„Schon Wahnsinn“: Das sagt Esther Sedlaczek zum HSV, zu Liga ...
Am Dienstagabend war Esther Sedlaczek in der Münchner Allianz Arena im Einsatz. Begleitet von Experte Bastian Scheinsteiger moderierte sie in der ARD das DFB-Pokal-Spiel zwischen dem FC Bayern und Bayer 04 Leverkusen (0:1), sie stellte Fragen an Bundesliga-Größen wie Xabi Alonso, Vincent Kompany, Max Eberl oder Jonathan Tah. Als Sympathisantin von Hertha BSC hat die 39-Jährige aber auch die Zweite Liga im Blick – und sprach schon im Vorfeld des Cup-Duells über den HSV, das Hamburger Derby und eine verrückte Tabellenlage.
War der HSV vor der Reise nach Karlsruhe noch Achter, steht nach dem 3:1-Sieg beim KSC plötzlich Aufstiegsplatz zwei zu Buche. Das Team von Trainer Merlin Polzin hat aber nur drei Punkte Vorsprung auf den Tabellenelften – den kommenden Gegner am Sonntag (13.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de), Darmstadt 98. „Das zeigt, wie absurd diese Zweite Liga ist“, befindet Tommi Schmitt in der neuesten Folge seines Podcasts „Copa TS“, in der er mit Sedlaczek über die neuesten Fußball-Geschehnisse plaudert. Und die ARD-Moderatorin stimmt dem 35-Jährigen komplett zu.
ARD-Moderatorin hat „schon Spaß“ an der Zweiten Liga„Ich habe das Gefühl, es ist jede Saison das gleiche“, sagt Sedlaczek zu der großen Ausgeglichenheit in Liga zwei. Aber, ergänzt sie: „Das ist genau das, was du willst. Es ist kurios, aber es war auch letzte Saison schon kurios.“ Mit Blick auf die aktuelle, sehr umkämpfte Spielzeit sieht Sedlaczek den HSV als passendes Beispiel: „Gefühlt stand er an Spieltag acht auf Platz neun, dann hat er ein Spiel gewonnen und war wieder ganz nah an der Tabellenspitze.“
Die frühere Sky-Mitarbeiterin, die heute das Gesicht der ARD-„Sportschau“ ist, bewertet die Lage im Unterhaus mit Freude: „Das ist schon Wahnsinn, wie dicht das alles beieinander ist – und wie groß die Sprünge entsprechend ausfallen können“, sagt sie. „Das ist vielleicht nicht das, was du dir wünscht. Aber es macht schon Spaß.“ Auch der Klub aus ihrer Heimatstadt, Hertha BSC, ist als derzeit Tabellenneunter mit zwei Zählern Rückstand auf den HSV voll drin im Aufstiegskampf. Sedlaczek hegt seit jeher Sympathien für die „Alte Dame“, macht daraus kein Geheimnis.
Sedlaczek wünscht der Hertha, HSV und Köln den AufstiegWas für die Hertha in diesem Jahr nach Rang neun in der Vorsaison drin ist? „Ehrlich gesagt: Es ist alles drin“, sagt Sedlaczek im Podcast – und zieht dabei wieder einen Vergleich zum HSV: „Wir haben ja den einen oder anderen Verein in der Zweiten Liga, der krisengebeutelt ist, der nicht so leistet wie er gerne würde und trotzdem noch oben mitspielt – siehe HSV. In dem Fall ist auch noch alles drin für die Hertha. Ich würde es mir wünschen, aber ich bin gespannt.“ Sedlaczek gibt zu: „Ich bin da auch ein bisschen krisengebeutelt, ehrlich gesagt, in den letzten Jahren. Man wird irgendwann von Natur aus pessimistisch. Ich bin da gerade bei der Hertha echt mega-zurückhaltend.“
Am Dienstagabend war ARD-Moderatorin beim DFB-Pokal-Spiel in München im Einsatz. An ihrer Seite: Experte Bastian Schweinsteiger imago images/Ulrich Wagner
Am Dienstagabend war ARD-Moderatorin beim DFB-Pokal-Spiel in München im Einsatz. An ihrer Seite: Experte Bastian SchweinsteigerSedlaczek macht aber keinen Hehl daraus, dass sie sich früher oder später den Aufstieg für die Berliner wünscht – doch nicht nur das. „Meine Traumvorstellung wäre schon, dass der 1. FC Köln, der Hamburger Sport-Verein und auch Hertha BSC in der Bundesliga spielen. Ganz klar“, betont sie, denn: „Für mich gehören diese drei Vereine auch in die Bundesliga.“ Erstligisten wie Kiel oder Heidenheim will sie nicht schlechtreden, „es ist nicht so, dass ich es niemandem anderen gönne. Aber das ist für mich die Idealvorstellung, dass die drei wieder hochkommen und da spielen, wo sie hingehören – weil die Konstellationen, die daraus entstehen in der Bundesliga, einfach so toll sind“.
Wunsch nach Bundesliga-Derby HSV gegen FC St. PauliSedlaczek nennt dabei das Hauptstadt-Derby zwischen Union und der Hertha, das rheinische Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln. „Oder im besten Fall auch noch das Hamburger Derby“, denkt sie ans Duell zwischen Braun-Weiß und Schwarz-Weiß-Blau. Wenn St. Pauli in dieser Saison den Klassenerhalt schaffe und der HSV den Aufstieg – „das sind schöne Konstellationen“, meint Sedlaczek. „Es hat so viel Historie, die Vereine haben so viel Historie. Klar würde ich es mir schon wünschen, dass die es nach oben schaffen“. Also der HSV, die Hertha und die Kölner. Holstein Kiel und der Kiezklub hatten den Aufstieg ja bereits vergangene Saison gepackt.
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Auch auf die Partie zwischen den beiden Nordklubs am letzten Wochenende, das St. Pauli mit 3:1 gewann, kommt Sedlaczek in „Copa TS“ zu sprechen. Sie sei am Freitag aus Arbeitsgründen in Hamburg gewesen und habe abends, von ihrem Hotel aus, daher „schön“ auf das Millerntor-Stadion sowie den parallel stattfindenden Hamburger Dom schauen können. „Das war für die ein Mega-Befreiungsschlag, zu Hause so abzuliefern“, lobt Sedlaczek den Heim-Auftritt von St. Pauli. „Das war schon eindeutig.“ Anders als die momentanen Kräfteverhältnisse in der Zweiten Liga.