Klare Tendenz beim FC Bayern: Weiter mit Dreesen
Vor dem 4:0-Sieg gegen den VfB Stuttgart machten Meldungen die Runde, wonach der FC Bayern den auslaufenden Vertrag mit CEO Jan-Christian Dreesen nicht verlängern werde. Falsch, wie kicker-Recherchen ergeben haben.
Soll FCB-Boss bleiben: Jan-Christian Dreesen. IMAGO/Sven Simon
Der 57-jährige Banker fing beim FC Bayern im Februar 2013 als Finanzvorstand an, erarbeitete sich in dieser Funktion über die Jahre einen exzellenten Ruf. Nach der Entlassung von Oliver Kahn berief ihn der Aufsichtsrat am 27. Mai 2023 zum Vorstandsvorsitzenden, sein Vertrag läuft Mitte des kommenden Jahres aus. Das Kontrollgremium muss also bald entscheiden, wie es weitergehen soll.
Offensichtlich von interessierter Seite wurde am Wochenende eine Story publik, wonach Dreesen vor etwa drei Jahren eine Zeitschrift nach einer Mitarbeiterin geworfen haben soll. Dieser Zwischenfall ist dem Aufsichtsrat lange bekannt, er spielte bei der Berufung Dreesens in sein aktuelles Amt keine Rolle und wird dies auch nicht bei der Bewertung nach einer weiteren Zusammenarbeit tun.
Im Gegenteil: Nach kicker-Informationen ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass der Vorstandsvorsitzende auch in der nächsten Saison Dreesen heißt, sein Vertrag also verlängert wird. Der Aufsichtsrat tagt am 11. November und könnte dies bereits in dieser Sitzung beschließen, die Wahrscheinlichkeit dafür ist sehr groß. Die klare Tendenz: Weiter mit Dreesen!
Wer profitiert von den Vorwürfen?Generell stellt sich die Frage, warum die alte und in Insider-Kreisen längst bekannte Geschichte von dem Streit mit der Mitarbeiterin ausgerechnet jetzt an die Öffentlichkeit dringt. Dies lässt auf einen internen Machtkampf schließen und Personen, die ein Interesse an Dreesens Job haben.
Mit einer zeitnahen Vertragsverlängerung dürfte Ruhe auf dieser Ebene einkehren, auch sportlich läuft es seit Samstagabend und dem 4:0 gegen den VfB Stuttgart wieder. Nur die schwere Verletzung von Aleksandar Pavlovic trübte den Sieg, der Mittelfeldspieler wird nach einem Schlüsselbeinbruch wochenlang ausfallen. Immerhin: Neuzugang Joao Palhinha überzeugte gegen den VfB und kann nun endlich dauerhaft beweisen, dass er die Investition von 50 Millionen Euro wert ist.
Frank Linkesch, Georg Holzner