Gespräch mit Trump: Musk spricht von Cyberangriff auf X – aber ...

13 Aug 2024
Elon Musk

Elon Musks groß angekündigtes Gespräch mit Donald Trump in der Nacht von Montag auf Dienstag wurde zunächst von massiven technischen Problemen beeinträchtigt. Die Unterhaltung sollte eigentlich um zwei Uhr deutscher Zeit in einem Livestream auf Musks Plattform X (ehemals Twitter) übertragen werden. Doch Zuschauerinnen und Zuschauer bekamen zunächst nur Hintergrundmusik zu hören, andere berichteten, dass der Stream komplett ausgefallen sei.

Um 2:18 Minuten meldete sich dann Elon Musk mit einem Posting auf X zu Wort: »Es scheint einen massiven DDoS-Angriff auf X zu geben«, schrieb er. Bei solchen DDoS-Angriffen sorgen Hacker dafür, dass eine Website durch automatisch generierte massenhafte Aufrufe wegen Überlastung abstürzt. Es handelt sich um eine vergleichsweise simple und harmlose Form von Cyberangriffen, die etwa Anonymous-Aktivisten nutzen, um Websites ihrer Gegner kurzzeitig vom Netz zu nehmen.

Insider widersprechen Musk

Das Techmagazin »The Verge« berichtete  unter Berufung auf eine interne Quelle von X, dass es gar keine solche DDoS-Attacke auf X gegeben habe. Ein zweiter Angestellter sagte der üblicherweise gut informierten Plattform, dass Musks Aussage »zu 99 Prozent gelogen« sei.

Ein solcher Überlastungsangriff ist auch deshalb unwahrscheinlich, weil die restlichen Funktionen der Plattform gleichzeitig offenbar nicht eingeschränkt waren. »The Verge« berichtete, dass die Seite ansonsten normal funktioniert habe und auch Musk selbst konnte ja einen Post absetzen.

Dass lediglich die Spaces-Funktion von X, über die das Gespräch als Video übertragen werden sollte, gestört war, erscheint technisch eher unwahrscheinlich. DDoS-Angriffe sind eher grobe Cyberangriffs-Werkzeuge, die typischerweise eine ganze Website lahmlegen und sich nicht punktuell auf eine einzelne Funktion richten.

Elon Musk hat nach seiner Übernahme von Twitter einen großen Teil der Belegschaft gefeuert. Seine Plattform hat seitdem immer wieder mit technischen Problemen zu kämpfen. Die aktuellen Probleme erinnern an einen technischen Ausfall im Mai 2023: Als der republikanische Gouverneur Ron de Santis seinen Einstieg ins Rennen um die US-Präsidentschaft über ein X-Space verkünden wollte, brach der Stream wiederholt ab und startete erst mit einer fast halbstündigen Verspätung.

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