Formel-1-Liveticker: Untersuchungen gegen Verstappen und McLaren

Der Red-Bull-Teamchef erklärt bei Sky, dass es die entscheidende Szene im Rennen des Mexikaners bereits vor dem Unfall gegeben habe. Da nämlich, als Lando Norris ihn etwas aufhielt.

"Er hat hinter Lando wertvolle Zeit verloren, was Oscar die Position auf der Strecke verschaffte. Ich denke, dass er das Rennen heute gewonnen hätte, wenn das nicht passiert wäre", so Horner.

Denn Piastri kam nach seinem Boxenstopp dadurch hauchdünn vor Perez wieder auf die Strecke. "Er hätte viel mehr verdient", betont Horner daher und erklärt, dass der Crash mit Sainz "sehr enttäuschend" sei.

"Er hätte heute zumindest auf dem Podium stehen sollen", betont er.

Auch gegen Perez und Sainz läuft ja noch immer eine Untersuchung. Der Spanier selbst sagt, dass es ein "großer Unfall" gewesen sei. "Leider habe ich die Barriere direkt an der Betonwand getroffen", berichtet er.

"Ich war hinter Charles und Checo ziemlich schnell, ich hatte auch meine Reifen geschont. Ich habe Checo überholt, als er mit Charles kämpfte. Und dann kamen wir aus Kurve 2 heraus."

"Ich bin meine normale Rennlinie gefahren, ich habe kein seltsames Manöver oder so gemacht. Und aus irgendeinem Grund, den ich immer noch nicht verstehe, kollidierten wir", grübelt Sainz.

"Ich denke, er hatte viel Platz auf der linken Seite. Ich habe keine seltsame Bewegung gemacht, aber so ist das im Rennsport", zuckt er die Schultern und betont: "Charles vor mir zieht auch nach links. Ich folge natürlich nur seinem Windschatten."

Mercedes kam am Ende ziemlich glücklich noch auf das Podium. "Nein", antwortet Teamchef Toto Wolff bei Sky daher ehrlich auf die Frage, ob er heute mit einem Top-3-Ergebnis gerechnet habe?

"Es geht einfach so um das Reifenmanagement und [...] wie man das Rennen managt. Und die Pace natürlich von Piastri und Leclerc, die war für uns weit weg, weil die haben den Reifen total massakriert und waren trotzdem schnell, und das können wir nicht", erklärt er.

Immerhin habe es "viel zu lernen und hoffentlich schon für Singapur anzuwenden" gegeben. Bei Hamilton sei das Rennen aus der Boxengasse zudem "ein zusätzliches Experiment" gewesen, "und das war es auf jeden Fall wert", so Wolff.

Heißt unterm Strich: Ein glücklicher dritter Platz und viele wichtige Daten für die Zukunft.

Helmut Marko versucht sich bei ServusTV an einer Erklärung: "Generell war unser Speed bei Max zu langsam. Bei Checo hat es gepasst. Max hatte zwischendurch sehr schnelle Runden, aber konnte es nicht kontinuierlich fahren."

Grund dafür sei das Set-up. Denn wenn man es da beim RB20 übertreibe, "dann verlierst du abrupt Performance, und das war heute so", so Marko, "und der Reifenverschleiß war auch deutlich höher wie bei Checo. Bremsprobleme hatte er außerdem."

"Also da ist alles zusammengekommen. Aber sagen wir so: Die Richtung stimmt. Aber vor Austin fürchte ich, wird es nicht gelingen, dass wir da einen Schritt vorwärts machen. Also müssen wir noch Singapur überstehen", betont er.

Zum Perez-Sainz-Crash sagt er derweil: "Perez war am Wege, Leclerc zu überholen, und ist da etwas ins Aus gerutscht. Dann hat ihn Sainz überholt, den hat er rücküberholt und dann, so wie ich das gesehen habe, ist da Sainz völlig unmotiviert dem Checo in das Auto gefahren."

Jetzt gibt es auch zur McLaren-Untersuchung ein offizielles FIA-Dokument. Dort heißt es:

"Alleged breach of Article 34.13 of the FIA Formula One Sporting Regulations - Team personnel and equipment in Pit Lane during the Race."

Es sollen sich also noch während des laufenden Rennens Mitarbeiter und auch Equipment in der Boxenstraße befunden haben.

Wichtig dabei: Eine sportliche Strafe wird es dafür nicht geben, vermutlich eine Geldstrafe. Der Sieg von Piastri ist also nicht in Gefahr.

Carlos Sainz und Sergio Perez müssen um 15:30 Uhr unserer Zeit zu den Rennkommissaren, um sich für ihren Crash kurz vor Rennende zu verantworten.

Experte Christian Klien sagt bei ServusTV dazu: "Abrupt ist Sainz definitiv nicht rübergekommen. Er versucht auch, seine Position gegen Perez hin zur Kurve 3 zu verteidigen."

"Natürlich zieht Sainz leicht nach links, aber das ist nicht abrupt. Das muss der Hinterherfahrende sehen. Ich sehe die Schuld nicht bei Sainz, aber auch nicht bei Perez", so Klien.

Zu den anderen Untersuchungen gibt es leider noch keine offiziellen Dokumente, so dass wir nicht sicher sagen können, um welche Zwischenfälle genau es dabei geht.

Der Rennsieger fasst sein Rennen so zusammen: "Ich habe zu Beginn des Rennens versucht, nach vorne zu kommen, aber als ich aus dem DRS herausfiel, hatte ich einfach nicht die Pace."

"Nach dem Stopp sah ich, dass wir wieder ziemlich nah dran waren, und ich hatte das Gefühl, dass wir ein bisschen mehr Grip hatten", berichtet er und erklärt, dass er schnell an Leclerc vorbei musste.

"Denn ich wusste, wenn ich zu Beginn des Stints nicht vorbeikomme, werde ich nie vorbeikommen. Also habe ich einen ziemlich großen Angriff gewagt, aber ich habe es geschafft", zeigt er sich zufrieden.

Anschließend sei es dann ein harter Kampf gewesen, bis Leclerc wenige Runden vor Schluss aus dem DRS fiel. "Es war also harte Arbeit", so Piastri.

Jetzt geht es noch einmal rund: Nicht nur gegen Sainz und Perez läuft eine Untersuchung, auch gegen Verstappen und die beiden Alpine-Fahrer wird jetzt ermittelt. Offenbar gab es hier jeweils hinter dem VSC einen Verstoß.

Und auch gegen McLaren läuft eine Untersuchung, hier geht es um ein "pit lane infringement", also einen Verstoß in der Boxengasse. Könnte noch ein langer Abend werden ...

Auf den Mediums hatte er das Rennen noch im Griff, doch auf den harten Reifen verlor er die Führung an Piastri - und bekam sie anschließend nicht mehr zurück. "Die Mediumreifen fühlten sich gut an", berichtet er selbst.

"Aber leider haben wir im FT1 und FT2 keine Longruns auf meiner Seite gehabt, und wir haben uns für eine Set-up-Richtung entschieden, die im Rennen vielleicht etwas schwieriger zu handhaben war", berichtet er.

"Vor allem auf den harten Reifen hatte ich Mühe, die Hinterräder am Leben zu halten, und am Ende dachte ich, dass ich in ein oder zwei Kurven in der Mauer landen könnte, es war sehr knapp", so Leclerc.

Zudem erklärt er: "McLaren hatte vielleicht weniger Abtrieb und war auf den Geraden sehr schnell. Ich konnte nicht so nah herankommen, wie ich wollte, und schließlich haben wir das Rennen verloren, als ich mich am Ende der Geraden nicht so gut verteidigt habe, wie ich es hätte tun können."

Auch dieses Mal habt ihr bei uns wieder die Möglichkeit, die Fahrer für ihre Leistung am Wochenende zu bewerten. Wer waren eurer Meinung nach die besten Fahrer in Baku? Jetzt abstimmen!

Zum offiziellen Fahrer des Tages wurde übrigens Sieger Oscar Piastri gewählt.

In zehn Minuten geht es los mit dem Aserbaidschan-GP und wir verlagern das Geschehen damit in unseren Session-Ticker. Hier ist also kurz Pause, nach der Zieldurchfahrt melden wir uns dann mit den Stimmen zum Rennen zurück.

Und wenn ihr wissen wollt, wie ihr die Formel 1 in Baku im Livestream sehen könnt, dann erfahrt ihr das hier!

Kleine Randnotiz: Bottas musste auf seiner Runde in die Startaufstellung einmal in den Notausgang in Kurve 6. Kein großes Problem aber, er konnte danach ganz normal weiterfahren.

Russell hat derweil gemeldet, dass sich seine Bremsen noch nicht perfekt anfühlen. "Hoffentlich verbessern sie sich", so der Mercedes-Pilot. Auch da sollte man sich aber keine übermäßigen Sorgen machen.