Flixbus-Unglück A9: Viele Verletzte, fünf Tote - Krankenhäuser im ...

Wiedemar/DUR. - Zu einem Unglück mit einem Flixbus ist es gegen 10 Uhr bei Wiedemar kurz vor der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt gekommen. Es gab fünf Tote, mehr als 20 Verletzte und mehrere Eingeklemmte in dem Bus.

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Foto Mitteldeutsche Zeitung

Update: Schwerer Unfall auf der A9 mit Flixbus - mit Statement vom Innenminister (Kamera: Marvin Matzulla, Schnitt: Anna Lena Giesert)

Der Reisebus mit der Liniennummer 234 war auf dem Weg von Berlin nach Zürich in einen Unfall verwickelt worden, heißt es von Seiten des Unternehmens Flixbus. An Bord seien 53 Fahrgäste und zwei Fahrer gewesen.

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Der verunglückte Flixbus liegt in einer Grünfläche neben der Autobahn 9.

Foto: Marvin Matzulla

Zu dem Unfall, der sich auf sächsischem Landesgebiet ereignete, waren auch Einsatzkräfte aus Halle und dem Saalekreis unterwegs.

Erst nach drei Stunden konnte der verunglückte Bus mithilfe von Gurten aufgerichtet und mehrere Tote aus dem Innenraum geholt werden. Dabei schirmten mobile Sichtschutzwände die Aktion ab. Gegen 16 Uhr begann die endgültige Bergung des Busses. Die Bergungsarbeiten können sich bis in die Abendstunden hinziehen.

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Foto Mitteldeutsche Zeitung

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Auf der A9 ist es zu einem Busunfall gekommen. Zahlreiche Rettungskräfte sind vor Ort.

Foto: Tom Musche

Auch sieben Rettungshubschrauber waren im Einsatz an der Unfallstelle. Die Polizei in Sachsen hatte das Geschehen vor Ort im Blick: "Zahlreiche Rettungskräfte kümmern sich vor Ort um Verletzte", hieß es auf dem X-Account ´(vormals Twitter) der Beamten.

????Gegen 9:45 Uhr ereignete sich auf der #A9 bei #Leipzig zwischen #Wiedemar und dem #SchkeuditzerKreuz ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem auch ein Reisebus beteiligt ist. Die Fahrbahn in Richtung München ist derzeit voll gesperrt.

— Polizei Sachsen (@PolizeiSachsen) March 27, 2024

Gegen Mittag wurde offiziell bestätigt, dass es bei dem Bus-Unglück fünf Tote gab. Der Fahrer des verunglückten Reisebusses auf der A9 ist nach Angabe der Polizei nicht unter den Todesopfern. Details zum Gesundheitszustandes wurden nicht genannt.

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Foto Mitteldeutsche Zeitung

Der Fahrer soll nach Angaben des Busunternehmens alle Lenk- und Ruhezeiten eingehalten haben. „An Bord waren zwei Fahrer, der Fahrer im Einsatz steuerte den Bus seit Abfahrt in Berlin um 8 Uhr“, teilte ein Sprecher mit.

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Laut Medieninformationen hatten sich Kliniken in der Umgebung auf Verletzte und Schwerverletzte vorbereitet. Schockräume und OP-Säle seien für die Unfallopfer blockiert worden.

Großeinsatz auf der A9 bei Wiedemar wegen des Flixbus-Unglücks.

Foto: Marvin Matzulla

Auch das Unfallkrankenhaus Bergmannstrost in Halle bereitete sich auf Nachfrage auf die Versorgung von Verletzten vor. "Inzwischen sind 16 Patienten zu uns gekommen – alle nur leicht verletzt. Mehr als Schnitt- und Schürfwunden sowie Prellungen und  Gehirnerschütterungen wurden bisher nicht diagnostiziert. Alle Patienten werden einer gründlichen Untersuchung unterzogen, die man bei solchen Unfällen generell macht: Tut etwas weh, ist jemandem schwindelig, gibt es sonstige Auffälligkeiten. Auch unsere Psychologen und Krankenhaus-Seelsorger waren zur Betreuung der Patienten im Einsatz", sagte Bergmannstrost-Sprecherin Susann Winter der MZ.

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Foto Mitteldeutsche Zeitung

Auf der A9 ist es zu einem schweren Unfall mit einem Flixbus gekommen. (Kamera: Marvin Matzulla, Schnitt: Anna Lena Giesert)

Bisher unbestätigten Angaben zufolge soll mindestens ein schwerer Verletzter in die Uniklinik Halle geflogen worden sein.

Der Flixbus landete auf dem Grünstreifen neben der A9 bei Wiedemar.

Foto: Marvin Matzulla

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Der doppelstöckige Reisebus war offenbar auf gerader Strecke aus noch unbekannter Ursache rechts von der Fahrbahn abgekommen sein. Dann raste das Fahrzeug noch knapp 100 Meter über den Grünstreifen, walzte Gebüsche sowie kleinere Bäume nieder und stürzte schließlich auf die Seite. An dem Unfall war wohl kein anderes Fahrzeug beteiligt, betonte ein Polizeisprecher.

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Foto Mitteldeutsche Zeitung

Ein Flixbus ist auf dem Weg von Berlin nach Zürich von der Autobahn 9 abgekommen.

Foto: Marvin Matzulla

Auf der A9 war zwischen Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz die Fahrbahn in beiden Richtungen voll gesperrt. Die Fahrspur nach Berlin ist laut Polizei am frühen Nachmittag wieder freigegeben worden, die Strecke nach München bleibt vorerst gesperrt.

Sachsens Innenminister Armin Schuster ist am Einsatzort eingetroffen.

Foto: Marvin Matzulla

Nach dem Unfall auf der A9 bei Leipzig hat sich Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig bestürzt gezeigt. „Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer und Verletzten. Ich danke den vielen Einsatzkräften vor Ort, die schnelle Hilfe leisten“, sagte der SPD-Politiker. Auch Flixbus drückt sein Bedauern aus: „Unsere Gedanken sind bei allen von diesem Unfall Betroffenen und ihren Angehörigen.“

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Foto Mitteldeutsche Zeitung

Die Polizei hat unter der Rufnummer 0341/96646666 ein Info-Telefon für Hinweise zum Unfallhergang sowie für Fragen Angehöriger eingerichtet.

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