GameStop bestätigt: Alle deutschen Filialen schließen Anfang 2025

15 Tage vor

Der Videospielhändler Gamestop wird Anfang 2025 alle seine Filialen in Deutschland schließen. Das bestätigte das Unternehmen am Freitag auf Instagram. Vorangegangen war ein Medienbericht über die Pläne, welcher sich auf Aussagen von Kunden und Beschäftigten von GameStop Deutschland berief.

GameStop - Figure 1
Foto heise online

Wie das Portal Games Wirtschaft am Freitag berichtete, sollen alle 69 GameStop-Filialen in Deutschland zum 31. Januar 2025 dauerhaft schließen. Allerdings handelte es sich bis zum Freitagnachmittag noch um unbestätigte Informationen.

Belegschaft informiert bereits die Kunden

Demnach seien am Donnerstag schon die Filialleiter über die Entscheidung informiert worden. Daraufhin hätten auch Mitarbeiter in den Filialen die Kunden über die anstehende Schließung informiert. Vorbestellungen seien im Laden nicht mehr möglich, auch der Verkauf von Gutscheinen sei demnach gestoppt.

Am Freitagnachmittag bestätigte schließlich das Social-Media-Team die Gerüchte. Auf die Frage eines Nutzers, ob GameStop Deutschland Ende Januar schließe, antwortete das Unternehmen mit seinem deutschen Instagram-Account nur mit "ja". Weitere Angaben macht das Unternehmen bisher nicht.

Von den Schließungen aller Filialen wären rund 500 Mitarbeiter betroffen. Er habe nach dem Anruf mit der Kündigungsnachricht ein paar Tränen vergossen, schreibt ein Reddit-User, der nach eigenen Angaben in der Leitung einer deutschen Filiale arbeitet. "Es war die beste Arbeitserfahrung, die ich bisher in meinem Leben hatte, ich bin jeden Tag gerne zur Arbeit gekommen", betont er.

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In dem Thread melden sich noch weitere Nutzer und GameStop-Beschäftigte zu Wort. Sie bedauern ebenfalls das GameStop-Aus und bestätigen die Angaben von Games Wirtschaft, wonach die Belegschaft am Donnerstag über die Schließungen informiert wurde.

Der Umsatz von GameStop Deutschland lag im Jahr 2022/2023 bei rund 140 Millionen Euro mit einem Gewinn von 2,8 Millionen Euro, wobei der Händler im vorherigen Geschäftsjahr noch rote Zahlen geschrieben hatte.

Europaweiter Trend

Den Trend zum Rückzug aus dem europäischen Markt verfolgt das US-Unternehmen Gamestop schon länger. Nur noch in Frankreich, Italien und Deutschland gibt es Filialen. In Österreich schloss der Händler bereits im vorigen Jahr alle seine Geschäfte. In Frankreich steht Gamestop noch hinter dem Filialennetz der Einzelhandelskette Micromania, die auf Videospiele spezialisiert ist und 2008 von GameStop übernommen wurde. In Italien wurden alle Filialen vom italienischen Händler Cidiverte übernommen. Ein passender Investor in Deutschland hat sich offenbar nicht gefunden. Das Weihnachtsgeschäft dürfte damit einem Abverkauf gleichkommen.

Im Jahr 2021 spielte die Aktie der US-Mutter Gamestop als "Meme Stock" eine zentrale Rolle in der Auseinandersetzug zwischen einer Gruppe von Kleinanlegern und Short-Sellern. Mitglieder der Reddit-Community r/wallstreetbets hatten versucht, den Wert der Aktie hochzutreiben, um die Short-Seller (Leerverkäufer) zum Verkauf ihrer Aktien zu zwingen. Zwar war die Aktion nicht dauerhaft erfolgreich, aber sie brachte einen Hedgefonds zum Kollaps und dem Rädelsführer rechtliche Probleme und eine Anhörung im Parlament ein.

(nen)

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