Ungarn schimpft wegen Gündoğan: Füllkrug watscht Reporter mit ...

20 Jun 2024
Ungarn schimpft wegen Gündoğan Füllkrug watscht Reporter mit Handyfoto ab

20.06.2024, 10:23 Uhr

Gündogan - Figure 1
Foto n-tv NACHRICHTEN

Der Zweikampf zwischen İlkay Gündoğan und Willi Orban wirkt nach: Die Szene vor dem deutschen Führungstreffer gegen Ungarn sorgt für Ärger bei den Magyaren, die DFB-Fußballer wischen die Diskussion jedoch lapidar beiseite. Niclas Füllkrug zückt sein Telefon, Gündoğan blickt nach England.

Niclas Füllkrug ist nicht auf den Mund gefallen. Das ist bereits bekannt. Ein ungarischer Journalist lernte den Angreifer von Borussia Dortmund nach dem 2:0 der Fußball-Nationalmannschaft gegen die Magyaren aber von der besonders schlagfertigen Seite kennen. Foul oder nicht Foul vor dem deutschen 1:0? Das war die Frage des Reporters. Und Füllkrug war vorbereitet. "Ich kann dir ein Bild zeigen - nur, damit du es gesehen hast."

Geschwind zückte der 31-Jährige sein Handy und zeigte ein Foto in die Runde, auf dem er offensichtlich von einem ungarischen Gegenspieler beim Kopfball geschubst wird. "Was hältst du davon, ist das dann auch ein Foul?", fragte Füllkrug und bekam ein "Nein" als Antwort. "Also, bitte", rief Füllkrug schmunzelnd, "da schubst er auch nur, das ist aber kein Foul."

Normaler Körperkontakt also, argumentierte Füllkrug. Sowohl bei dem gezeigten Vorfall, als auch bei der Kollision von İlkay Gündoğan mit Ungarns Willi Orbán vor dem Tor von Jamal Musiala. Ende der Diskussion. Der Reporter hatte keine Folgefrage und Füllkrug die Lacher mal wieder auf seiner Seite.

Orbán sieht ein Foul, Gündoğan nur lachende Premier-League-Kenner

Auch Gündoğan war verwundert darüber, dass das erste deutsche Tor vom Video-Assistenten auf ein Foulspiel von ihm überprüft wurde und zu einigen Protesten beim Gegner führte. Für ihn war der energische Zweikampf mit Orbán völlig normal und auch regelkonform. "Ich war ein bisschen überrascht, dass er (Orbán) oder die ungarischen Spieler sich beschwert haben", sagte Gündoğan zur Szene vor dem 1:0.

Zwischen Gündoğan und Orbán kam es in der 22. Minute im Strafraum im Kampf um den Ball zu einem beiderseits heftigen Körperkontakt. Der Leipziger fiel hin, Gündoğan spielte den Ball zu Jamal Musiala, der dann ins Tor traf. "Ich habe sieben Jahre in der Premier League gespielt", sagte Gündoğan in Erinnerung an seine Zeit bei Manchester City. "Da hätten sie sich kaputtgelacht, wenn das Tor nicht gegeben worden wäre." Es sei eine Situation gewesen, "die wir gebraucht haben".

Orbán selbst bewertete die Szene naturgemäß ganz anders. "Für mich ist es ein Foul", sagte der 31 Jahre alte Profi von Bundesligist Rasenballsport Leipzig. "Er gibt mir einen Check in die Hüfte, meine Hüfte fliegt zur Seite und ich falle fast auf mein Gesicht. Es gibt ja keinen Grund, sich im Sechzehner so hinzulegen." Auch Ungarns italienischer Trainer Marco Rossi war wegen der Entscheidung der Unparteiischen sauer. "Deutschland braucht keine Hilfe vom Schiedsrichter, vor allem nicht gegen Ungarn", wetterte der 59-Jährige. Er habe in seiner Karriere als Spieler oder Trainer "niemals nach Ausreden gesucht", aber: "Der Schiedsrichter war heute der Schlimmste auf dem Feld."

Quelle: ntv.de, tsi/dpa/sid

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