Fünf unstrukturierte Minuten: Bornreihe verliert nach Doppelschlag 1:2

Lange Zeit lief es richtig gut für den SV Blau-Weiß in Harsfeld. Defensiv standen die "Moorteufel" sicher, offensiv zeigten sie eine gute Effizienz. Doch dann wendete sich das Blatt in kurzer Zeit.

Kapitän Hendrik Lütjen vertrat den kurzfristig erkrankten Jan Buchcik in den Innenverteidigung, konnte das Bornreiher 1:2 aber auch nicht verhindern.  Tobias Dohr

Der SV Blau-Weiß Bornreihe hat sein Auswärtsspiel beim TuS Harsefeld knapp mit 1:2 (1:0) verloren und damit erst einmal den Kontakt an die Spitzengruppe der Fußball-Landesliga Lüneburg abreißen lassen müssen. Viel ärgerlicher war diese Niederlage aber nicht wegen des Blicks auf die Tabelle, sondern weil die "Moorteufel" lange Zeit eine richtig gute Leistung gezeigt hatten, sich dann aber mit einer fünfminütigen Auszeit um den verdienten Lohn brachten.

"Vor allem in der ersten Hälfte haben wir richtig gut gestanden und nur ganz wenig zugelassen", sagte Bornreihe-Coach Markus Werle. Zwei Chancen hatten die Harsefelder vor der Pause. Einmal köpfte Pascal Schawaller den Ball nach einer Ecke am Pfosten vorbei, ein anderes Mal zeigte Bornreihes Torhüter Niklas Griesmeyer bei einem Freistoß eine klasse Reaktion. Ansonsten lieferten sich die beiden Teams ein intensives Mittelfeld-Pressing, bei dem es nur wenige Strafraumszenen zu bestaunen gab.

David Dere setzte nach 23 Minuten Leandro Almeida stark in Szene, der Flügelspieler hatte den früheren Bornreiher Keeper Marvin Ekuase bereits ausgespielt, rutschte dann bei seinem Abschluss aber unglücklich weg. "Das hätte das 1:0 sein müssen", ärgerte sich auch Markus Werle hinterher. Der Bornreiher Trainer konnte seiner Mannschaft dann aber trotzdem zu einer Pausenführung gratulieren. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit hieß es erneut Dere auf Almeida, diesmal köpfte der Angreifer eine einstudierte Eckenvariante ins lange Eck.

Nach Wiederanpfiff hatten die Gäste dann ebenfalls die erste Großchance. Diesmal hätte Leandro Almeida allerdings auf den mitgelaufenen Fabian Linne querlegen sollen, statt selbst den Abschluss zu suchen. Ein verlorenes Laufduell leitete dann in der 56. Minute den Ausgleich ein. Harsefelds Torjäger Pascal Schawaller war zur Stelle und wuchtete das Leder unhaltbar für Niklas Griesmeyer in die Maschen. "Nach diesem Treffer waren wir fünf Minuten unstrukturiert", berichtete Werle.

Ein Fehlpass in der Vorwärtsbewegung war die Folge, erneut war Schawaller der Nutznießer – er hämmerte den Ball per Distanzschuss ins Netz. "Dieser Doppelschlag war wirklich ärgerlich, weil Harsefeld bis dahin eigentlich keine nennenswerten Ballaktionen gehabt hat", so der Bornreiher Coach. Die Partie wurde nach dem Führungstreffer der Hausherren nun hektischer. Werle brachte zusätzliche Offensivkräfte aufs Feld, mit Andalla Ceesay vergab einer dieser Spieler eine gute Gelegenheit aus rund 16 Metern.

Leandro Almeida setzte einen Freistoß in die Mauer und einen über das Harsefelder Gehäuse. Doch auch die Hausherren hatten in der Schlussphase noch zwei ganz dicke Möglichkeiten, bei denen zweimal der stark aufspielende Griesmeyer und einmal sogar der Innenpfosten rettete. Und wer weiß, wie die Partie zu Ende gegangen wäre, wenn der Schiedsrichter ein hartes und ungestümes Einsteigen von TuS-Keeper Ekuase gegen Sean Madavo mit dem wohl berechtigten Strafstoß und der durchaus vertretbaren Roten Karte geahndet hätte.

Am Ende aber blieb es bei dem knappen 1:2. "Eine wirklich bittere Niederlage", sagte Markus Werle und fügte hinzu: "Harsefeld hat das Momentum mit dem Ausgleich perfekt für sich genutzt. Aber einen Punkt hätten wir hier verdient gehabt. Mindestens."

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