Weinanbau: Frankreich beantragt EU-Hilfen für Rodung von ...

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Winzer in Frankreich kämpfen mit sinkendem Absatz. Um eine Überproduktion zu verhindern, hat das Agrarministerium bei der EU Geld zur Rodung von Rebflächen beantragt.

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Aktualisiert am 19. September 2024, 13:41 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, AFP, lak

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Ein Landwirt fährt einen Bagger, um ein Weinbaugebiet in Saint-Martin-de-Sescas, südöstlich von Bordeaux, zu roden. © Philippe Lopez/​AFP/​Getty Images

Frankreich will seine Winzerinnen und Winzer dabei unterstützen, durch die Rodung von Anbauflächen eine Überproduktion zu verhindern. Dazu seien 120 Millionen Euro an Hilfsgeldern bei der EU-Kommission beantragt worden, teilte das französische Landwirtschaftsministerium mit. Dies sei eine "erste Antwort auf die strukturellen Schwierigkeiten der Branche".

Die französischen Winzer leiden seit Jahren unter sinkendem Absatz. Zum einen ändern sich persönliche Vorlieben: Junge Französinnen und Franzosen trinken immer häufiger Bier als Rotwein. Zudem sinken die Exporte in die USA und nach China. Hinzu kommen die Auswirkungen von Coronapandemie und Klimawandel. 

Die EU-Kommission hatte bereits Ende 2023 einen Plan zur Rodung von 8.000 Hektar Weinanbauflächen in der Gegend um Bordeaux genehmigt. Dabei ging es offiziell um die Bekämpfung von Schädlingen. Die französische Regierung hatte ihrerseits im Januar 80 Millionen Euro für die Unterstützung der Winzer des Landes freigegeben.

Entschädigung von bis zu 4.000 Euro pro Hektar

Nach dem neuen Plan, der noch genehmigt werden muss, sollen Winzerinnen eine Entschädigung von bis zu 4.000 Euro pro Hektar erhalten, wenn sie ihre Reben ausreißen und sich verpflichten, mindestens sechs Jahre lang nicht neu zu pflanzen. Auf diese Weise könnten bis zu 30.000 Hektar der insgesamt 800.000 Hektar Anbauflächen gerodet werden.

Frankreich wird voraussichtlich den Titel des weltgrößten Weinproduzenten an Italien abgeben. Die Ernte in Frankreich fällt mit geschätzten 39,3 Millionen Hektolitern 18 Prozent niedriger aus als 2023. Auch in Italien war die Ernte im Vergleich zum Durchschnitt der letzten Jahre nicht optimal, erholte sich jedoch leicht von der schlechten Ernte des Vorjahres.

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