FC Bayern München: Kapitän Manuel Neuer fordert Neustart nach ...

Nationaltorwart Manuel Neuer hat nach einer verkorksten Bundesliga-Spielzeit des FC Bayern einen Neuanfang gefordert. „Das war eine sehr schwierige Saison für uns alle. Ich glaube, dass es jetzt einen Neustart geben muss – für uns, für den Verein, auch von unserer Seite vom Team her“, sagte der 38-Jährige nach der 2:4-Niederlage der Münchner am Samstag bei der TSG 1899 Hoffenheim. „Dass es jetzt nicht so weiterlaufen kann, ist klar. Wir haben gute Spiele abgeliefert, aber nicht so konstant. Das ist unser größtes Problem. Wir Spieler müssen auch – glaube ich – ein ganz anderes Gesicht zeigen als Mannschaft für die nächste Saison, um wieder voll angreifen zu können.“

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Foto FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung

Die Bayern sind nicht mal Zweiter und mussten beim Abschied von Thomas Tuchel den zweiten Tabellenplatz dem VfB Stuttgart überlassen. „Ich fand die Zusammenarbeit sehr gut“, sagte Neuer über den scheidenden Chefcoach und meinte zur Trainersuche: „Den Verantwortlichen vertrauen wir immer und wir werden sehen, was für eine Lösung gefunden wird. Aber es wird sicher eine Lösung gefunden.“

Dass sich er und Thomas Müller explizit dafür stark gemacht hätten, dass Tuchel doch noch bleibe, sei „komplett falsch. Der Thomas und ich sind nicht zum Trainer gegangen“. Er glaube allerdings, dass in der Saisonendphase „was zusammengewachsen ist zwischen Mannschaft und Trainerteam, wir hatten eine positive Energie in der Truppe. Deshalb glaube ich, dass es nächste Saison grundsätzlich gut funktioniert hätte. Aber die Entscheidung ist so gefallen“.

„Jeder ist in der Pflicht“

Auf die Frage, ob auch der Verein in der neuen Runde ein anderes Gesicht zeigen müsse, sagte Neuer: „Jeder ist in der Pflicht. Wir brauchen nicht mit dem Finger auf andere zu zeigen, wenn wir selber nicht performt haben.“ Die Frage, ob der FC Bayern einen zu hohen Trainerverschleiß habe, beantwortete der Weltmeister von 2014 mit einem klaren „Ja“. Nun gelte es abzuwarten, „was passiert“.

Für Tuchel gab es am Samstag noch eine letzte Pressekonferenz von gerade mal gut drei Minuten, dann hatte der scheidende Trainer diese Pflichtaufgabe am Ende einer beklagenswerten Bundesliga-Saison erledigt. „Wir haben absolut ungenügend verteidigt“, kritisierte Tuchel. Seine Mannschaft habe Ballverluste und individuelle Fehler aneinander gereiht. „Noch mal eine bittere Niederlage, völlig unnötig, aber .... ist einfach viel zu häufig passiert.“ So mussten die Münchner dem VfB Stuttgart den zweiten Tabellenplatz überlassen.

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Nach der ersten titellosen Spielzeit seit 2012 ist derweil Sportvorstand Max Eberl noch von einem erfolgreichen Ende der Trainersuche überzeugt. „Wir werden eine gute Lösung finden. Ein sehr guter Freund von mir sagt immer: Das Beste kommt zum Schluss“, sagte Sportvorstand Max Eberl vor dem Anpfiff dem TV-Sender Sky nach einer Reihe von Absagen.

Tags zuvor hatte Tuchel bekannt gegeben, dass es bei ihm keine Kehrtwende geben und der Abschied zum Saisonende nach nur 15-monatiger Amtszeit weiter Bestand haben wird. Der als möglicher Tuchel-Nachfolger gehandelte Roberto De Zerbi verlässt unterdessen Brighton & Hove Albion. Wie der Premier-League-Klub mitteilte, endet die Zusammenarbeit mit dem 44-jährigen Italiener nach dem letzten Spieltag an diesem Sonntag (17.00 Uhr bei Sky) in beiderseitigem Einvernehmen.

„Wir haben uns geeinigt, meine Zeit in Brighton zu beenden, damit der Klub und ich unsere Arbeit auf die Art fortsetzen können, die beiden Seiten am besten passt, bei denen wir unseren eigenen Ideen und Visionen folgen sowie unserer Arbeit und menschlichen Werten“, wurde De Zerbi zitiert. Der Italiener war in der komplizierten Münchner Trainersuche immer wieder als Kandidat genannt worden.

Eberl schloss eine Verpflichtung von De Zerbi als Trainer beim FC Bayern München aber zumindest indirekt aus. Auf die Frage, ob er „vehement widersprechen“ könne, wenn prognostiziert werde, dass der neue Bayern-Trainer Italiener ist, antwortete Eberl am Samstagabend im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF: „Ja.“ Der 44 Jahre alte De Zerbi wurde im italienischen Brescia geboren.

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„Das zeigt, wie verrückt die ganze Trainersuche ist. (...) Es wurde ja gesagt, er ist es, dann hat er sich zu Brighton bekannt. Roberto De Zerbi hat einen großartigen Job in Brighton gemacht. Für uns bedeutet das nichts“, sagte Eberl in der ARD über die Nachricht aus England.

Die Münchner suchen weiter einen Nachfolger für Tuchel, der den Klub im Sommer endgültig verlässt. Mit einer Verpflichtung des österreichischen Teamches Ralf Rangnick, Xabi Alonso von Meister Bayer Leverkusen, Bundestrainer Julian Nagelsmann und Oliver Glasner von Crystal Palace hatte es nicht geklappt. Auch die Option, dass Tuchel doch bleibt, ist seit dieser Woche vom Tisch. Nach dem 2:4 gegen Hoffenheim ist die Saison auf dem Rasen beendet. Die Aufräumarbeiten vor der neuen Spielzeit aber sind noch in vollem Gange, mit ungewissem Ausgang.

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