Eurovision: Israel-Hass vor der Halle – Polizei führt Greta Thunberg ab

12 Mai 2024

Ausland Malmö

In der Halle tönt das Buh-Konzert gegen Israel und davor wird Greta Thunberg abgeführt

Stand: 07:43 Uhr | Lesedauer: 2 Minuten

Greta Thunberg - Figure 1
Foto DIE WELT

Schweizer Nemo gewinnt den ESC – Buhrufe gegen israelische Sängerin Eden Golan

Der Schweizer Sänger Nemo hat den Eurovision Song Contest 2024 gewonnen. Deutschland holte mit Isaak den 12. Platz. Überschattet wurde der ESC allerdings von Buh-Rufen für die israelische Sängerin Eden Golan. Am Rande des Wettbewerbs protestierten Hunderte Menschen gegen den Krieg in Gaza.

Quelle: WELT TV

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Propalästinensische Demonstranten versammelten sich vor der Malmö Arena, in der das Finale des ESC ausgetragen wird. Unter ihnen war auch Klimaaktivistin Greta Thunberg. Die Polizei musste durchgreifen. In der Halle wurde die israelische Starterin ausgebuht.

Vor dem Finale des Eurovision Song Contest (ESC) ist es direkt vor der Malmö Arena in der schwedischen Stadt zu lautstarken Protesten gekommen. Propalästinensische Demonstranten riefen den Zuschauern beim Reingehen in die Halle „Shame on you“ – schämt euch – entgegen, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP am Samstag berichtete. Zwischenzeitlich kam es auch immer wieder zum Gerangel zwischen Demonstranten und der Polizei. Die „Bild“-Zeitung berichtet, es seien israelfeindliche Parolen gerufen worden.

Einen Versuch einiger Demonstranten, bis zum Sicherheitsbereich am Vorplatz der Malmö Arena vorzudringen und diesen zu durchbrechen, konnte die Polizei verhindern, wie der AFP-Reporter weiter berichtete.

Bei ersten Demonstrationen am Samstagabend hatte die Polizei die Stimmung unter den 6000 bis 8000 Teilnehmern noch als „friedlich“ beschrieben – bei der deutlich kleineren Versammlung vor der Halle mussten die Einsatzkräfte dann jedoch stärker durchgreifen.

Insgesamt waren mehrere hundert Demonstranten vor der Malmö Arena – unter ihnen war auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. Fotos zeigten, wie sie von Beamten abgeführt wurde. Auch andere Demonstranten wurden von der Polizisten weggetragen.

Demonstranten vor der Halle, umgeben von Polizisten

Quelle: AFP/ANDREAS HILLERGREN

Der Eurovision Song Contest hat in Greta Thunbergs Familie durchaus eine Bedeutung: Thunbergs Mutter Malena Ernman nahm 2009 für Schweden am ESC teil. Sie belegte damals in Moskau Platz 21 von 25 im Finale – Sieger war der norwegische Beitrag „Fairytale“ von Alexander Rybak.

Am Samstagnachmittag hatten anch Polizeiangaben 6000 bis 8000 Menschen in der Innenstadt von Malmö gegen die Teilnahme Israels am ESC protestiert. Die Demonstranten forderten von der europäischen Rundfunkunion EBU einen Ausschluss Israels wegen dessen Vorgehen im Gaza-Streifen. Sie werfen Israel einen Völkermord vor und fordern einen Boykott des Landes.

Der WELT-Liveticker zum ESC:

Auch in der Halle kam es zu hässlichen Szenen: Als die israelische Sängerin Eden Golan beim Einlauf der Nationen die Bühne betrat, waren Pfiffe in der Halle zu hören.

Israels Außenminister Israel Katz stärkte kurz vor Beginn der Finalshow Golan den Rücken. „Eden stellt sich stolz enormem Hass und Antisemitismus entgegen“, schrieb Katz auf der Plattform X. „Heute zeigen wir allen Hatern, wer vorangeht.“

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Auch beim Vortragen ihres Liedes „Hurricane“ musste die 20-jährige Golan zahlreiche Pfiffe und laute Buhrufe über sich ergehen lassen. Unruhe erfasste kurz den Saal. Die Sängerin hatte bereits zum Halbfinale solche Protestreaktionen von Zuschauerinnen und Zuschauern erlebt. Auch währen der Vergabe der Punkte wurde gepfiffen, wenn Israel Punkte erhielt.

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