Deutschlandweite Aktionen Flugbetrieb am Flughafen Köln/Bonn läuft nach Blockade wieder

Köln/Bonn · Aktivisten der Letzten Generation haben am Donnerstagmorgen an mehreren Flughäfen Protestaktionen gestartet. Am Flughafen Köln/Bonn und Nürnberg wurde der Flugverkehr zwischenzeitlich eingestellt.

Klimaaktivisten haben am Flughafen Köln/Bonn ein Loch in den Zaun geschnitten.

Foto: dpa/Benjamin Westhoff

Der nach einer Protestaktion der Klimaaktivisten der Letzten Generation am frühen Morgen unterbrochene Flugbetrieb am Flughafen Köln/Bonn läuft wieder an. Es könne allerdings noch zu Verzögerungen kommen, teilte der Flughafen mit. Zuvor hatten sich Unbefugte Zutritt zum luftseitigen Bereich des Flughafengeländes in Köln/Bonn verschafft. Auf der Internetseite des Flughafens gibt es Informationen über die Ausfälle und Verzögerungen bei Abflug und Ankunft.

Gegen 5.45 Uhr sei gemeldet worden, dass sich zwei Menschen auf einer Zufahrt zu einer Start- und Landebahn festgeklebt hätten, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Sie sollten am Morgen entfernt werden. Außerdem werde nach einer dritten Person gesucht, die sich möglicherweise ebenfalls auf dem Vorfeld befinde, sagte der Sprecher. In einem Zaun am Flughafengelände sei ein Loch entdeckt worden.

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Bilder zur bundesweiten Protestaktion an mehreren Flughäfen

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Die Letzte Generation berichtet von mehreren Störaktionen an Flughafen bundesweit. Je zwei Aktivisten drangen Angaben der Organisation zufolge in orangen Warnwesten auf die Flughäfen Berlin-Brandenburg, Stuttgart, Nürnberg und Köln/Bonn ein.

Sie drückten „friedlich ihren Widerstand aus, indem sie Banner mit der Aufschrift „Oil kills“ und „Sign the treaty“ zur Schau stellten“, berichtete die Organisation laut Mitteilung. „Die Start- und Landebahnen wurden dabei nicht betreten.“

Die Letzte Generation fordert radikalen Klimaschutz, darunter den völligen Verzicht auf Kohle, Öl und Gas. Sie fordern den Abschluss eines dahingehenden internationalen Vertrags. Seit Anfang 2022 organisierte die Gruppe Straßenblockaden, bei denen sich die Teilnehmer festklebten. Zwischenzeitlich hatte sie aber angekündigt, ihre Strategie zu ändern und künftig auf Festkleben zu verzichten. Die Klimaaktivisten haben zuletzt auch schon mehrfach Störaktionen auf Flughäfen durchgeführt, Ende Juli etwa auch an Deutschlands größtem Airport in Frankfurt.

Härtere Gesetze sollen abschrecken

Die Bundesregierung will mit einer Verschärfung des Luftsicherheitsgesetzes radikale Klimaschützer und andere Störer von gefährlichen Aktionen auf Flughäfen abhalten. Kern der geplanten Reform, über die dann noch der Bundestag entscheiden muss, ist die Schaffung einer neuen Vorschrift, die das „vorsätzliche, unberechtigte Eindringen“ unter anderem auf das Rollfeld sowie die Start- und Landebahnen unter Strafe stellt – und zwar dann, wenn dadurch die Sicherheit des zivilen Luftverkehrs beeinträchtigt wird.