Nach Davidstern-Eklat: Gil Ofarim bittet Fans um zweite Chance

gestern

Gil Ofarim beim Gerichtsprozess in Leipzig 2023

Foto: Hendrik Schmidt / dpa

Es ist der einzige Post, der derzeit auf Gil Ofarims Instagram-Account zu finden ist. In Schwarz-Weiß soll das Video offenbar einen Neuanfang markieren. Darin bittet der Musiker um eine zweite Chance, nachdem er im Oktober 2021 öffentlich Antisemitismus-Vorwürfe gegen ein Leipziger Hotel erhoben hatte – zu Unrecht, wie Ofarim hinterher einräumte.

Gil Ofarim - Figure 1
Foto DER SPIEGEL

Er wolle jetzt versuchen, seine Fans und sein Leben zurückzugewinnen, sagt der 42-Jährige in dem Instagram-Video. Darin schildert er auch, dass er sich professionelle Hilfe gesucht habe. Er blicke nun klarer auf die Dinge und sich selbst, sagt Ofarim. In Zukunft wolle er sich wieder voll auf die Musik konzentrieren.

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Ohne den Antisemitismus-Eklat konkret zu benennen, spricht er von einer ausufernden Debatte, die er durch sein Verhalten verursacht habe. »Dadurch habe ich viele Menschen enttäuscht und verletzt. Ich denke, alle wissen, wovon ich spreche.«

Ofarim hatte im Oktober 2021 schwere Antisemitismus-Vorwürfe gegen ein Leipziger Hotel erhoben. In einem Video hatte der Musiker erzählt, dass ein Hotelmitarbeiter ihn aufgefordert habe, seine Kette mit Davidstern abzunehmen, damit er einchecken könne. Das Video verbreitete sich stark in den sozialen Netzwerken. Ofarim erstattete später Anzeige, aber auch der Hotelmanager wehrte sich und zeigte seinerseits den Musiker wegen Verleumdung an.

»25 Kilo leichter und ohne Alkohol«

Vor dem Landgericht Leipzig legte Ofarim schließlich ein Geständnis ab und entschuldigte sich. Das Verfahren wurde eingestellt. Der Musiker musste als Auflage einen Geldbetrag von 10.000 Euro zahlen.

Ofarim übernehme die Verantwortung für das, was er getan habe. »In den letzten Monaten habe ich mir professionelle Hilfe gesucht und angefangen, an mir zu arbeiten. 25 Kilo leichter und ohne einen Tropfen Alkohol sieht man die Dinge viel klarer und schaut sich selber genauer an, auch wenn einem nicht immer gefällt, was man sieht. Aber so ist nun mal die Realität.«

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