Fußball: SV Atlas Delmenhorst stellt neuen Sportlichen Leiter vor

2 Jun 2024

Stephan Ehlers (links) wird der Nachfolger von Bastian Fuhrken als Sportlicher Leiter des SV Atlas Delmenhorst. SV Atlas

Fußball - Figure 1
Foto WESER-KURIER

Es hat länger gedauert als geplant, doch nun ist er da: Neuer Sportlicher Leiter beim SV Atlas Delmenhorst wird Stephan Ehlers. Das gab der Fußball-Oberligist am Sonnabend bekannt. Der 53-Jährige trainiert aktuell den Bezirksligisten TuS Obenstrohe, den er jetzt verlässt, um eine neue Herausforderung beim SV Atlas anzunehmen. Ehlers war unter anderem bereits Trainer des Regionalligisten VfB Oldenburg und hatte dort vorübergehend ebenfalls das Amt des Sportlichen Leiters inne. Er verfügt über eine Trainer-A-Lizenz. Einige Jahre fungierte der ehemalige Atlas-Coach Key Riebau als sein Co-Trainer. "Ich bin total überzeugt und hab das Vertrauen, dass wir als Verein jetzt noch besser für die Zukunft aufgestellt wird", sagte der bisherige Sportliche Leiter, Bastian Fuhrken. Ehlers betonte, dass er auf dem bisher gelegten Fundament weiterbauen wolle. "Ich kenne der Verein ganz gut, habe in den letzten Jahren quasi alle Schlüsselspiele im Stadion gesehen", teilte er mit.

Ehlers ist künftig vor allem für die Kaderplanung zuständig. Für die kommende Saison ist Fuhrken damit noch beschäftigt, die Planungen laufen seit Winter. Mit Ehlers stand er dafür bereits in den vergangenen Wochen in Kontakt, dieser wird sich nun intensivieren. "Wir werden sieben bis neun Abgänge haben, wohl zwei mehr, als wir wollten. Neben den beiden Neuen, die wir bekannt gegeben haben, haben wir schon vier feste Zusagen. Die Spieler wollen sich aber noch bei ihren Vereinen verabschieden. Meiner Meinung nach haben wir kommende Saison einen stärkeren Kader als in dieser Saison", sagte Fuhrken.

Atlas löst zweite Mannschaft auf

Fuhrken, eine treibende Kraft bei der Neugründung des SV Atlas im Jahr 2012, bleibt den Blau-Gelben erhalten. Er fungiert weiterhin als 2. Vorsitzender und als Sportvorstand. Somit ist Fuhrken künftig der Vorgesetzte von Ehlers, beide werden eng zusammenarbeiten. Fuhrken hatte mehrfach betont, dass bei der Suche nach einem neuen Sportlichen Leiter der menschliche Faktor im Vordergrund stand. Die Chemie müsse passen, sagte er. Bei Ehlers und ihm war das nun offenbar der Fall.

Doch warum gibt Fuhrken das Amt ab? Das hat vor allem berufliche Gründe, Fuhrken führt ein Unternehmen mit 27 Mitarbeitern. "Als wir in der Regionalliga unten standen, tat mir das sehr weh. Wir haben dazu in der Firma die Struktur und Ausrichtung geändert. Ich habe gemerkt, dass ich allen nicht mehr so richtig gerecht werde und mir im Privatleben auch nicht. Da muss man sich dann selbst an die Nase fassen", sagte er. Es brauche zusätzliche "Man-Power" im Verein. 2. Vorsitzender, Sportvorstand und Sportlicher Leiter sei zu viel gewesen. "Die Tür wird aufgemacht für jemanden, der Bock hat, den Verein nachhaltig mit mir zusammen nach vorne zu bringen. Wir wollen wieder in die Regionalliga", sagte Fuhrken.

Zudem teilte der Verein mit, dass er sich bei seiner zweiten Herrenmannschaft vom Leistungsgedanken verabschiedet. Die Reserve des Fußball-Oberligisten steigt aus der Bezirksliga ab und fällt nun auseinander. Trainer Elias Schröder hört auf. "Vergangene Woche waren es nur noch vier Spieler, die zu ihrer Zusage für die neue Saison stehen", berichtete Sportvorstand Bastian Fuhrken am Sonnabend im Atlas-Podcast.

JFV-Stammverein soll in Bezirksliga

Da sich das dritte Atlas-Team während der laufenden Saison bereits abgemeldet hatte, wird die aktuelle vierte Mannschaft zur neuen Zweiten. Sie werde in der 2. oder 3. Kreisklasse antreten, sagte Fuhrken. Somit treten die beiden Bezirksliga-Absteiger Atlas II und TuS Heidkrug in der neuen Spielzeit nicht in der Kreisliga an. Der Ahlhorner SV hat zudem seinen Rückzug bekannt gegeben, sodass der TSV Ganderkesee den Klassenerhalt sicher hat.

"Das tut uns allen extrem leid. Das ist eine fette Niederlage", betonte er. Die Möglichkeit, Spielern aus dem Oberliga-Team in der Reserve Spielpraxis zu geben, werde fehlen. Dazu habe sich die Perspektive für Jugendspieler verschlechtert. "Wir wollen jungen Talenten eine Zukunft in Delmenhorst bieten, aber jetzt spielen die JFV-Stammvereine nur noch in der Kreisliga oder tiefer. Wir müssen gucken, dass demnächst wieder ein Stammverein in die Bezirksliga reinkommt", sagte Fuhrken.

Bauantrag für Flutlicht ist gestellt

Die Stammvereine des JFV Delmenhorst sind neben Atlas der Delmenhorster TB, der TV Jahn und der TuS Heidkrug. "Wir haben es nicht geschafft, eine gute leistungsorientierte Reservemannschaft auf die Beine zu stellen. Unterhalb der ersten Mannschaft verabschieden wir uns von der Leistungsorientierung. Dieser Fokus wird dafür noch stärker in der Jugend beim JFV zum Tragen kommen", erklärte Fuhrken. Dafür sei aber auch die nötige Infrastruktur wichtig. Ein weiteres Flutlicht auf dem Stadion-Nebenplatz und ein Flutlicht auf dem Hauptplatz seien etwa dringend notwendig. "Die Bauanträge sind gestellt", sagte Fuhrken.

Zudem wurde am Sonnabend die 1. Runde des DFB Pokals ausgelost. Atlas hatte diese durch eine Endspiel-Niederlage gegen Hildesheim verpasst. Gegner wäre der Zweitligist SV Elversberg aus dem Saarland gewesen.

Info

Philipp Eggert von Atlas nach Verden

In der Vergangenheit hat der FC Verden 04 schon mehrfach Spieler mit Regionalliga-Erfahrung an die Aller gelotst. Dies trifft auch auf Philipp Eggert zu. Die Reiterstädter machten jetzt publik, dass der Verteidiger sich zur neuen Saison dem Meister der Fußball-Landesliga Lüneburg anschließt. Eggert kommt vom SV Atlas Delmenhorst nach Verden. Beide Klubs werden sich künftig in der Oberliga Niedersachsen begegnen.

Bis Eggert ins Training einsteigt, wird es aber noch einige Monate dauern. Denn der 22-Jährige laboriert an einem Kreuzbandriss, der frisch operiert wurde. "Seine Kreuzband-Verletzung war natürlich ein Schock, aber wir haben in keinem Moment an der Entscheidung gezweifelt, dass wir Philipp nach Verden holen wollen", wird Verdens Sportlicher Leiter Nico Brunken auf der Internetseite des FCV zitiert. "Er bekommt jetzt die nötige Zeit und die bestmögliche Reha und dann freuen wir uns auf den Moment, wenn er das erste Mal für den FC Verden 04 auf dem Platz steht." Die Verdener um ihren Chefcoach Frank Neubarth hoffen, dass der neue Verteidiger während der Hinrunde Teile des Mannschaftstrainings absolviert.

Trotz der schweren Verletzung sei Eggert, der sich Atlas im Jahr 2021 angeschlossen hat, "die absolute Wunschlösung für uns in der Innenverteidigung", heißt es vonseiten des FCV. "Philipp wird uns in der Innenverteidigung enorm weiterbringen, sobald er wieder fit ist. Seine Fähigkeiten, seine Erfahrung trotz jungem Alter, seine Robustheit – wir werden viel Spaß mit ihm haben, davon sind wir überzeugt", verdeutlicht Brunken.

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