Diese Aktien können von Olympia und Fußball-EM profitieren

Olympia und Fußball-EM Diese Aktien können vom Sport-Sommer profitieren

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Paris bereitet sich auf die Olympischen Spiele: Millionen Besucher werden erwartet

© Adrien Fillon/ZUMA Press Wire / IMAGO

von Christina Keppel

07.06.2024, 09:34 3 Min.

Fußball-EM in Deutschland und Olympia in Frankreich: Bei welchen Aktien Analysten die größten Chancen angesichts der sportlichen Großereignisse sehen. Nicht nur die Sportartikelhersteller werden gute Geschäfte machen

Kommenden Freitag startet Europa in einen veritablen Sport-Sommer: Vom 14. Juni bis zum 14. Juli findet die Fußball-Europameisterschaft (EM) in zehn deutschen Städten statt. Vom 26. Juli bis zum 11. August ist die Stadt Paris Gastgeberin für die Olympischen Spiele und vom 28. August bis zum 28. September für die Paralympischen Spiele. In insgesamt 32 Sportarten finden olympische Wettkämpfe statt, in insgesamt 23 Sportarten messen sich kurz darauf die paralympischen Athletinnen und Athleten.

Mit den Events kommt das Publikum: Die Deutsche Zentrale für Tourismus geht davon aus, dass geschätzte 2,7 Millionen Fans die EM-Spiele in einem der zehn Stadien live anschauen werden. Insgesamt sieben Millionen Menschen erwartet die Organisation hierzulande zudem in Fan-Zonen und bei Public Viewings. In Paris und anderen französischen Wettkampfstätten dürfte es noch voller werden: Die französische Hauptstadt rechnet mit insgesamt 15,3 Millionen Besuchern zu den Olympischen und Paralympischen Spielen.

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Die sportlichen Mega-Events lassen die Kapitalmärkte nicht kalt. Einen dauerhaften Wachstumsschub für die Gastgeberländer Deutschland und Frankreich erwarten Analysten zwar nicht. Einige Branchen dürften aber profitieren. 

Hotel- und Reiseaktien

Unter den Aktien, die laut einem Bericht der Frankfurter Privatbank Oddo BHF zu den Profiteuren zählen dürften, ist der französische Hotelkonzern Accor. Der europäische Branchenprimus betrieb zum Jahresende 2023 knapp 5600 Hotels, darunter Marken der Luxus- und Oberklasse wie Grand Mercure und Mövenpick, Mittelklassehotels wie Novotel sowie Budget-Hotels wie Ibis. Im Jahr 2023 konnte Accor sein Ebitda um 50 Prozent auf rund 1 Mrd. Euro steigern, der Umsatz wuchs im selben Zeitraum um etwa 20 Prozent. Die Betten in der französischen Hauptstadt sorgen allein für etwa 10 Prozent des Konzernumsatzes – gute Aussichten für den olympischen Sommer in Paris. 

Aktuell notiert die Aktie bei 39 Euro. Im laufenden Jahr legte der Aktienkurs bisher rund 13 Prozent zu. Die auf Marketscreener vertretenen Analysten sehen gut 18 Prozent Luft bis zum mittleren Kursziel von 46 Euro und raten mehrheitlich zum Kauf. Mit einem prognostizierten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 17 (2024e) ist Accor im Branchenvergleich günstig bewertet. 

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Die Nvidia-Aktie ist nicht aufzuhalten, der Kurs steigt unaufhaltsam. Der Chiphersteller überholt sogar Apple und ist damit zweitgrößter Börsenkonzern der Welt. Jetzt findet auch noch ein Aktiensplit statt – welche Folgen sind davon zu erwarten?

Wer kein Hotel will, bucht eine private Unterkunft über Airbnb. Der Umsatz des Marktführers wuchs im ersten Quartal 2024 um 18 Prozent auf 2,14 Mrd. US-Dollar, der Nettogewinn stieg um 12 Prozent auf 264 Mio. US-Dollar. Im laufenden Jahr legte die Aktie um 7 Prozent zu. Aktuell notiert der Titel bei 145 US-Dollar. Das Gros der auf Marketscreener vertretenen Analysten rät zum Halten der Aktie, einige Analysten sehen allerdings Kurs-Potenzial. 

Die US-Investmentfirma Wedbush stufte das Kursziel Ende Mai auf 165 US-Dollar hoch und rät zum Kauf. Die kurzfristige Reisenachfrage sehe stark aus, angekurbelt durch Ereignisse wie die Olympischen Spiele und die Fußball-EM, heißt es in einer Notiz von Wedbush Ende Mai. Anleger, die jetzt einsteigen wollen, müssen aber eine relativ hohe Bewertung in Kauf nehmen: Airbnb kommt auf ein KGV (2024e) von 32. 

Gute Zeiten für Außenwerbung

Profitieren könnte laut den Analysten von Oddo auch die Medienbranche – vor allem Unternehmen, die mit Außenwerbung ihr Geld verdienen. In Frankreich heißt der Platzhirsch JCDecaux. Der Konzern dürfte die Effekte beider Großereignisse mitnehmen: Das Unternehmen hat auch in Deutschland Aufträge, insbesondere in Hamburg und Berlin sowie auf Flughäfen. Die Analysten von Oddo gehen von einem organischen Wachstum des Konzerns von gut sieben Prozent im Jahr 2024 aus. Weil die Sportereignisse gute Geschäftschancen versprechen, erwarten sie sowohl ein signifikantes Wachstum des Ebitda als auch des Freeflows: Dieser soll 2024 auf 260 Mio. Euro anwachsen. Im Vorjahr lag er lediglich bei 1 Mio. Euro, Grund waren Sondereffekte wie nachgeholte Zahlungen aus den Pandemie-Jahren. Im laufenden Jahr legte die Aktie um 18 Prozent zu und notiert aktuell bei 21,50 Euro. Die Mehrheit der bei Marketscreener vertretenen Analysten rät zum Kaufen oder Aufstocken. Mit einem KGV von 20 (2024e) ist das französische Unternehmen günstiger bewertet als der deutsche Konkurrent Stroer (KGV 202e: 23).

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Im Fokus vieler Anlegerinnen und Anleger stehen aktuell auch die Sportartikelhersteller Nike und Adidas. Nike stattet bei der EM neun Mannschaften aus, Trikots von Adidas tragen immerhin sechs Mannschaften. Darunter starke Teams: Deutschland, Spanien und Italien tragen drei Streifen, mit dem markanten Swoosh sind England, Frankreich und die Niederlande ausgerüstet. Insbesondere nach dem Sieg der Europameisterschaft dürfte der Trikotverkauf erfolgreicher Mannschaften Fahrt aufnehmen. 

Zum Sammlerstück könnte das Auswärtstrikot der deutschen Nationalmannschaft werden. Mit der Farbe Pink hat der DFB schon vor dem Turnier für Aufmerksamkeit gesorgt. Ab dem Jahr 2027 wird die deutsche Elf dann im Swoosh auflaufen. Adidas oder Nike? Der DFB hat sich zukünftig für die zweite Option entschieden. Lesen Sie hier, welche der beiden Aktien in diesem Jahr das Rennen machen dürfte.

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