-Bundesvorstands am Mittwoch. Der Brief sei von allen zehn Vorstandsmitglieder der Nachwuchsorganisation unterzeichnet worden.

"Werden einen neuen Jugendverband gründen"

Der Rücktritt des Grünen-Parteivorstands beweise zwar "zweifelsohne menschliche Größe", erklärten die Vorsitzenden der Grünen-Nachwuchsorganisation, Svenja Appuhn und Katharina Stolla. Doch gingen sie "nicht davon aus, dass eine personelle Neuaufstellung zu einer inhaltlichen und strategischen Neuausrichtung der Partei in unserem Sinne führen wird. Es ist besser, wenn sich unsere Wege jetzt trennen und ihr gut neu starten könnt."

Der Vorstand werde seine Amtsgeschäfte bis zum Bundeskongress der Grünen Jugend vom 18. bis 20. Oktober in Leipzig gewissenhaft zu Ende führen, die Wahl des neuen Bundesvorstands ermöglichen und danach auch aus der Grünen Jugend austreten, berichtet die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf das Schreiben. "Wir werden uns danach aufmachen, einen neuen, dezidiert linken Jugendverband zu gründen", so die zehn Vorstandsmitglieder demnach.

Dauerhaft sei nicht möglich, gleichzeitig Teil einer Partei zu sein und für eine grundsätzlich andere Politik zu werben als die eigene Partei umsetzt, schreibt der Vorstand an die Parteispitze.

Rücktritt nach schlechten Wahlergebnissen

Am Mittwoch hatte der komplette Bundesvorstand der Partei mit den Co-Vorsitzenden Omid Nouripour und Ricarda Lang an der Spitze seinen Rücktritt für Mitte November angekündigt. Dann soll auf dem Bundesparteitag der Grünen ein neuer Vorstand gewählt werden, der die Grünen in den Bundestagswahlkampf begleiten soll. Nouripour und Lang zogen damit auch die Konsequenz aus den schlechten Ergebnissen der Partei bei den letzten Landtagswahlen.

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