Sicherheitskräfte und Bodenpersonal im Ausstand Doppel-Streik am Frankfurter Flughafen: Nur Umsteiger heben ab

Veröffentlicht am 07.03.24 um 07:34 Uhr

Leere Schalter am Frankfurter Flughafen

Das Bodenpersonal der Lufthansa hat seinen Warnstreik begonnen, vor allem aber auch die Sicherheitskräfte am Frankfurter Flughafen. Die Folge: Am Donnerstag können keine Passagiere von außen zusteigen.

Videobeitrag

Video 00:29 Min. | 07.03.24 |hessenschau.de

Streik legt Flughafen Frankfurt lahm

Anzeigetafeln am Flughafen, die auf Streik hinweisen

Ende des Videobeitrags

Der Frankfurter Flughafen ist seit Donnerstagmorgen wegen des Warnstreiks der Luftsicherheitskräfte für abfliegende Passagiere gesperrt. Wegen der ausfallenden Kontrollen könnten keine "Fluggäste von der Landseite" den Flughafen betreten, erklärte ein Sprecher des Betreibers Fraport. Das Unternehmen riet seinen Kundinnen und Kunden, Kontakt mit ihren Airlines aufzunehmen und auf keinen Fall zum Flughafen zu kommen. Auch am Hamburger Flughafen streikt das Sicherheitspersonal.

Die Auswirkungen auf den Flugplan sind noch unklar, da zumindest weiterhin Maschinen in Frankfurt landen und aus diesen auch Passagiere um- oder aussteigen können. Ursprünglich waren für Donnerstag 1.170 Starts und Landungen mit rund 160.000 Passagieren an Bord geplant. Welche Verbindungen ausfallen, sei Sache der jeweiligen Airline, sagte ein Flughafensprecher.

Lufthansa-Bodenpersonal zwei Tage im Ausstand

Parallel dazu begann am Frankfurter Flughafen am frühen Morgen auch der nächste Warnstreik des Bodenpersonals bei der Lufthansa. Der Ausstand sei "sehr erfolgreich angelaufen", sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi am Morgen.

Die Lufthansa will während des Warnstreiks, der bis Samstagmorgen um 7.10 Uhr andauern soll, 10 bis 20 Prozent ihres ursprünglichen Flugplans fliegen.

Fünfte Warnstreikwelle

Bereits am Mittwochabend waren die technischen Abteilungen der Lufthansa in die inzwischen fünfte Warnstreikwelle gegangen. Verdi will auf diese Weise höhere Zugeständnisse des Managements bei den laufenden Tarifverhandlungen für rund 25.000 Beschäftigte des Bodenpersonals erzwingen. Auch bei den Verhandlungen mit den privaten Luftsicherheitsunternehmen geht es um rund 25.000 Leute.

Bei ausfallenden innerdeutschen Flügen können die Kunden wegen des parallelen Lokführerstreiks nicht wie gewohnt mit ihrem Flugticket auf die Bahn ausweichen. Kostenlose Umbuchungsmöglichkeiten stehen über lufthansa.com, die Kunden-App und über das Service-Center zur Verfügung. 

Weitere Streiks möglich - auch bei Flugbegleitern

Im laufenden Tarifkonflikt fordert Verdi 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Außerdem soll es eine konzernweit einheitliche Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro geben.

Lufthansa verweist auf zurückliegende Lohnsteigerungen und hat für einen Zeitraum von 28 Monaten bislang 10 Prozent mehr Gehalt sowie die Inflationsausgleichsprämie angeboten. Die nächsten Verhandlungen sind für den 13. und 14. März angesetzt.  

Audiobeitrag

Audio 01:24 Min. | 07.03.24 |Lars Hofmann

Kommentar: "Lieber Streiks als kollektives Betteln"

„Auch der Boden ist Lufthansa“ steht auf einem Plakat, mit dem sich eine Frau am Streik beteiligt.

Ende des Audiobeitrags

Die Passagiere der Lufthansa müssen in naher Zukunft auch mit Streiks einer weiteren Berufsgruppe rechnen. Wenige Wochen vor Beginn der Osterferien hatten am Mittwoch die Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen der Lufthansa und ihrer Regionaltochter Lufthansa Cityline bei einer Urabstimmung der Gewerkschaft Ufo für Streiks gestimmt. Wann mit Ausständen zu rechnen ist, blieb noch offen.

Formular

hessenschau update - Der Newsletter für Hessen

Ende des Formulars