Formel-1-Liveticker: Wo hat McLaren das Rennen verloren?

17:57 Uhr

Leclerc: Sainz hielt sich nicht an Absprache

Auch mit seinem Teamkollegen hatte Sainz zu Beginn des Rennens eine kleine Berührung. Leclerc sagt dazu: "Wir hatten zu Beginn des Rennens eine klare Strategie, bei der beide Reifen sparen sollten, um später anzugreifen."

Formel 1 - Figure 1
Foto Motorsport-Total.com

Doch daran habe sich Sainz nicht gehalten und dadurch "natürlich die Möglichkeit, mich in Kurve 1 zu überholen, was ein bisschen schade ist, weil wir beide Zeit verloren haben. Ich beschädigte meinen Frontflügel."

"Ich habe nicht verstanden, wozu das gut sein soll, wenn vor dem Rennen klar gesagt wurde, dass wir in diesem Teil des Rennens [Reifen] sparen müssen. Das ist ein bisschen unnötig", findet Leclerc.

"Ich verstehe auch, dass es sein Heimrennen und ein wichtiger Moment in seiner Karriere ist, also wollte er wohl etwas Spektakuläres machen, aber ich war wahrscheinlich nicht die richtige Person dafür", zuckt er die Schultern.

Doch letztendlich sei die Szene nicht rennentscheidend gewesen. Zwar gebe es immer Dinge, die man besser machen könne, "aber wir hatten heute einfach nicht genug Tempo, um etwas Besseres zu erreichen", so Leclerc.

20:10 Uhr

Hamilton: Manöver gegen Sainz war fair

Nachdem der Spanier damit ja nicht ganz einverstanden war, sagt Hamilton selbst bei Sky über sein Überholmanöver gegen Sainz: "Für mich war es ziemlich toll. Ich denke, es war sauber."

Der Rekordweltmeister erklärt: "Letztendlich hat er die Innenseite nicht vollständig abgedeckt. Er hat die Tür offen gelassen, und ich bin spät neben ihn gefahren. Ich glaube, wir waren Rad an Rad."

"Ich glaube, er war noch auf der Strecke, also habe ich ihm viel Platz gelassen - so viel ich konnte", beteuert Hamilton. Das sahen die Rennkommissare wohl auch so, weshalb es keine Untersuchung gab.

20:01 Uhr

Warum war Alpine so schnell?

Das wissen die Franzosen aktuell selbst noch nicht so ganz. "Das war unser bestes Rennen als Team in dieser Saison, daher bin ich mit dem heutigen Tag sehr zufrieden", betont Pierre Gasly zwar.

Gleichzeitig betont er aber auch: "Wir müssen verstehen, warum das Paket hier stark war, und diese Erkenntnisse für die Zukunft nutzen." Ganz ähnlich sieht es auch Teamchef Bruno Famin.

"Es ist erfreulich, dass wir hier in Spanien wieder mit beiden Autos in die Punkte fahren und als Team bei den letzten drei Grands Prix punkten konnten", freut sich der Franzose zwar.

Auch er betont jedoch: "Wir waren auf dieser Strecke besser, und wir müssen die Gründe dafür analysieren, um unser Gesamtpaket weiter zu verbessern." Denn ansonsten bringt auch das gute Barcelona-Ergebnis nicht viel.

19:49 Uhr

Russell: Hatte von so einem Start geträumt

Über seinen sensationellen Start sagt der Brite: "Ich habe letzte Nacht davon geträumt, wie mein Angriffsplan aussehen würde, und als ich die Wettervorhersage sah, hatte der Wind in Kurve 1 auf Gegenwind gedreht, was bedeutete, dass ich sehr spät und tief in die Kurve hinein bremsen konnte."

Er habe sich "daran erinnert, wie Fernando [Alonso in Barcelona] 2012 von P4 gestartet ist und sich an die Spitze gesetzt hat. Ich wusste, dass es möglich war", so Russell, der betont: "Es war ein kalkuliertes Risiko."

"Ich fuhr vier Runden in der Startaufstellung und übte in jeder Runde, so spät wie möglich zu bremsen, damit ich wusste, wo das Limit lag. Ich wusste, wie stark der Wind war, und ich wusste, was mit dem Auto möglich war, also war es kalkuliertes Risiko", erklärt er.

Definitiv eines der Highlights in diesem Rennen, auch wenn Russell dieses am Ende trotzdem auf der Position beendete, von der er auch gestartet war.

19:38 Uhr

Was war bei Piastri los?

Während der Teamkollege mit einem besseren Start womöglich gewonnen hätte, wurde der Australier heute nur Siebter. Er gesteht, dass er eigentlich gehofft hatte, zumindest mit Mercedes und Ferrari kämpfen zu können.

"[Ich] kam aber letztlich nicht schnell genug an Gasly vorbei", erklärt er, nachdem er nur von P9 und damit hinter beiden Alpines ins Rennen gegangen war. Daher sei es "ein etwas schwieriger Tag" gewesen.

Gegen Ende sei die Pace dann etwas besser und die zweite Rennhälfte "nicht so schlecht" gewesen. Doch da war es bereits zu spät, und auch generell sei es an diesem Wochenende einfach nicht gut gelaufen.

"Seit der ersten Runde am Freitag war es schwierig", berichtet er. Das habe sich erst am Ende des Rennens etwas geändert. Den Grund dafür kenne er aktuell noch nicht, den müsse man jetzt herausfinden.

Viel Zeit bleibt nicht bis zum nächsten Rennen ...

19:27 Uhr

Williams: Spielberg sollte besser werden

P18 und P20 heute für Williams, viel schlechter geht es kaum. Sportdirektor Sven Smeets gesteht: "Wir hatten einen sehr schwierigen Nachmittag, denn uns fehlte das Tempo, um um eine gute Platzierung zu kämpfen."

Man müsse jetzt "verstehen, warum uns die Pace gefehlt hat, denn einige der Freien Trainings zeigten Anzeichen einer Verbesserung im Vergleich zum letzten Jahr", betont Smeets.

"Die Strecke war heißer als erwartet, und der Wind spielte eine Rolle bei unserer schwachen Leistung", glaubt er und erklärt, dass Spielberg eine Strecke sein sollte, "die besser zu uns passt."

"Wir wollten dieses Wochenende mehr", gesteht auch Alexander Albon und betont: "Einerseits hat das Auto im Vergleich zum vergangenen Jahr einen großen Schritt nach vorne gemacht."

Doch gleichzeitig habe es sich einfach bemerkbar gemacht, dass dem Williams Abtrieb fehle, und auch das Übergewicht des FW46 sei hier ein Problem gewesen. "Österreich und Silverstone sollten uns viel mehr liegen"; hofft auch er.

19:14 Uhr

Horner: Mehr war nicht drin für Perez

Weniger gut lief es mit P8 wieder einmal für den zweiten Red-Bull-Fahrer. Teamchef Christian Horner erklärt bei Sky: "Wir haben ihn auf eine Dreistoppstrategie gesetzt. Mit der hat er Gasly in der letzten Runde überholt."

"Ich denke, er kann aus diesem Rennen viel Selbstvertrauen mitnehmen. Er musste viel überholen, denn er ist auf einer Strecke, auf der man kaum überholen kann, auf P11 gestartet", erinnert er.

"Theoretisch war Platz 8 auf Basis der Simulationen das Maximum. Und das hat er erreicht", lobt Horner und erinnert: "Sergio hatte einen fantastischen Saisonbeginn. Er muss nur wieder auf die Form aus diesen ersten vier oder fünf Rennen kommen."

"Wir wissen, dass er das kann. Er muss nur im Kopf einen Schalter umlegen, damit er das wieder abrufen kann", so Horner. Doch diese Aussagen hört man von Red Bull jetzt schon gefühlt sein Wochen ...

19:02 Uhr

Verstappen zieht mit Alonso gleich

Weil wir gerade beim Weltmeister sind: Der stand heute bereits zum 106. Mal auf einem Formel-1-Podium. Damit liegt er in der ewigen Bestenliste nun zusammen mit Fernando Alonso und Alain Prost auf dem geteilten vierten Platz.

Noch mehr Podestplätze holten bislang lediglich Sebastian Vettel (122), Michael Schumacher (155) und Lewis Hamilton, der den Rekord heute auf 198 Besuche auf dem Treppchen ausbauen konnte.

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© Motorsport Images

18:54 Uhr

Verstappen: Dann wäre ich nur Zweiter geworden

Der Weltmeister betont gegenüber Sky: "Wenn ich am Start nicht an Lando vorbeigekommen wäre, wären wir heute wohl Zweiter geworden. Es sind die feinen Unterschiede, die über den Ausgang eines Rennens entscheiden können."

Er sagt über McLaren: "Sie waren heute auf jeden Fall ein bisschen schneller, auch besser mit den Reifen. Und das ist natürlich ein bisschen beunruhigend." Letztendlich habe man nur gewonnen, weil man keine Fehler gemacht habe.

Verstappen betont: "Um Rennen zu gewinnen, muss man normalerweise der Schnellste sein, und daran hat es in den letzten Rennen ein wenig gemangelt." Und es könne nicht immer so wie heute laufen.

Verstappen stellt daher unmissverständlich klar: "Ich will natürlich mehr Leistung, weil wir im Moment nicht die Schnellsten sind."

18:43 Uhr

Den besagten Kampf mit Norris ...

... gibt es hier übrigens noch einmal im Video. Definitiv das beste Duell des Tages!

18:38 Uhr

Russell: Einiges gegen uns gelaufen

Der Mercedes-Pilot resümiert nach P4: "Ich denke, es gab ein paar kleine Dinge, die heute gegen uns liefen. Wir hatten einen langsamen Boxenstopp, der uns für den mittleren Stint unter Druck setzte."

"Dann habe ich im Kampf mit Lando viel Zeit verloren, und dann war der Wechsel auf den harten Reifen ziemlicher Müll", zuckt er die Schultern. Trotzdem habe man P3 und P4 gehalten und damit das Ziel fürs Rennen erreicht.

Ein bisschen dürfte er sich trotzdem ärgern, denn nach dem Start lag er ja zunächst vorne. Er hebt aber lieber die positiven Aspekte hervor und erklärt, dass Mercedes aktuell "etwas Momentum" habe.

Er gehe nach den jüngsten Ergebnissen auf jeden Fall "ziemlich zuversichtlich" in die kommenden Rennen.

18:26 Uhr

Sainz widerspricht Leclerc

Der Spanier hat zur Berührung mit seinem Teamkollegen wenig überraschend eine etwas andere Meinung. Er schmunzelt: "Er hat sich schon zu oft nach dem Rennen über irgendwas beschwert."

"Ich frage mich, ob er das ernst meint, an dem Punkt der Saison. Ich habe attackiert, wir hatten frische Softs drauf, Mercedes auch, und wir mussten in den ersten Runden mit den frischen Reifen attackieren und versuchen, sie zu überholen."

"Das haben wir auch vor dem Rennen gesagt", behauptet Sainz und ergänzt: "Ich weiß nicht, ob er einen Fehler gemacht oder die Reifen zu sehr geschont hat. Er hat sich dafür entschieden, die Reifen stärker zu schonen, und letztendlich hat das für ihn geklappt."

"Er hat mich geschlagen, mit Soft-Medium-Soft. Ich war aggressiver unterwegs, mit Soft-Medium-Hard. Ist nicht aufgegangen. Es ist, wie es ist", zuckt er die Schultern.

18:17 Uhr

Warum steckte Norris hinter Russell fest?

Der McLaren war heute schneller als der Mercedes. Warum also kam Norris im ersten Stint nicht an Russell vorbei und verlor wertvolle Zeit? "Es gibt einfach so viel 'dirty Air'", berichtet er selbst bei Sky.

Man könne nur ganz zu Beginn eines Stints überholen, "weil die Reifen [noch] so gut sind", erklärt Norris. Deswegen sei auch Verstappen gleich wieder an Russell vorbeigezogen. Er selbst war dagegen schon zu spät dran.

Zudem hab er nicht zu hart pushen können, weil er damit sein eigenes Rennen "ruiniert" hätte, betont er. "Ich muss also gleichzeitig das große Ganze im Auge behalten", so der McLaren-Pilot.

Genau das habe er gemacht, und das sei auch die richtige Entscheidung gewesen.

18:07 Uhr

Nächste Nullnummer für Aston Martin

Das Team erlebte nach Monaco bereits die zweite Nullnummer in den vergangenen drei Rennen. Bitter vor allem für Fernando Alonso, der aus den Top 10 gestartet, beim Heimrennen aber letztendlich chancenlos war.

"Es war enttäuschend, an diesem Wochenende vor den heimischen Fans keine Punkte zu holen. Wir hatten das ganze Wochenende mit unserer Pace zu kämpfen und litten im heutigen Rennen unter hohem Reifenverschleiß", berichtet er.

Zudem befürchtet er, dass auch die kommenden Rennen "hart" für das Team werden. Zumal auch Teamkollege Lance Stroll erklärt: "Wir wussten, dass der heutige Tag eine Herausforderung sein würde."

"Wir waren an diesem Wochenende nicht konkurrenzfähig genug, also müssen wir vor Österreich daran arbeiten, mehr Leistung zu finden", fordert auch der Kanadier. Der Trend sieht aktuell auf jeden Fall nicht besonders gut aus.

17:46 Uhr

Sainz: Darum ärgerte er sich über Hamilton

Wir bleiben eben beim Spanier, der sich beim Überholmanöver von Hamilton ärgerte, dass dieser ihm keinen Platz gelassen habe. "Ich hatte das Gefühl, dass er mich von der Strecke geschoben hat", berichtet Sainz.

Er erklärt: "Ich hatte das Gefühl, dass ich eine halbe Autolänge voraus war." Und in diesem Fall besage das Reglement eigentlich, dass Hamilton ihm Platz lassen müsse. Doch das sei nicht passiert.

Wichtig dabei: Sainz betont, er wolle damit nicht sagen, dass Hamilton zu aggressiv gewesen sei. Er habe lediglich die Regel ausnutzen wollen, "die die Stewards die ganze Saison über angewendet haben."

Dadurch habe er den Platz von Hamilton zurückhaben wollen. Doch die Rennkommissare hatten bekanntlich kein Problem mit der Aktion.

17:36 Uhr

Harter Reifen die falsche Wahl

Russell und Sainz kamen heute früher als der Rest an der Spitze zum zweiten Stopp und wechselten für den letzten Stint auf den harten Reifen. Das stellte sich allerdings als keine so gute Idee heraus.

Letztendlich habe es sich "nicht ausgezahlt", früher als die anderen zu stoppen, so Sainz. "Diese Reifen waren heute einfach zu langsam", sagt er über den harten Reifen. Doch für das Podium hätte es laut eigener Aussage sowieso nicht gereicht.

Er sei "ein oder zwei Zehntel langsamer" als Russell gewesen und habe damit keine Chance auf einen Platz auf dem Treppchen gehabt. Und auch Teamkollege Leclerc sei langsamer als Hamilton auf der gleichen Strategie gewesen.

Spannend: Toto Wolff verrät bei Sky, dass Mercedes eigentlich beide Piloten auf die harten Reifen setzen wollte. "Wir haben dann George reingebracht, um einen Undercut zu verhindern", erklärt er.

"Und Lewis ist dann immer schneller geworden. Dann haben wir gesagt, wenn er noch zwei Runden durchhält, gehen wir auf den Soft. Das war ein bisschen ein Risiko", so Wolff. Doch das zahlte sich am Ende aus.

17:27 Uhr

Wolff: "Hoffentlich" bald um Siege kämpfen

"Das Positive ist, dass wir schneller werden und dass wir heute ehrlich Dritter und Vierter geworden sind. Dass wir näher dran sind, macht Freude", resümiert Mercedes-Teamchef Toto Wolff nach dem Rennen bei Sky.

Die Silberpfeile konnten ihr bislang bestes Saisonergebnis aus Kanada mit P3 und P4 wiederholen. Trotzdem stellt Wolff auch klar, dass man noch weitere Zeit finden müsse, um ganz vorne mitzukämpfen.

"Es fehlen uns halt vielleicht zwei bis zweieinhalb Zehntelsekunden an Pace über das gesamte Rennen. Das müssen wir finden", betont er und erklärt, dass man aktuell "noch nicht ganz" um Siege kämpfen könne.

"Aber hoffentlich bald", so der Österreicher.

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