Fischtown Pinguins: So läuft das Play-off-Finale gegen Berlin

10 Tage vor

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Die Fischtown Pinguins sind in diesen Tagen das dominierende Thema in Bremerhaven. Erstmals in der Vereinsgeschichte hat das Eishockeyteam die Finalserie erreicht. Nach dem Halbfinalcoup über Titelverteidiger München hatte das Team von Trainer Thomas Popiesch zunächst zwei Tage frei, um Blessuren zu pflegen und Energie zu tanken. Seit vergangenem Freitag bereiten sich die Mannen um Kapitän Jan Urbas nun zielgerichtet auf diese Finalserie vor. Das Team, das zuerst vier Siege einfährt, ist deutscher Meister 2024. Spätestens am 30. April steht der Titelträger fest. Alles Wissenswerte zum anstehenden Duell mit den Eisbären Berlin.

Fischtown Pinguins - Figure 1
Foto WESER-KURIER

Das ist der Gegner

Die Eisbären Berlin sind seit der Gründung der Deutschen Eishockey-Liga DEL 1994 in der höchsten deutschen Spielklasse vertreten und mit neun Titeln im Zeitraum von 2005 bis 2022 auch deutscher Rekordmeister. Der Nachfolgeklub des früheren DDR-Vereins SC Dynamo Berlin war 2010 zudem Gewinner der Euopean Trophy. Heimstätte der Eisbären ist die 2008 fertig gestellte Uber-Arena (ehemals Mercedes-Benz-Arena). Die Multifunktionshalle am Berliner Ostbahnhof fasst 14.200 Zuschauer (11.500 Sitzplätze) und ist nach der Kölner Lanxess-Arena das zweitgrößte Eishockeystadion Deutschlands. Trainiert wird das Team seit 2019 vom Kanadier Serge Aubin.

Die Vergleiche in der Hauptrunde

In der Bilanz der direkten Duelle haben die Fischtown Pinguins die Nase vorn. Sie gewannen drei der vier Begegnungen in der regulären Saison und mussten sich nur im Dezember einmal mit 3:4 nach Verlängerung geschlagen geben. Außerdem bemerkenswert: Bremerhaven gewann beide Spiele in Berlin, darunter auch das letzte Saisonspiel, in dem es zwischen diesen beiden Mannschaften noch um den Hauptrundensieg und damit um das wichtige erste Heimrecht in den Play-offs ging. Dank der Tore von Ziga Jeglic und Skyler McKenzie gewannen die Fischtown Pinguins diese Partie mit 2:1 und schlossen die Hauptrunde mit 107 Punkten als Erster ab. Übrigens wird der deutsche Meister jetzt zum 29. Mal in Play-offs ermittelt – zu 42,9 Prozent setzte sich dabei am Ende der Hauptrundensieger durch.

Das sind die Leistungsträger

Beide Team verfügen über herausragende Torhüter. Bei den Berliner bringt es Jake Hildebrand in den Play-offs auf eine Fangquote von 93,49 Prozent. Im Tor der Fischtown Pinguins ist Kristers Gudlevskis mit einem Gegentorschnitt von 1,93 und zwei Zu-Null-Spielen (Shutouts) der große Rückhalt. Der Lette war von der Liga zuvor bereits zum besten Goalie der Hauptrunde gekürt worden. Apropos Hauptrunde: Hier stellten die Fischtown Pinguins mit den Slowenen Jan Urbas (52 Punkte) und Ziga Jeglic (50) auch die beiden Topscorer der Liga. In den Play-offs liegen Marcel Noebels (Berlin) und Nicholas Jensen (Bremerhaven) mit je elf Punkten zurzeit gleichauf, wobei Jensen alle elf Punkte durch Vorlagen erzielt hat. Die besten Bremerhavener Torschützen sind im Moment Jan Urbas und Ross Mauermann mit je fünf Treffern.

Der Weg ins Finale

Die Eisbären haben acht ihrer letzten zehn Play-off-Partien gewonnen. Sie behaupteten sich im Viertelfinale gegen Adler Mannheim ebenso mit 4:1 wie im Halbfinale gegen die Straubing Tigers. Gegen Straubing fiel dabei die Entscheidung zweimal erst in der Overtime, wobei es in Spiel zwei bis zur 111. Minute dauerte, ehe Lean Bergmann der erlösende Treffer gelang. Es war die drittlängste Partie in der Play-off-Historie der DEL. Die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven wiederum benötigten nur neun Spiele bis zum Finale: Dem 4:0 in der Viertelfinalserie gegen Ingolstadt ließ das Team vom Wilhelm-Kaisen-Platz ein 4:1 gegen Topfavorit München folgen.

Titel, Träume und Emotionen

Vor genau zehn Jahren haben die Fischtown Pinguins durch ein 4:1 in der Finalserie gegen die Bietigheim Steelers den Meistertitel in der DEL2 gewonnen. 2002 war Bremerhaven erstmals Zweitligameister geworden. Jetzt greifen die Pinguins eine Liga höher nach dem Henkel-Pokal, zudem winkt allen Spielern eine Medaille. Vier Akteure aus dem aktuellen Bremerhavener Kader waren in ihrer Laufbahn schon einmal deutscher Meister: Ziga Jeglic (Ingolstadt/2014), Nino Kinder (Berlin/2021), Nicholas Jensen (Berlin/ 2022) und Nicolas Appendino (München/2023).

Fischtown Pinguins bekommen Besuch aus Amerika

Mike Moore hält Wort. Bei seinem Abschied im Frühjahr 2022 hatte der langjährige Pinguins-Kapitän versprochen, nach Bremerhaven zurückzukommen, wenn das Team mal das Play-off-Finale erreichen sollte. Gesagt, getan: Moore hat die Flüge gebucht und traf am Mittwoch, pünktlich zum ersten Finale in der Bremerhavener Eisarena, mit Frau Kristin und seinen Söhnen Huxley und Milton an alter Wirkungsstätte ein. Der Verteidiger und seine Familie werden zwei Wochen bleiben, heißt es auf der Homepage der Pinguins. Mike Moore, der von 2016 bis 2022 insgesamt 288 DEL-Partien (inklusive Play-offs) für die Fischtown Pinguins bestritten hat, lebt mit seiner Familie inzwischen in Florida. Der 39-Jährige arbeitet dort als Luft- und Raumfahrtingenieur für die Firma Blue Origin von Milliardär und Amazon-Gründer Jeff Bezos.

Da geht's zum Titel: Pinguins-Trainer Thomas Popiesch will mit seinem Team eine herausragende Saison krönen.

Foto: IMAGO/Markus Fischer

Ticket-Ansturm der Fans

Es hat kaum mehr als eine Viertelstunde gedauert, bis die Tickets für die beiden ersten Heimspiele dieser Finalserie in der 4645 Zuschauer fassenden Eisarena ausverkauft waren. "Wir hätten locker auch 15.000 Tickets verkaufen können", sagte der Fanbeauftragte Mario Meseke dem WESER-KURIER. Alternativ organisiert das Apollo Bremerhaven ein Public Viewing mit mehreren Hundert Besuchern. "Wir zeigen alle Heim- und Auswärtsspiele", erklärte Veranstaltungsleiter Jonas Klitzka. Tickets gibt es im Vorverkauf über die Homepage unter apollo-bremerhaven.de.

Eishockey im Fernsehen

Die Play-off-Finals zwischen den Fischtown Pinguins Bremerhaven und den Eisbären Berlin werden wie gehabt vom kostenpflichtigen Anbieter Magenta Sport übertragen. Darüber hinaus werden die Spiele aber auch vom Free-TV-Sender DF1 gezeigt. Der österreichische Fernsehsender hatte im Verlauf der DEL-Saison die TV-Rechte von ServusTV übernommen und ist in Deutschland seit Jahresbeginn über Kabel und Satellit zu empfangen. Die ersten vier Play-off-Partien sind bei DF1 bereits in der Programmübersicht aufgeführt.

Das sind die Termine

Mittwoch, 17. April; 19.30 Uhr: Fischtown Pinguins - Eisbären Berlin 4:2

Freitag, 19. April; 19.30 Uhr: Eisbären Berlin - Fischtown Pinguins

Sonntag, 21. April; 15.30 Uhr: Fischtown Pinguins - Eisbären Berlin

Dienstag, 23. April; 19.30 Uhr: Eisbären Berlin - Fischtown Pinguins

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