Flugzeugabsturz: Frachtflugzeug aus Leipzig stürzt bei Notlandung ...

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Kurz vor der Landung in Litauen ist ein in Leipzig gestartetes Frachtflugzeug abgestürzt. Mindestens ein Mensch ist tot, die Ermittlungen zur Ursache laufen.

Flugzeugabsturz - Figure 1
Foto ZEIT ONLINE

Aktualisiert am 25. November 2024, 10:38 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, isd

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Rettungskräfte am Wrack eines abgestürzten Flugzeugs in Vilnius. Die Frachtmaschine war im Auftrag der DHL unterwegs. © Petras Malukas/​AFP/​Getty Images

Die deutschen Sicherheitsbehörden ermitteln nach dem Absturz eines in Leipzig gestarteten Frachtflugzeugs in Litauen. Man stehe dazu "im engen Austausch mit den beteiligten Stellen im In- und Ausland, um den Sachverhalt schnellstmöglich aufzuklären", zitierte die Nachrichtenagentur dpa deutsche Sicherheitskreise. Derzeit ist noch unklar, ob es sich um einen Unfall oder um einen Anschlag handelte. 

Das im Auftrag des Postdienstleisters DHL in Leipzig gestartete Frachtflugzeug war am frühen Morgen in der Nähe des Flughafens der litauischen Hauptstadt Vilnius bei einer versuchten Notlandung abgestürzt. Nach Angaben der litauischen Behörden wurde ein Mensch getötet, drei weitere wurden verletzt. Bei dem Toten handelte es sich demnach um einen spanischen Staatsbürger, die Verletzten stammten aus Deutschland und Litauen. Zum gesundheitlichen Zustand machten die Behörden keine Angaben.

Flugzeug komplett zerstört

Eine Sprecherin des litauischen Rettungsdiensts sagte der Nachrichtenagentur Elta, das Flugzeug sei völlig zerstört worden. Nach Angaben von DHL handelte es sich dabei um eine Boeing 737 der spanischen Fluggesellschaft Swift Air, die Pakete für Kunden transportiert habe. Die Airline sei unter Vertrag für DHL tätig. Etwa einen Kilometer vor dem Flughafen habe die Besatzung eine Notlandung einleiten müssen, teilte DHL mit.

Zunächst war berichtet worden, das Frachtflugzeug sei in ein Wohngebäude gestürzt. Inzwischen sagte der Bürgermeister von Vilnius, die Maschine habe das Wohnhaus durch Zufall verfehlt und sei in dessen Hof gestürzt. Nach dem Vorfall brach ein Feuer aus, zwölf Bewohner wurden aus dem Haus gebracht.              

Der Leiter des litauischen Krisenmanagementzentrums sagte dem litauischen Rundfunk, es werde untersucht, ob die Ursache des Absturzes mit "technischen Problemen" oder "menschlichem Versagen" zusammenhänge. Allerdings sei es noch zu früh, um etwas Genaueres zu sagen. Die Ermittlungen könnten sich über eine ganze Woche hinziehen. Ob es sich um einen Terroranschlag handeln könnte, sei "eine der Versionen des Absturzes, die untersucht und überprüft werden müssen", sagte der litauische Polizeichef Arunas Palauskas während einer Pressekonferenz.

Sicherheitsbehörden warnten vor Brandsätzen in Frachtflugzeugen

Ende August war bekannt geworden, dass deutsche Sicherheitsbehörden vor "unkonventionellen Brandsätzen" warnen, die von Unbekannten über Frachtdienstleister verschickt werden. Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) und das Bundeskriminalamt (BKA) verschickten damals einen entsprechenden Warnhinweis an Unternehmen aus der Luftfahrt- und Logistikbranche.

Die Warnmeldung wurde in Sicherheitskreisen unter anderem mit einem Vorfall im DHL-Logistikzentrum Leipzig in Verbindung gebracht, das als weltweites Drehkreuz des Unternehmens fungiert. Dort soll im Juli ein aus den baltischen Staaten verschicktes Paket Feuer gefangen haben, das einen Brandsatz enthielt. Anfang des Monats wurden in Litauen im Zusammenhang mit mehreren Paketbränden in Postdepots mehrere Verdächtige festgenommen. Ein Berater des litauischen Präsidenten Gitanas Nausėda machte Russland für die mutmaßliche Sabotage verantwortlich.

In der Warnmeldung von BfV und BKA vom Sommer kam das Wort Russland nicht vor. Die Sicherheitsbehörden schließen einen Zusammenhang mit den zunehmenden Fällen russischer Sabotage aber nicht aus.

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