Brand mit zwei Toten in Esslingen: Polizei spricht von Schüssen
Knallgeräusche, ein Feuer, zwei Tote und zwei Verletzte: In Esslingen hat es am Donnerstagmorgen (14.11.) einen Großeinsatz von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst gegeben. Die Hintergründe waren zunächst unklar. Die Ermittler haben am Nachmittag weitere Details bekanntgegeben.
Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilen, gingen kurz nach sieben Uhr erste Meldungen über einen Streit in einem Gebäude "Am Kronenhof" ein. Als die Einsatzkräfte eintrafen, brannte es in dem Mehrfamilienhaus bereits, und das Feuer war dabei, sich weiter auszubreiten. Um 8.48 Uhr vermeldete die Polizei über X: "Zwei Personen sind offenbar verstorben." Später hieß es, darunter sei auch ein Tatverdächtiger.
Schussverletzungen: Leichen im Gebäude gefundenWie nun bekannt wurde, handelte es sich bei den Toten um einen 61-Jährigen Mieter und den 31-jährigen Sohn des Vermieters. Die Leichen wurden in dem Gebäude gefunden, so die Polizei. "Beide wiesen mutmaßliche Schussverletzungen auf." Mögliche Tatwaffen seien sichergestellt worden.
Der 76-Jähriger Vermieter konnte von der Feuerwehr leicht verletzt mit einer Drehleiter von einem Balkon gerettet werden. Er wird in einem Krankenhaus versorgt. Eine 32-jährige Bewohnerin war offenbar aus dem Fenster des Hauses gesprungen. Sie wurde mit schweren Verletzungen in eine Klinik geflogen.
Die Kriminalpolizei Esslingen ermittelt nun wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts und der schweren Brandstiftung. "Bekannt ist, dass der Mietvertrag des 61-jährigen Deutschen vom Vermieter bereits seit längerem gekündigt worden war und die Zwangsräumung der Wohnung offenbar am Folgetag anstand."
Mieter und Vermieter sollen bereits zuvor mehrfach deswegen in Streit geraten sein. "Nach derzeit vorliegenden Erkenntnissen besteht der Verdacht, dass der Mieter für den Brand in dem Gebäude und für den Tod des 31-Jährigen verantwortlich ist und danach sich selbst tötete." Eine Obduktion soll weitere Erkenntnisse liefern.
SEK, Hubschrauber und Sprengstoff-Spezialisten: Großeinsatz in EsslingenDas SEK, Spezialisten für Spreng- und Brandvorrichtungen, mehrere Hubschrauber, Rettungskräfte und ein Großaufgebot der Feuerwehr waren am Donnerstag im Einsatz. Angrenzende Gebäude wurden vorsorglich evakuiert, die betroffenen Personen befinden sich in psychologischer Betreuung.
Die Nachlöscharbeiten der Feuerwehr waren gegen 15 Uhr noch nicht beendet. "Ein Ausbreiten des Feuers auf Nachbargebäude", heißt es in der aktuellen Pressemitteilung, "konnte die Feuerwehr nach jetzigem Kenntnisstand verhindern." Die genaue Brandursache ist noch unklar.