In Österreich zeichnet sich laut Trendprognose Sieg der FPÖ ab

9 Jun 2024
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Europawahl 2024

Europawahl

Stand: 09.06.2024 17:46 Uhr

Die rechtspopulistische FPÖ könnte in Österreich erstmals stärkste Kraft bei der Europawahl werden: Eine sogenannte Trendprognose sieht sie mit 27 Prozent vorn - das wäre ein Plus von zehn Prozentpunkten.

Bei der Europawahl in Österreich zeichnet sich ein Sieg der rechtspopulistische FPÖ ab. Nach einer zur Schließung der Wahllokale veröffentlichten Trendprognose liegen die Rechtspopulisten mit 27 Prozent vor der sozialdemokratischen SPÖ und der konservativen ÖVP. Im Vergleich zur EU-Wahl 2019 hätte sie demnach rund zehn Prozentpunkte dazu gewonnen.

Die Partei hatte im Wahlkampf unter dem Motto "EU-Wahnsinn stoppen" vielfach ihre EU-Skepsis betont und die EU im Ukraine-Konflikt als kriegstreibende Kraft dargestellt. 

ÖVP und Grüne verlieren

Die Berechnungen der Demoskopen beruhen auf mehreren Tausend Interviews vor der Abstimmung und am Wahltag. Demnach kommen SPÖ und die ÖVP auf jeweils etwa 23 Prozent. Für die regierende ÖVP bedeutet dies ein Minus von mehr als zehn Prozentpunkten. Die SPÖ liegt in etwa auf dem Niveau der Wahl vor fünf Jahren. 

Mit Spannung war auch das Ergebnis der Grünen erwartet worden. Deren Spitzenkandidatin, die 23-jährige Klimaaktivistin Lena Schilling, hatte mit einer durch Medienberichte ausgelösten Debatte um ihre charakterliche Eignung zu kämpfen. Laut Trend verlieren die Grünen rund vier Prozentpunkte und kommen auf rund zehn Prozent der Stimmen.

Test für die Nationalratswahl im Herbst

Die liberalen Neos legen wohl etwas zu und erreichen den Demoskopen zufolge ebenfalls rund zehn Prozent. Österreich stellt 20 der künftig 720 Abgeordneten im Europäischen Parlament.

Die EU-Wahl gilt zugleich als Testwahl für die Nationalratswahlen im Herbst. Auch hier sehen Umfragen die FPÖ bisher als klaren Favoriten.

Die Trendprognose wurde von der Nachrichtenagentur APA, dem öffentlich-rechtlichen ORF und dem Privatsender Puls24 veröffentlicht. Sie basiert auf Wahltagsbefragungen der Institute Foresight, Arge Wahlen und von Peter Hajek. In Österreich schlossen die Wahllokale um spätestens 17 Uhr.

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