Unwetter: „Zentimeterdicke Eisschichten“ im Saarland – Fast keine ...

17 Jan 2024

Weltgeschehen Eisregen in Deutschland

„Zentimeterdicke Eisschichten“ im Saarland – Fast keine Starts mehr am Flughafen Frankfurt

Stand: 17:30 Uhr | Lesedauer: 4 Minuten

Flughafen Frankfurt - Figure 1
Foto DIE WELT

Frankfurter Flughafen – „Von 1.047 Flügen sind schon 570 gestrichen worden“

Winterwetter schränkt den Straßen-, Bahn- und Flugverkehr enorm ein. Am Frankfurter Flughafen wurden zahlreiche Flüge wegen Eis und Schnee gestrichen. Reporterin Anna-Marleen Howe berichtet für WELT TV vom Frankfurter Flughafen.

Quelle: WELT TV

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Viele Deutsche gerieten schon frühmorgens ins Rutschen, und die Meteorologen sagen kräftige Schneefälle und Glatteis für weite Teile des Landes voraus. Im Saarland kann die Deutsche Bahn zahlreiche Stationen nicht mehr anfahren, am Flughafen Frankfurt sind nur noch wenige Starts möglich.

Das angekündigte Unwetter mit extremer Glatteisgefahr durch gefrierenden Regen sowie massiven Schneefällen hat in Süd- und Mitteldeutschland zu Unfällen sowie Störungen im Verkehr geführt. Nach Eisregen im Saarland machen die Regionalzüge derzeit nicht mehr an allen Stationen halt.

Am Frankfurter Flughafen wurden am Mittag vorübergehend alle Starts wegen anhaltenden Eisregens gestoppt, nachmittags konnten dann wieder vereinzelt Maschinen abheben. Die Flugzeuge könnten wegen des anhaltenden Eisregens vor dem Start nicht mehr sicher enteist werden, sagte ein Sprecher des Betreibers Fraport.

Verspätungen und Ausfälle im Bahnverkehr

Die Deutsche Bahn teilte mit, es hätten sich auf zahlreichen Bahnsteigen und in Bahnhofszugängen teils zentimeterdicke Eisschichten gebildet. Zum Schutz der Fahrgäste würden die Züge daher auf mehreren Strecken an zahlreichen Stationen zunächst nicht mehr stoppen. Betroffen sind die Strecken zwischen dem rheinland-pfälzischen Saarburg und Saarbrücken, Saarbrücken und Nohfelden, Temmels (Kreis Trier-Saarburg) und Perl, Saarbrücken und Lebach-Jabach sowie Saarbrücken und Homburg.

Die Eisschichten hätten sich trotz „des umfangreichen Einsatzes von Reinigungs- und Räumpersonalen sowie Stationsinspektoren“ gebildet, sagte eine Bahnsprecherin. In größeren Bahnhöfen wie in Saarbrücken und Trier stehe die Bahn Fahrgästen mit Servicekräften vor Ort zur Verfügung. Die Bahn empfehle den Fahrgästen, ihre Reise mit der Bahn möglichst zu verschieben.

Die Deutsche Bahn drosselte nach eigenen Angaben die Höchstgeschwindigkeit ihrer ICE auf 200 Stundenkilometer und warnte vor Verspätungen sowie Zugausfällen im Regional- und Fernverkehr. Etliche ICE-Verbindungen von Frankfurt beziehungsweise Stuttgart nach Paris fielen ganz aus.

Schulen bleiben erneut geschlossen

Die Bezirksregierungen Arnsberg und Köln zogen Konsequenzen für die Schulen. Es sei durch Glatteis und Schnee am Donnerstagmorgen noch „mit starken Beeinträchtigungen“ auf dem Schulweg zu rechnen. Deshalb werde der Präsenzunterricht in einem Dutzend Kreise und Städte im Süden Nordrhein-Westfalens wie schon am Mittwoch ausgesetzt. Ob der Unterricht ganz ausfällt oder ob die Schüler zu Hause büffeln müssen, entscheidet jede Schule selbst.

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Am Flughafen in Frankfurt am Main wurden nach Angaben des Betreibers wegen der Unwetterwarnungen für heute bereits vorab mehr als 500 Flüge abgesagt, rund die Hälfte der sonst üblichen Flugbewegungen. Der flughafeneigene Winterdienst stehe bereit, um Start- und Landebahnen zu räumen, sagte ein Sprecher. Reisende wurden gebeten, sich vorab über Flüge zu informieren und im Fall einer Streichung nicht zum Flughafen zu kommen.

Am Flughafen in München, dem zweiten Luftverkehrsdrehkreuz in Deutschland, wurden nach Angaben einer Sprecherin etwa 250 von ursprünglich etwa 650 für Mittwoch geplanten Flügen annulliert. Der Winterdienst hielt demnach bei leichtem gefrierenden Regen am Mittwochvormittag permanent eine von zwei Start- und Landebahnen offen und sollte einen Eispanzer verhindern.

Unwetterwarnungen in weiten Teilen Deutschlands

Entlang einer ausgeprägten Luftmassengrenze über der Mitte des Landes wird am Mittwoch mit erheblichem Eisregen sowie Schneefällen in weiten Teilen Deutschlands gerechnet. Es gelten Unwetterwarnungen für Baden-Württemberg und Bayern, Rheinland-Pfalz, das Saarland, weite Teile Hessens sowie Teile von Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Sachsens. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor extremen Glatteis und der Gefahr von Eis- und Schneebruch.

Langanhaltender gefrierender Regen kann demnach vor allem vom westlichen Rheinland-Pfalz und dem Saarland über Südfranken bis nach Nordbayern zu massiven Eispanzern auf Oberleitungen, Bäumen und Gegenständen führen, was die Gefahr von Materialbrüchen und Schäden an der Infrastruktur mit sich bringt. Dort werden Niederschläge von bis zu 30 Litern pro Quadratmeter erwartet.

Nördlich davon werden in einem breiten Streifen von der Eifel und dem Raum Köln bis nach Thüringen laut DWD anhaltende und teilweise sogar unwetterartige Schneefälle von bis zu 30 Zentimetern innerhalb von 24 Stunden erwartet. Auch dort wird vor Verkehrsbehinderungen und Schneebruch gewarnt.

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In den betroffenen Gebieten bereiteten sich Feuerwehr und Rettungsdienste auf mögliche Unwetterlagen vor, so etwa auch in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz. Dort wurden nach Angaben der Feuerwehr zusätzliche Einsatzfahrzeuge und Rettungswagen bereitgehalten und das Personal in den Leitstellen verstärkt. Dort wie anderswo appellierten die Behörden an die Menschen, am Mittwoch besser auf nicht erforderliche Fahrten zu verzichten.

In weiten Teilen Bayerns wurde wegen der Wetterverhältnisse am Mittwoch der Schulbetrieb ganz eingestellt. Dies galt nach Angaben des bayerischen Kultusministeriums unter anderem in den Landkreisen Aschaffenburg, Erding, Ebersberg, Amberg-Sulzbach, Erlangen-Höchstadt, Fürth, Freising, Haßberge, Landshut, Mittelfranken, Würzburg, Regensburg sowie dazugehörigen Städten und dem Raum Nürnberg. In anderen Regionen fiel der Unterricht teils aus. Wegen Glatteisgefahr haben der Tiergarten Nürnberg und der Zoo Augsburg am Mittwoch geschlossen.

Am Wochenende Sonnenschein

Wintersportler freuten sich aber in einigen Landesteilen über den Schnee – zum Beispiel in den Wintersportgebieten im Sauerland. In den vergangenen kalten Tagen hätten die Schneekanonen etwa in Winterberg schon viel technischen Schnee produzieren können. Wenn jetzt noch Naturschnee dazukomme, sei das optimal für die Pisten, teilte das Skiliftkarussell Winterberg mit. „Die Bedingungen könnten kaum besser sein.“

Der Deutsche Wetterdienst kündigte zudem für die nächsten Tage eine ruhige Wetterlage an. „Zum Wochenende können wir uns dann verbreitet auf kaltes Winterwetter mit Sonnenschein freuen“, hieß es.

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