Kane-Dreierpack: Bayern feiert Arbeitssieg gegen Augsburg
Stand: 23.11.2024 09:46 Uhr
Der FC Bayern hat das Derby in der Fußball-Bundesliga gegen den FC Augsburg gewonnen. Trotz Dominanz brauchte es die Elfmeter von Harry Kane.
Sechs Spiele in Folge gewonnen, sechs Spiele in Folge ohne Gegentor - der FC Bayern hat das bayerische Derby gegen den FC Augsburg souverän mit 3:0 (0:0) gewonnen. Die Münchner dominierten das Spiel, doch mussten sich auf die Elfmeter-Stärke ihres Mittelstürmers Harry Kane verlassen, der zweimal (63., 90+2) vom Punkt traf, ehe er kurz vor dem Abpfiff seinen Hattrick perfekt machte.
FC Augsburg macht dem FC Bayern das Leben schwer"Wir wollen jedes Spiel gewinnen", hatte Sportvorstand Max Eberl vor dieser Partie für den Jahresendspurt angekündigt. Paris, Leverkusen, Dortmund, Leipzig, Donezk - die Liste mit Gegnern, die der FC Bayern bezwingen muss, um dieses Vorhaben Realität werden zu lassen, ist prominent besetzt. Der FC Augsburg galt im Umfeld dieser Spitzenklubs eher als kleines Hindernis. Und doch schickten sich die Schwaben an, den Münchnern im bayerischen Derby ein echter Stolperstein zu werden.
Harry Kane, Jamal Musiala, Joshua Kimmich, Michael Olisé - auch die Namen der Münchner Spieler, die sich an Torschüssen probierten, war äußerst prominent. Das brachte die Gäste aus Augsburg nicht aus der Ruhe. Das Team von Jess Thorup hat seit einem Monat nicht mehr verloren und zeigte auch in der Allianz Arena, woran das liegt: Der FCA verteidigte äußerst kompakt, zog bei Münchner Ballbesitz alle Spieler auf engen Raum zusammen, machte ein Durchkommen zum Strafraum äußerst schwierig. Wenn es doch einmal klappte, waren die Verteidiger wach und aggressiv und zur Not war Keeper Nediljko Labrovic zur Stelle.
Goretzka spielt stark, doch trifft nur die LatteDie besten Chancen hatte Leon Goretzka, der nach den Verletzungen von Aleksandar Pavlovic und Joao Palhinha erneut in der Startelf neben seinem langjährigen Partner Kimmich spielte, folgerichtig aus der Distanz. In der 13. Minute setzte er den Ball knapp neben den Kasten, kurz vor dem Halbzeitpfiff musste Labrovic einen starken Reflex zeigen, um die Kugel über das Tor zu lenken. Mit 0:0 ging es in die Pause und wie schon zuletzt gegen Benfica und St. Pauli mussten die Münchner vor allen Dingen viel Geduld aufbringen.
Geduld war auch das Motto in der zweiten Hälfte. Angriff um Angriff schickten die Münchner in Richtung Augsburger Tor. Unermüdlich, zermürbend, dominant trat der FC Bayern auf. Musiala begann zu zaubern. Der Augsburger Ballbesitz sank auf unter 20 Prozent. Entlastungsangriffe fanden nicht mehr statt, wurden sofort vom Gegenpressing der Hausherren erstickt. Goretzka per Kopf an die Latte (48.), Musiala mit einem Tänzchen durch den Strafraum (51.), die Chancen wurden besser, doch das Tor fiel nicht.
Elfmeter-Serie ausgebaut: Kane bleibt vom Punkt eiskaltAn der Seitenlinie beriet sich Kompany, wie man diese Defensive endlich knacken könnte, drohte vielleicht sogar die Geduld zu verlieren, da sprang Mads Pedersen eine Flanke unglücklich an den Arm. Nach Ansicht der Videobilder zeigte Daniel Schlager schließlich auf den Punkt. Ein Fall für Kane, der seine vorherigen 23 Elfmeter allesamt verwandelt hat. Für Labrovic machte er keine Ausnahme. Kurzer Anlauf, abgestoppt, rechtes Kreuzeck. Kane machte seinen 24. Elfmeter in Serie und sein zwölftes Bundesliga-Tor der Saison (63.).
Nach dem 1:0 schien das Ergebnis klar. Der FC Bayern kombinierte sich in Richtung neunten Saisonsieg. Der FC Augsburg konnte nichts mehr entgegensetzen - und als sich alle mit einem knappen 1:0-Sieg arrangiert zu haben schienen, tauchte Kane noch einmal von dem Kasten von Labrovic auf. Keven Schlotterbeck verhinderte dessen Torschuss mit unfairen Mitteln, was auch Schiedsrichter Schlager nach Ansicht des VAR erkannte. Kurzer Anlauf, abgestoppt, links flach ins Eck: Elfer-Serie auf 25 ausgebaut (90. +2).
Und nicht nur das: Kurz vor dem Abpfiff schickte Goretzka noch einmal eine präzise Flanke aus dem Halbfeld in Richtung des Mittelstürmers, die er mit der Zehenspitze herunter pflückte und anschließend mit dem Kopf selbst verwertete (90. +5).
Der FC Bayern scheint wieder dieser Maschine zu sein, die Sieg nach Sieg einfährt. In der Bundesliga liegen sie nun bis Samstag acht Punkte vor Verfolger RB Leipzig. Der FC Augsburg kann sich für eine aufopferungsvolle Partie nicht mit einem Punkt belohnen und muss weiter in Richtung Tabellenkeller blicken.