Wegen Mietstreitigkeiten: Zwei Tote in Esslingen

10 Stunden vor

In Esslingen sind am Donnerstagmorgen zwei Männer ums Leben gekommen. Zwei weitere Menschen wurden verletzt. Offenbar ist ein Mietstreit der Hintergrund.

Esslingen - Figure 1
Foto SWR

Um kurz nach 7 Uhr haben die Polizei mehrere Notrufe erreicht. Wie ein Sprecher der Polizei dem SWR bestätigte, wurden Knallgeräusche gemeldet. Kurz darauf auch ein Brand. Hintergrund war wohl ein Streit zwischen Mieter und Vermieter.

Hubschrauber fliegt schwerverletzte Frau ins Krankenhaus

Die Polizei, Feuerwehr und weitere Einsatzkräfte sind mit einem Großaufgebot vor Ort. Zwei tote Männer wurden bereits geborgen. Anwohner berichteten dem SWR vor Ort, dass ein Mann einen anderen und dann sich selbst selbst erschossen haben soll. Hintergrund der Tat sollen Mietstreitigkeiten gewesen sein. Das meldete zuerst die Deutsche Presse-Agentur. Ein Hubschrauber flog außerdem eine Frau mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus. Einen weiteren Mann konnte die Feuerwehr von einem Balkon retten. Er kam mit leichten Verletzungen in eine Klinik.

Löscharbeiten dauern noch an

Die Löscharbeiten gestalten sich aufgrund der Enge der Altstadt schwierig. Laut Oberbürgermeister Matthias Klopfer (SPD) ist das Haus vermutlich nicht mehr bewohnbar, die direkt angrenzenden Nachbarhäuser aber wahrscheinlich schon noch. Diese müssten aber von der Feuerwehr erst noch inspiziert werden. "Das Haus wird jetzt mit schwerem Gerät Stock für Stock abgetragen. Überall gibt es noch Glutnester, und mitten in der Altstadt müssen wir da vorsichtig sein."

Das Haus, in dem ein Zimmer im Dachgeschoss in Brand geraten war, sowie ein Nachbargebäude waren vorsorglich evakuiert worden. Außerdem wurde der betroffene Bereich rund um einen Wohnkomplex im Bereich "Am Kronenhof" abgesperrt. Dieser befindet sich rund 300 Meter hinter dem Bahnhof in der Altstadt.

Bei einer mutmaßlichen Explosion und einem anschließenden Brand in einem Wohnhaus in Esslingen sind am Donnerstagmorgen zwei Menschen ums Leben gekommen. Andreas Rosar Spezialkräfte sind vor Ort

Für die Anwohnerinnen und Anwohner, die ihre Wohnungen verlassen mussten, bietet die Stadt medizinische und psychologische Unterstützung an. Wenn es notwendig wird, werde sich die Stadt auch um Notunterkünfte kümmern, so Klopfer weiter. Ihn selbst habe das Ereignis am Morgen auch erschüttert. Klopfer lobte den schnellen und professionellen Einsatz von Feuerwehr, Polizei und Rettungskräften. Aufgrund der zunächst unklaren Knallgeräusche waren auch Entschärfer des Landeskriminalamts Baden-Württemberg und Spezialkräfte des Polizeipräsidiums Einsatz vor Ort.

Anwohner wurden von lauten Geräuschen geweckt

"Wir haben geschlafen und plötzlich einen Knall beziehungsweise mehrere gehört", erzählt Dilara Topuz, die im Haus nebenan wohnt. Sie habe aus dem Fenster geschaut und gesehen, dass ein Mann auf dem Boden liege - mehrere Menschen hätten um ihn gestanden. Dann sei auch schon die Polizei gekommen. Sie habe das Haus verlassen müssen. "Es ist schockierend und man hat ein ungutes Gefühl." Auch ein anderer Nachbar ist von dem Geschehen geweckt worden. "Ich bin von zwei Explosionen wach geworden und habe dann eine Frau schreien gehört. Später gab es nochmal zwei Explosionen", erzählt Jan Bue. "Ich kenne ein paar Leute, die in dem Haus wohnen. Ich hoffe, dass es ihnen gut geht."

Dieser Artikel wird fortlaufend aktualisiert.

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