Linienflug nach Tschetschenien: 38 Tote und 29 Überlebende bei ...

17 Stunden vor
Flugzeugabsturz

Beim Absturz des Passagierflugzeugs in Kasachstan sind 38 Menschen ums Leben gekommen, 29 Insassen der Unglücksmaschine überlebten teilweise schwer verletzt. Das sagte Kasachstans Vizeregierungschef Qanat Aldabergenuly Bosymbajew im Gespräch mit der kasachischen Agentur Tengrinews am Unglücksort bei Aktau. Eine staatliche Untersuchungskommission begann bereits mit Ermittlungen.

Videos zeigen, wie die fast nicht mehr steuerbare Maschine aus Aserbaidschan aus geringer Höhe an der Küste des Kaspischen Meeres abstürzt, ohne den nahe gelegen Flughafen der Stadt Aktau zu erreichen. Die Agentur Tengrinews veröffentlichte ein Video aus der Kabine der Unglücksmaschine: Es zeigt heruntergefallene Sauerstoffmasken ebenso wie aufgeregte Rufe von Passagieren und die Aufnahme eines bärtigen Mannes, der immer wieder »Allahu Akbar« (Gott ist groß) ruft.

Warum flog die Maschine nicht zum Zielflughafen?

Die Maschine habe wegen schlechter Wetterbedingungen nicht in Grosny landen können und deshalb Kurs auf einen Ausweichflughafen genommen, sagte der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew. In sozialen Netzwerken kursierten zwar viele Videos des Unglücks, sagte er. »Doch die Gründe für den Absturz sind uns noch unbekannt.« Es gebe verschiedene Theorien. »Die Sache muss gründlich aufgeklärt werden«, sagte er der staatlichen Nachrichtenagentur Azertag zufolge.

Azerbaijan Airlines führte den mutmaßlichen Schaden an dem Flugzeug in ersten Äußerungen auf die mögliche Kollision mit einem Vogelschwarm zurück. Russische Militärblogger schlossen eine andere Erklärung nicht aus: Das Flugzeug könnte über dem Nordkaukasus in Zonen geraten sein, in denen am Mittwochmorgen ukrainische Drohnen bekämpft worden seien. Der Internet-Flugzeugtracker Flightradar24 analysierte, dass die beschädigte Maschine die letzten 74 Minuten nur beschränkt steuerbar über das Kaspische Meer geflogen sei.

Passagiere überlebten im Heck der Maschine

Beim Aufprall ging der Kurz- und Mittelstreckenjet in Flammen auf, wie Videos in sozialen Netzwerken zeigten. Fotos zufolge wurde das Heck weniger beschädigt. Aus diesem Wrackteil wurden nach Medienberichten überlebende Passagiere gerettet. Bug und Mittelteil wurden dagegen zerstört.

Die regionale Gebietsverwaltung von Mangistau veröffentlichte eine Liste der Verletzten, auf der sich auch die Namen zweier Kinder fanden. Ein elfjähriges Mädchen gab an, in Deutschland zu wohnen. Seine Staatsangehörigkeit kenne es nicht. Der Liste nach hatten 14 Überlebende die Staatsangehörigkeit von Aserbaidschan, 10 von Russland und 2 von Kirgisistan. Azerbaijan Airlines stellte ihre Flüge in die russischen Städte Grosny und Machatschkala im Nordkaukasus ein.

Am Abend veröffentlichte die kasachische Agentur Tengrinews eine komplette Passagierliste, auf der auch die Staatsangehörigkeit fast aller Insassen aufgeführt wird. Bei einer Frau fehlten alle Angaben zur Person, ein elfjähriges Mädchen wurde mit deutscher Staatsangehörigkeit aufgelistet.

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