Marktbericht Katerstimmung an der Wall Street
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Nach der Fed-Zinssitzung Katerstimmung an der Wall StreetStand: 21.09.2023 22:22 Uhr
Die Wall Street tat sich auch heute schwer mit der Verarbeitung der jüngsten Zinsbotschaft der Notenbank. Wie schon zuvor in Asien und Europa belastete die Aussicht auf längerfristig hohe Niveaus.
Auch am Tag nach der Sitzung der Notenbank Federal Reserve (Fed) hatten die US-Anlegerinnen und Anleger mit der Botschaft der Währungshüter zu kämpfen, dass die Zinsen wohl noch längere Zeit auf dem aktuell hohen Niveau bleiben werden. Sogar eine weitere Zinserhöhung stellte Fed-Chef Jerome Powell im Kampf gegen die immer noch zu hohe Inflation in Aussicht, vom erhofften baldigen Zinsabstieg also keine Spur.
Analysten zufolge ist dies aber wenig überraschend. "Es ist eine Fortsetzung der Strategie der Fed, stets eine entschlossene Haltung zu zeigen", sagte etwa Thomas Hayes, Vorsitzender der Private-Equity-Firma Great Hill Capital. "Wir haben jetzt also zwar eine Pause, aber diese ist wie erwartet mit der Warnung gefolgt, dass die Fed bereit ist zu handeln, wenn die Inflation nicht weiter zurückgeht."
Kein Wunder, dass sich die Anlegerinnen un Anleger schwer taten, zumal neue Daten vom Arbeitsmarkt eine weiter robuste Lage signalisierten. Wie schon zuvor in Europa und Asien herrschte Ernüchterung, die Kurse fielen sowohl am Aktien- als auch am Rentenmarkt.
Der Dow Jones, der Leitindex der Standardwerte, hielt sich mit einem Tagesverlust von 1,08 Prozent auf 34.070 Punkte noch am besten. Schwerer traf es die zinssensitiveren Technologieaktien. Die Nasdaq sackte ebenso wie der Auswahlindex Nasdaq 100 um 1,8 Prozent ab. Der marktbreite S&P-500-Index schloss bei 4330 Zählern um 1,6 Prozent schwächer.
Broadcom unter Druck
Konkret verloren Tech-Aktien von Konzernen wie Tesla, Amazon, Alphabet und Nvidia zwischen gut ein und gut drei Prozent. Höhere Zinsen schmälern Experten zufolge zukünftige Gewinne dieser wachstumsstarken Firmen.
Den Anlegern von Chipriese Broadcom machte zugleich die Sorge vor einem drohenden Geschäftsverlust für Chip-Zulieferungen an Google zu schaffen. Die Aktien verloren 2,6 Prozent. Google-Führungskräfte haben erörtert, Broadcom als Anbieter von Chips für künstliche Intelligenz (KI) bereits im Jahr 2027 fallen zu lassen.
Ernüchterung auch am Rentenmarkt
Auch am Rentenmarkt arrangierten sich die Anlegerinnen und Anleger mit dem neuen Zinsausblick und verkauften. Die Rendite der zehnjährigen deutschen Bundesanleihe stieg heute im Gegenzug auf 2,75 Prozent und damit so hoch wie seit 2011 nicht mehr. Zweijährige Papiere werfen 3,28 Prozent ab, in der Spitze wurden schon 3,33 Prozent erzielt.
Noch deutlicher ging es mit den Renditen in den USA bergauf. Zweijährige Renditen lagen dort bei 5,14 Prozent, zehnjährige bei 4,49 Prozent. Das ist immerhin der höchste Stand seit 16 Jahren. Damit sind die Rentenrenditen eine zunehmend attraktive Alternative zum Aktienmarkt.
Erstanträge fallen überraschend
Überraschend robust ausgefallene Daten vom US-Arbeitsmarkt schürten die Zinssorgen an den Märkten zusätzlich. Denn die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist zuletzt überraschend gesunken. In der vorigen Woche stellten 201.000 Menschen einen Antrag auf staatliche Stütze, wie das Arbeitsministerium heute mitteilte.
Befragte Expertinnen und Experten hatten mit 225.000 gerechnet, nach 221.000 in der vorangegangenen Woche. Der weniger stark schwankende Vier-Wochen-Schnitt fiel auf 217.000. Erst bei einer Zahl von 270.000 Erstanträgen ist laut einer Faustregel eine kritische Marke erreicht, mit der sich eine negative Trendwende am Arbeitsmarkt abzeichnet.
"Höher für länger" - DAX muss Federn lassen
Hohe Zinsen für längere Zeit haben den Anlegern am deutschen Aktienmarkt heute die Laune verdorben. Die Zinssignale der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hatten am Vorabend bereits an den US-Börsen für Verluste gesorgt, auch heute kam kein Rückenwind aus New York.
Die Fed ließ den Leitzins zwar wie erwartet unverändert auf dem höchsten Niveau seit mehr als zwanzig Jahren, änderte aber nicht grundlegend ihre geldpolitische Strategie.
"Höher für länger" sei die schmerzhafte Zusammenfassung der Fed-Botschaft, so Jürgen Molnar von Robomarkets. Für die Bullen (Käufer) eine schmerzhafte Erkenntnis, hatten sie doch nach dem Erreichen des Zinsgipfels auf einen baldigen Zinsabstieg gesetzt. Nun spielt die harte Haltung der Fed den Bären (Verkäufern) erst einmal in die Hände.
Ernüchterung
Der DAX fiel entsprechend zurück und schloss bei 15.571 Punkten um 1,33 Prozent schwächer. Im Tageshoch wurden 15.696 Punkte erreicht, das Tief liegt bei 15.548 Zählern. Der MDAX, der Index der mittelgroßen Werte, ging bei 26.575 Zählern sogar um 2,24 Prozent schwächer aus dem Handel.
Notenbanken nähern sich Zinsgipfel an
Nach der US-Notenbank Fed haben weitere Notenbanken der westlichen Welt geldpolitische Entscheidungen getroffen. Den Zinsgipfel dürften die Notenbanken zwar bald erreicht haben, die Tür für weitere Straffungen blieb jedoch offen. So hat die Schweizerische Nationalbank SNB ihre Zinsen nicht weiter angehoben, die schwedische und die norwegische Notenbank hingegen schon. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) hatte in der vergangenen Woche den Leitzins um weitere 0,25 Prozent erhöht. Überall wurden weitere Erhöhungen nicht ausgeschlossen. Zinserhöhungen gab es auch in der Türkei.
Die Bank of England (BoE) stoppt allerdings etwas überraschend die Serie von Zinserhöhungen. Sie beschloss heute, das bisherige geldpolitische Niveau von 5,25 Prozent beizubehalten. Es ist die erste Pause nach 14 Zinsschritten in Folge. Die Teuerungsrate ist noch immer eine der höchsten in Westeuropa.
"Die BoE setzt wohl darauf, dass die verzögerten Wirkungen der bereits erfolgten Zinsanhebungen um über fünf Prozentpunkte ausreichen, die Inflation unter Kontrolle zu bekommen. Problematisch ist hier der weiter hohe Lohndruck", so Bernd Weidensteiner von der Commerzbank.
EZB-Banker warnen
Mehrere Währungshüter der Europäischen Zentralbank (EZB) warnen davor, das Ende des Straffungskurses zu früh einzuleiten. Aus Sicht von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel muss die EZB wegen der hartnäckigen Inflation womöglich ihre Zinserhöhungen fortsetzen.
"Haben wir die Hochebene erreicht? Das lässt sich noch nicht klar absehen", sagte er am Donnerstag laut Redetext auf dem Verbandstag der Sparda-Banken. Nagels EZB-Ratskollege Martins Kazaks, Lettlands oberster Währungshüter, treiben insbesondere die gestiegenen Energiepreise um. Griechenlands Notenbankchef Yannis Stournaras dagegen äußerte sich deutlich optimistischer zur Inflationsentwicklung.
Aus Sicht von Belgiens Notenbank-Chef Pierre Wunsch ist das Risiko, dass noch eine weitere Straffung erforderlich sein könnte, immer noch signifikant. "Ich bin mir nicht sicher ob wir das beziffern sollten, aber es ist sicherlich mehr als zehn Prozent und ich meine, es liegt nicht weit entfernt von 50 Prozent," sagte er am Donnerstag auf dem Reuters Global Markets Forum.
Euro erholt sich
Der Euro hat heute nach anfänglichen Verlusten zugelegt. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung im US-Handel 1,0663 Dollar, nachdem sie in der Nacht zuvor bis auf 1,0617 Dollar gefallen war. Das war der tiefste Stand seit März gewesen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0635 (Mittwoch: 1,0702) Dollar fest.
Belastet wird der Euro tendenziell durch den stärkeren Dollar infolge der Zinsprognosen. Die EZB hatte sich in der Vorwoche diesbezüglich zurückhaltender geäußert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0635 (Mittwoch: 1,0702) Dollar fest.
EU-Verbrauchervertrauen sinkt
Die Stimmung der Verbraucher in der Euro-Zone hat sich im September stärker als erwartet eingetrübt. Das Barometer für das Konsumklima fiel den zweiten Monat in Folge - und zwar um 1,8 Punkte auf minus 17,8 Zähler, wie aus der heute veröffentlichten Umfrage der EU-Kommission hervorgeht.
Befragte Ökonomen hatten lediglich einen Rückgang auf minus 16,5 Zähler erwartet. Damit fiel das Barometer weiter unter seinen langjährigen Durchschnittswert. Auf die Verbraucherlaune drücken insbesondere die hohen Lebenshaltungskosten, die an der Kaufkraft der Bürger nagen.
US-Eigenheimverkäufe sinken
Weniger Verkäufe, dafür höhere Preise: Die gestiegenen Hypothekenzinsen wirbeln den US-Immobilienmarkt auf. Der Eigenheimabsatz sank im August um 0,7 Prozent zum Vormonat auf eine Jahresrate von 4,04 Millionen, wie der Immobilienmakler-Verband NAR heute mitteilte.
Befragte Ökonomen hatten dagegen mit einem Anstieg auf 4,10 Millionen gerechnet. Ein Grund für die Zurückhaltung sind hohe Finanzierungskosten: Der Zinssatz für die beliebte 30-jährige Festhypothek übertraf zuletzt die Marke von sieben Prozent.
Der durchschnittliche Preis für bestehende Häuser legte im August um 3,9 Prozent zum Vorjahresmonat auf 407.100 Dollar zu. Dies ist bereits der dritte Monat in Folge, dass der durchschnittliche Wert über der Marke von 400.000 Dollar liegt.
"Die Preise steigen trotz geringerer Immobilienverkäufe weiter an", sagte NAR-Chefökonom Lawrence Yun. "Das Angebot muss sich etwa verdoppeln, um den Anstieg der Immobilienpreise zu dämpfen." Zugleich dauert es länger, um Immobilien zu verkaufen.
Ölpreise nur kurz schwächer
Die Ölpreise haben im frühen Handel auf hohem Niveau zunächst nachgegeben, um dann bei volatilem Handel am Ende leicht zurückzufallen. Am Abend kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 93,23 Dollar. Das waren 0,3 Prozent weniger als am Abend zuvor. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um rund 0,1 Prozent auf 89,56 Dollar.
Die hohen Ölpreise schüren Inflationsängste. Vor allem die hartnäckig hohen Energiepreise haben wesentlichen Anteil am hohen Inflationsniveau. In dieser Woche hatten die Erdölpreise schon die höchsten Stände seit zehn Monaten markiert. Hauptgrund ist das knappe Angebot seitens größer Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland. Zudem zeigt sich die Nachfrage aus großen Ländern wie den USA oder China bisher robust.
Deutsche Exporte in die USA und nach China fallen
Die deutschen Exporte außerhalb des EU-Raums sind im August wegen der geringeren Nachfrage aus den USA und China den zweiten Monat in Folge gesunken. Die Waren-Ausfuhren in diese sogenannten Drittstaaten schrumpften um 1,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat auf 58,4 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Juli hatte es sogar ein Minus von 2,3 Prozent gegeben. Höhere Zinsen, teure Energie und eine maue Weltkonjunktur erschweren derzeit das Exportgeschäft.
Bayer mit weiterer PCB-Klage in USA konfrontiert
Bayer hat in den USA eine weitere Klage wegen angeblicher Spätfolgen der seit Jahrzehnten verbotenen Chemikalie PCB am Hals. Die Stadt Chicago verklagt unter anderem Bayer wegen mutmaßlicher Verschmutzung von Wasser, Luft und Boden durch PCB-Chemikalien, wie aus Gerichtsunterlagen vom Mittwoch hervorgeht. Bayer weist die Vorwürfe zurück. "Monsanto ist der Ansicht, dass der Fall unbegründet ist, da das Unternehmen niemals PCB in oder in der Nähe des Großraums Chicago hergestellt oder entsorgt hat", teilte der DAX-Konzern mit. "Darüber hinaus wurden die Produkte, die angeblich die Quelle von Umweltbeeinträchtigungen sind, von Dritten und nicht von Monsanto hergestellt."
Derweil investiert Bayer 250 Millionen Euro in eine neue Produktionsstätte für Verhütungsmittel in Finnland. Mit der neuen Anlage in Turku sollen die Produktionskapazitäten für Implantate und Hormonspiralen zur Empfängnisverhütung ausgebaut werden, hieß es vom Pharma- und Agrarkonzern. Bayer errichtet zudem in Costa Rica eine neue Produktionsanlage für Langzeit-Verhütungsmittel. Beide Projekte sind Teil der bereits 2021 angekündigten Gesamtinvestition von über 400 Millionen Euro für neue Produktionskapazitäten zur Herstellung von Verhütungsmitteln.
RWE baut Batteriespeicher in den Niederlanden
Der Energiekonzern RWE treibt seine Planungen für den Bau eines großen Batteriespeichers in den Niederlanden voran. Das Unternehmen habe eine Investitionsentscheidung für das Projekt auf dem Gelände seines Biomassekraftwerks Eemshaven getroffen, teilte der Versorger mit. Dort sollen auf einer Fläche von rund 3000 Quadratmetern 110 Schränke mit Lithium-Ionen-Batterien installiert werden. Der Batteriespeicher soll überschüssige Energie aus dem Stromnetz aufnehmen und sie bei Bedarf wieder einspeisen, um das Netz stabil zu halten. Die Anlage werde eine installierte Leistung von 35 Megawatt (MW) haben. Die Kosten beziffert RWE auf etwa 24 Millionen Euro.
Volkswagen bleibt in Dresden
Volkswagen hält vorerst an der Montage von Autos in der Gläsernen Manufaktur fest. "Die Fahrzeugproduktion des ID.3 in Dresden läuft nach wie vor weiter, es sind keine kurzfristigen Anpassungen geplant", sagte ein Sprecher nach einer turnusmäßigen Betriebsversammlung. Derzeit prüfe das Unternehmen, wie der Standort zukunftssicher ausgerichtet werden könne. Dazu gebe es Gespräche mit der Arbeitnehmervertretung. "Die Beschäftigungssicherung bis 2029 hat unabhängig dieser Gespräche für alle rund 300 Mitarbeitenden unverändert Bestand", hieß es. In Dresden werden täglich nur einige Dutzend Autos gefertigt.
Anlagenbauer Gea bestellt Interims-Finanzvorstand
Der Anlagenbauer Gea bekommt mit Bernd Brinker übergangsweise einen neuen Finanzvorstand. Brinker übernimmt das Amt zum 16. Oktober für ein Jahr, wie der MDAX-Konzern mitteilte. Brinker war zuvor unter anderem als Finanzvorstand beim Türtechnik- und Sicherheitsspezialisten Dormakaba tätig. Das Amt des Finanzvorstands war vakant, nachdem der frühere Finanzchef Marcus Ketter im August überraschend verstorben war.
DHL-Chef erbost über Nein zu Portoerhöhungen
Der Logistikkonzern DHL kritisiert die Ablehnung der gewünschten Portoerhöhung für die Post. "Wir können nicht nachvollziehen, wie man zu dieser Entscheidung kommen kann", sagte der DHL-Vorstandsvorsitzende Tobias Meyer der "Süddeutschen Zeitung". Die Inflation sei höher als in der Planung, die Kosten seien dramatisch angestiegen, der Ertrag gesunken. "Es stellt sich schon die Frage: Ist von den Regulierern und der Politik überhaupt gewünscht, dass wir das Brief-Geschäft weiter betreiben und hier investieren?"
Börsenkandidat Flix fährt Gewinne ein
Der Fernbus- und Bahn-Betreiber Flix schraubt vor einem möglichen Börsengang seine Erwartungen nach oben. Der Umsatz werde in diesem Jahr um mehr als 25 Prozent zulegen, sagte Mitgründer und Vorstandschef Andre Schwämmlein am Donnerstag in München. Dabei sollen Flixbus und Flixtrain eine operative Rendite (Ebitda-Marge) von fünf Prozent des Umsatzes abwerfen. Bisher war von 20 Prozent Umsatzplus die Rede, profitabel war Flix auch 2022.
Zuversichtlich macht den Vorstand um Schwämmlein und Finanzvorstand Christoph Debus, dass Flix nun aber erstmals schon im ersten Halbjahr schwarze Zahlen geschrieben hat. Vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen erwirtschaftete das Start-up einen Halbjahresgewinn (Ebitda) von 26 (2022: minus 59) Millionen Euro, das ist eine Rendite von drei Prozent. Mit einem Umsatzsprung von 54 Prozent auf 860 Millionen Euro sei es das erfolgreichste Halbjahr seit der Gründung 2011 gewesen.
Auf einen Gang an die Börse will sich der Vorstand noch nicht festlegen. "Ein Börsengang ist eine Option für uns", bekräftigte Debus nur. Der Zeitplan deutet auf einen Börsengang im ersten Halbjahr 2024 hin. Flix könnte dabei mit rund vier Milliarden Euro bewertet werden.
Toshiba erhält Unterstützung der Aktionäre für Übernahmeangebot
Der skandalgeschüttelte japanische Technologiekonzern Toshiba ist der umgerechnet 14 Milliarden Euro schweren Übernahme durch den Finanzinvestor JIP einen Schritt näher gekommen. Ein Konsortium unter Führung der Private-Equity-Gesellschaft Japan Industrial Partners (JIP) habe über ein Übernahmeangebot 78,65 Prozent des Unternehmens erworben, teilte Toshiba mit.
Rupert Murdoch tritt zurück
Der mächtige Medienunternehmer Rupert Murdoch tritt als Chef der US-amerikanischen Fox-Gruppe und des Verlags News Corp zurück. Der 92-Jährige wolle die Leitung an seinen Sohn Lachlan übergeben, kündigte er laut dem TV-Sender Fox News heute an. An der Börse kam die Nachricht gut an.
Microsoft stattet Produkte mit KI aus
Im Wettrennen um die Technologieführerschaft bei Künstlicher Intelligenz (KI) erhöht Microsoft das Tempo. Der US-Softwarekonzern kündigte am Donnerstag an, sein KI-Assistent "Copilot" werde künftig in sämtlichen Programmen verfügbar sein. Dies umfasse das Betriebssystems "Windows 11", die Büro-Software "Office 365", die Suchmaschine "Bing" und den Browser "Edge".
In einigen Anwendungen erhalten Nutzer bereits seit einiger Zeit Unterstützung von einer KI. Im Juli hatte Microsoft eine Vorschau auf "Copilot" für "Office" geliefert. Um dessen Funktionen nutzen zu können, müssen Kunden zusätzlich zu den üblichen Gebühren für die Bürosoftware 30 Dollar monatlich zahlen.
Im Rahmen der Produktvorstellung am Donnerstag kündigte der US-Konzern außerdem an, die Suchmaschine "Bing" mit der neuesten, dritten Generation von "Dall-E" auszustatten. Vor allem mit Google liefert sich Microsoft einen harten Wettkampf. Die Alphabet-Tochter schickt ihre KI "Bard" gegen ChatGPT von OpenAI ins Rennen. Gleichzeitig steht der Suchmaschinen-Betreiber einem Medienbericht zufolge kurz vor der Veröffentlichung des Nachfolgers "Gemini". Aber auch die Facebook-Mutter Meta und der iPhone-Hersteller Apple arbeiten mit Hochdruck an dieser Technologie.
Cisco vor Milliardenübernahme
Der Netzwerk-Spezialist Cisco will per Übernahme zu einem der größten Software-Unternehmen weltweit aufsteigen. Konkret will sich Cisco für voraussichtlich 28 Milliarden US-Dollar (26,2 Mrd Euro) den Datenspezialisten Splunk einverleiben, wie beide Unternehmen heute mitteilten. Eine entsprechende Vereinbarung hätten sie bereits unterzeichnet.
Ciscos Aktien geben um rund vier Prozent nach. Die Anteilsscheine von Splunk legten hingegen um über ein Fünftel auf rund 144 Dollar zu. Cisco bietet den Splunk-Aktionären 157 Dollar je Anteilsschein. Der Deal soll demnach bis Ende des dritten Quartals 2024 über die Bühne gehen.
Der Daten-Spezialist Splunk unterstützt Unternehmen dabei, ihre digitalen Systeme zuverlässiger und sicherer zu gestalten. Mit der Übernahme will Cisco seine Umstellung auf mehr wiederkehrende Umsätze beschleunigen. Darüber hinaus erhoffen sich die Unternehmen Synergien im Bereich Künstlicher Intelligenz.
FedEx steigert Quartalsgewinn
Der Logistik-Konzern Fedex hat im vergangenen Quartal zwar an Umsatz eingebüßt, aber mehr Gewinn erwirtschaftet. Unterm Strich verdiente der Post-Konkurrent 1,08 Milliarden Dollar nach 875 Millionen Dollar ein Jahr zuvor. Der Umsatz sank unterdessen um rund sechs Prozent auf 21,7 Milliarden Dollar (20,4 Mrd Euro), wie FedEX nach US-Börsenschluss mitteilte. Zu der besseren Profitabilität trugen unter anderem Kostensenkungen und höhere Preise bei. FedEx hatte eine Umstrukturierung eingeleitet, die rund sechs Milliarden Dollar einsparen soll. FedEx-Papiere legten an der Nyse gegen den Trend zu.