Kritik an fränkischem Satiriker 'El Hotzo': Post nach Trump-Attentat ...
Der Satiriker "El Hotzo" postet nach dem Attentat auf Donald Trump einen Beitrag auf X. Als er den Post löscht, kursieren davon längst Screenshots - die Kritik ist groß. Sogar Bundestagsvizepräsident Kubicki schaltet sich ein.
Nach dem Attentat auf Donald Trump, bei dem ein Feuerwehrmann getötet wurde, hagelt es Kritik an dem aus Oberfranken stammenden Satiriker "El Hotzo". Der 28-Jährige postete auf der Plattform X, was die Gemeinsamkeit zwischen dem "letzten Bus" und Donald Trump sei. Seine Antwort lautete, dass beide "leider knapp verpasst" worden wären - symbolisiert durch das Shakehands-Emoji. Anschließend ergänzte er in einem Kommentar 15 Minuten später: "ich finde es absolut fantastisch wenn Faschisten sterben".
Mittlerweile sind dieser Post und der Kommentar gelöscht, nur noch ein zweiter Post ist zu dem Thema zu finden. In diesem ergänzte der gebürtige Franke und RBB-Moderator in einem Kommentar: "absolut niemand zwingt einen Mitleid mit Faschisten zu haben, man kann es ohne die geringste Konsequenz einfach lassen".
"El Hotzo"-Beitrag laut Kubicki ein Fall für die StaatsanwaltschaftSebastian Hotz, wie "El Hotzo" mit bürgerlichem Namen heißt, wurde 1996 in Forchheim geboren und wuchs im Dorf Traindorf im Landkreis Bamberg auf. Nach dem Besuch des Gymnasiums Fränkische Schweiz in Ebermannstadt absolvierte er ein duales BWL-Studium in Erlangen und Nürnberg. Wegen seiner Posts hagelte es Kritik an Hotz. Auch Screenshots seines gelöschten Posts samt Kommentar kursierten weiter in den sozialen Netzwerken, laut der FAZ soll er sogar Morddrohungen erhalten haben.
"Es gibt Ethik und Moral, vielleicht etwas angestaubt, aber wichtiger denn je", kommentierte ein User unter dem zweiten Post. "Auch wenn es der Gegner ist, Entmenschlichung und/ oder Todeswünsche, machen dich oft selbst zu dem, was du zu bekämpfen glaubst". Ein weiterer Nutzer bezeichnete Hotz in Anlehnung an seinen Nutzernamen in den sozialen Netzwerken als "EL Kotzo".
Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) äußerte sich am Sonntag (14. Juli 2024) ebenfalls zu dem Thema. Er gehe davon aus, dass sich die Staatsanwaltschaft mit "El Hotzos" Post beschäftigen werde. "Die öffentliche Billigung von schweren Straftaten ist gem. Paragraph 140 StGB selbst strafbar", schrieb der 72-Jährige auf X zu einem Screenshot des Posts. Laut des Gesetzes können solche Taten mit einer Haftstrafe von bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe geahndet werden.
Trump bei Attentat am Ohr verletzt"El Hotzo" legte nach und postete rund vier Stunden nach Kubickis Upload den Screenshot eines Smartphone-Bildschirms, auf dem diverse vermeintlichen Mitteilungen zu sehen sind. Dazu gehört eine Fake-Nachricht des untergetauchten Jan Marsalek, der ehemaliges Vorstandmitglied von Wirecard ist und unter anderem wegen Betrugs in Milliardenhöhe von Bundeskriminalamt (BKA) gesucht wird. Diese hat den Teaser: "Sag Bescheid, wenn du Hilfe brauchst, weiß ja wo ich bin." Auch eine falsche Google-Umfrage ist auf dem Screenshot zu sehen. Laut dieser, liege Biden in dem Rennen um das Präsidentschaftsamt "nur noch eine Ohrenlänge vor Trump".
Ein Mann hatte am Samstag bei einer Wahlkampfrede des ehemaligen US-Präsidenten im Bundesstaat Pennsylvania auf den 78-Jährigen geschossen und ihn am Ohr verletzt. Der Täter, laut Bundespolizei FBI ein 20 Jahre alter Mann aus der Region, wurde von Sicherheitskräften getötet.
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