Fußball-Bundesliga: FC St. Pauli feiert in Freiburg ersten Sieg

3 Stunden vor
Freiburg – St. Pauli
Erster Bundesliga-Sieg Matchwinner Elias Saad: FC St. Pauli bezwingt SC Freiburg deutlich

Im fünften Anlauf hat der FC St. Pauli seinen ersten Sieg in der Fußball-Bundesliga eingefahren. Mit 3:0 (2:0) setzte sich der Aufsteiger am Samstag beim SC Freiburg durch. Zum Matchwinner avancierte Doppel-Torschütze Elias Saad. Vor allem sein zweiter Treffer verdeutlichte: Die Kiezkicker haben dazugelernt und sind in der Beletage angekommen.

Dank eines starken Elias Saad und eines taktisch disziplinierten Auftritts hat der FC St. Pauli am Samstag beim SC Freiburg seinen ersten Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga gefeiert. Kompakt in der Defensive, zielstrebig im Umschaltspiel und mit einer deutlich besseren Chancenverwertung als zuletzt hat der Aufsteiger sich den Auswärtsdreier redlich verdient – auch wenn er etwas Glück hatte.

FC St. Pauli überzeugt auch ohne viel Ballbesitz

Viel war von adaptieren die Rede gewesen, nachdem Alexander Blessin im Sommer das Traineramt beim Aufsteiger übernommen hatte und dabei war es meist darum gegangen, dass die Hamburger die Spielidee des 51-Jährigen verinnerlichen sollten. Die letzten beiden Partien aber haben auch gezeigt, dass die Kiezkicker ihre neue Rolle in der Bundesliga zunächst hatten adaptieren müssen. Wegzukommen vom Ballbesitz-Fußball aus Zweitliga-Zeiten, damit hatten sie anfangs ihre Probleme gehabt, auch aufgrund der Gegner. Beim 0:0 zuletzt gegen Leipzig und auch am Samstag in Freiburg zeigten die Blessin-Schützlinge, dass die Transformation hin zu einer Kontermannschaft gelungen ist. Die Zahlen belegen das.

28 Prozent Ballbesitz verbuchten die Hamburger in der ersten Halbzeit – und führten beim Gang in die Kabine nicht unverdient mit 2:0. Basis dafür war, dass die Hamburger kompakt in der Defensive agierten, dem Gegner kaum Räume und ebenso wenig Chancen gewährten. Zudem nutzten die Gäste im Europa Park Stadion ihre Möglichkeiten konsequent.

Elias Saad nutzt erste Torchance zur Führung

Bereits die erste Chance brachte die Führung: Nach einer Hereingabe von Manolis Saliakas spitzelte Johannes Eggestein den Ball zu Elias Saad, der eiskalt zur Führung traf (13.). Eine kalte Dusche für die Freiburger im gerade einsetzenden Regenschauer.

Zwar besaß Vincenzo Grifo in der Folge zwei Halbchancen zum Ausgleich (15./28.). Dicker aber war das Ding von St. Paulis Abwehrchef Eric Smith, der mit einem Freistoß aus 17 Metern die Standfestigkeit des SC-Kastens prüfte (35.). Dem Aluminium-Pech folgte das Glück auf der Gegenseite: Karol Mets hatte Matthias Ginter im Strafraum zu Fall gebracht, Grifo trat zum Elfmeter an, scheiterte aber an Hamburgs Keeper Nikola Vasilj, der die Ecke geahnt hatte (41.).

Nikola Vasilj pariert Foulelfmeter von Grifo

Statt mit einem möglichen 1:1 gingen die Hamburger mit einer Zwei-Tore-Führung in die Pause, weil neben Saad auch Oladapo Afolayan seinem Trainer vor Augen führte, dass er in den ersten drei Spielen doch lieber nicht in der Startelf auf ihn hätte verzichten sollen: Saad traf eine Eggestein-Flanke am Elfmeterpunkt nicht richtig, die Kugel rutschte zu Afolayan durch, der keine Mühe hatte, die Führung auszubauen (45.).

FC St. Pauli setzt rechtzeitig entscheidenden Konter

Freiburg erhöhte zwar nach dem Seitenwechsel den Druck, die Hamburger aber hielten dem Stand und setzten den entscheidenden Konter zum besten Zeitpunkt. Nachdem Schiedsrichter Timo Gerach zunächst dem vermeintlichen Anschlusstreffer von Philipp Lienhart nach einem Freistoß wegen Abseits die Anerkennung verweigert hatte (63.), schienen sich die Gastgeber zur Schlussoffensive aufzuschwingen. Nach einer Balleroberung startete Saad ein unwiderstehliches Solo und schwang sich mit seinem zweiten Treffer zum Matchwinner auf (73.).

„Ein geiles Gefühl, es war immer mein Traum in der ersten Liga zu spielen, und endlich habe ich mein erstes und auch mein zweites Tor geschossen“, sagte Saad sichtlich erleichtert, wollte die Loorberen allerdings nicht allein für sich beanspruchen: „Es war aber auch eine brutale Mannschaftsleistung.“

Die hob auch sein Trainer hervor, der ebenfalls erleichtert wirkte: „Wir sind sehr froh und glücklich über die drei Punkte“, sagte Blessin, der zwar schon nach dem 0:0 gegen Leipzig behauptet hatte, seine Mannschaft sei angekommen in der Bundesliga. So richtig aber dürfte das erst seit dem Sieg in Freiburg gelten.

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FC St. Pauli: Vasilj – Wahl, Smith, Mets – Saliakas (77. Dzwigala), Irvine, Eggestein, Boukhalfa (46. Metcalfe), Trau – Afolayan (90. Sinani), J. Eggestein (77. Banks), Saad (83. Albers)

SC Freiburg: Atubolu – Kübler (63. Muslija), Ginter, Lienhart, Günter – M. Eggestein (80. Höfler), Osterhage (63. Höler) – Doan, Dinkci, Grifo – Adamu (73. Gregoritsch)

Schiedrichter: Gerach (Landau)

Zuschauer: 37.500 (ausverkauft)

Tore: 0:1 Saad (13.), 0:2 Afolayan (45.), 0:3 Saad (73.), 1:3 (84.)

Besond. Vork.: Vasilj pariert Strafstoß von Grifo (41.)

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