Deutschlands größter Eintracht Frankfurt-Fanklub kommt aus ...

25 Tage vor
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Stand: 25.08.2024, 07:00 Uhr

Von: Leon Mader

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„Großkampftag“ ist es, wenn es um die Tickets geht: Seit 2006 gibt es den EFC Eintracht Knüller und heute verzeichnet der Klub über 1100 Mitglieder.

Eintracht Frankfurt - Figure 1
Foto op-online.de

Oberaula – In der Kellerbar im Malergeschäft Diehl in Olberode hat alles angefangen. Im Februar 2006 gründeten Markus Diehl und ein paar Freunde hier den EFC (Eintracht Frankfurt Fanclub) Eintracht Knüller. Markus Diehl ist 40 Jahre alt und Verwaltungsangestellter. Und er ist leidenschaftlicher Fußballfan, besucht seit über 30 Jahren die Spiele seiner Eintracht aus Frankfurt.

Deutschlands größter Eintracht Frankfurt-Fanklub kommt aus der Schwalm (Symbolbild). © Sebastian Gollnow/dpa

Zu Beginn der 2000er-Jahre war Diehl immer mit dem Fanklub „Steinwald Adler“ zu den Spielen gefahren, aber dies sei immer unregelmäßiger geworden. „Wir wollten bei Null starten“, erzählt Markus Diehl von den Beginnen des Fanklubs.

Schon 50 Mitglieder auf der ersten Versammlung des Eintracht-Fanklubs

Gesagt, getan. Schon bei der ersten Mitgliederversammlung eine Woche nach der Gründung seien 50 Mitglieder gekommen. Einige waren Übergänger der aufgelösten „Steinwald Adler“ und viele wurden erstmalig schnell auf den neuen Klub aufmerksam. Seither bemühten sich Diehl und der neunköpfige Vorstand des Klubs, regelmäßige Stadionfahrten und Events für die Mitglieder anzubieten.

Der Fanklub der EFC Eintracht Knüller aus Oberaula auf dem Weg zum Spiel gegen Leipzig. Insgesamt hat der Klub über 1100 Mitglieder. © privat

„Wir legen dabei großen Wert auf die Sozialverträglichkeit, jeder soll die Möglichkeit haben ins Stadion fahren zu können“, sagt Diehl. Eine Stadionfahrt sei bei den Knüllern dabei immer eine All-inclusive-Fahrt samt Verpflegung, Sitzplatzkarte und Busfahrt.

„Im Bus selbst sitzt immer ein bunter Mix an Leuten, da ist von acht bis achtzig alles dabei“, berichtet Diehl nicht ohne Stolz. auch Frauen würden das Angebot oft nutzen. Die Mitgliedsbeiträge von zwei Euro monatlich für Erwachsene und einem Euro für Kinder spiegeln Diehls angesprochenen sozialverträglichen Ansatz wider.

Eintracht Frankfurt - Figure 2
Foto op-online.de

So habe man über die vergangenen 18 Jahre einen stetigen Mitgliederzuwachs verbuchen können und Fahrten zu Stadien in ganz Europa organisiert. 2011 waren es schon über 200 Mitglieder, 2014 wurde das 333. Mitglied aufgenommen. „2018 mit dem DFB-Pokalsieg ist der Zuwachs dann nochmal explodiert“, sagt Diehl. In 2023 wurde die magische Marke von 1000 erreicht. Stand heute verzeichnet der EFC 1150 Mitglieder.

Mit dem Bus nach Frankreich oder auch mal mit dem Fahrrad zum Stadion

Markus Diehl denkt immer wieder gerne an besondere Fahrten zurück, von denen habe es in der gesamten Zeit einige gegeben. Im November 2013 etwa ging es für den Fanklub zum Europa League-Spiel nach Bordeaux. Nach 19 Stunden Fahrt und der Überquerung des Zentralmassivs wurde der Bus von der französischen Polizei angehalten, die ihnen Geleitschutz zum Hotel gab. Einige Beamte setzten sich sogar die orangenen Kappen auf, die alle Eintracht-Anhänger im Rahmen einer damaligen Fanaktion trugen.

Der Fanklub der EFC Eintracht Knüller aus Oberaula auf dem Weg zum Spiel gegen RB Leipzig. Am heutigen Samstag reist der Klub nach Dortmund. © Privat

Ein anderes Mal ging es mit dem Bus in die „supergeile“ Stadt Rom, dann mal nach Antwerpen und im April 2017 sogar mit rund 200 Mitgliedern zum Spiel gegen Gladbach. Hier sei laut Diehl organisatorisch das Unmögliche möglich geworden, als vier voll besetzte Busse mit knapp 200 Personen und eintausend Litern an Kaltgetränken nach Frankfurt gestartet seien. Erst im Mai diesen Jahres gelang es, dieses Kunststück zu wiederholen und mit 238 Personen zum Spiel gegen RB Leipzig zu fahren.

Kurios: Im Jahre 2015 kamen die Knüller auf die Idee, statt wie üblich mit dem Bus stattdessen mit dem Fahrrad nach Frankfurt zum Heimspiel gegen den 1. FC Köln zu fahren. So radelte die Truppe rund 190 Kilometer, übernachtete in Wächtersbach und genoss den 6:3 Erfolg der Frankfurter über den FC erschöpft aber glücklich im Stadion.

Eine gute Organisation ist unabdingbar für den größten Eintracht-Fanklub

Um solche Aktionen immer wieder zuverlässig durchführen zu können, sei natürlich eine gute Planung unabdingbar. „Irgendwann hat man die Routinen drinne, alle im Verein packen mit an, der eine hilft beim Kartenkauf, einer ist Bäcker, der andere Metzger, man unterstützt sich“, fasst Diehl es zusammen.

Das Besorgen der Tickets gestalte sich meist als wahrer Großkampftag, da sich mehrere Mitglieder zeitgleich auf mehreren mobilen Geräten in die Warteschlangen des Fanshops einloggten. Auch außerhalb der Fahrten hätten der EFC aber einiges zu bieten und sei auch immer um Präsenz in der Region bemüht. So veranstaltet man zu jeder Saison eine Bundesliga-Tipprunde mit Preisen für die Gewinner, bringt einen Newsletter heraus und sammelt Spenden für lokale Vereine und soziale Einrichtungen.

Fürs Jubiläumsjahr 2026 sei ein großer Festabend geplant, wie man ihn zum zehnjährigen Bestehen veranstaltete. Jetzt geht es für den Fanklub aber erstmal wieder ins Stadion. Diesmal aber nach Dortmund am heutigen Samstag sind die Knüller beim Bundesliga-Eröffnungsspiel der Eintracht gegen Borussia Dortmund vor Ort. (Leon Mader)

Sie haben in die Saison gefunden. Nach zwei Niederlagen zum Auftakt hat Fußball-Regionalligist KSV Hessen Kassel aus den letzten beiden Partien vier Punkte gesammelt.

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