Dschungelcamp 2024: Wer sind die 13 „Dschungellegenden“?
Herzlich willkommen im Dschungel! Gut, nicht in einem echten, denn wissenschaftlich betrachtet gelten nur Wälder der nördlichen Monsunzone als Dschungel, aber Glück gehabt: TV-Dschungel sind flexibel. Im australischen Stammmonsunwald ist aktuell Winter, also setzt die Kölner Resozialisierungs-NGO für D-Promis auf Karriere-Baisse seine IBES-Kandidaten für die anstehenden Jubiläumsfeierlichkeiten in Südafrika aus. Das offiziell unter dem sperrigen Titel „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus“ firmierende Survival-Camp für Reichweiten-Wiederbelebungskandidaten wird nämlich dieses Jahr 20. Zum runden Geburtstag schenkt RTL der Fangemeinde mit „Ich bin ein Star – Showdown der Dschungellegenden“ einen Sommernachtstraum der Ekelprüfungen handverlesener Kultkandidaten aus zwei Dekaden Ziegenanus-Zwangsverköstigung. Was genau geshowdowned wird, darüber kann nur spekuliert werden. Dass alle Kandidaten am Ende die Hochschulreife erlangt haben, scheint aber ausgeschlossen.
Das Moderationsduo aus Jan Köppen (den ich jahrelang für den Sänger der Band Revolverheld gehalten habe und der sich eine Frisur mit Franjo Pooth teilt) und Sonja Zietlow hingegen verfügt über die Hochschulreife. Okay, Zietlow erwarb sie in Nordrhein-Westfalen, Köppen in Hessen. Wenn man also Markus Söder fragt, hat das Köppen/Zietlow-Abi in Bayern etwa den Stellenwert eines Seepferdchens, aber zumindest Zietlow gilt mit einem Intelligenzquotienten von 132 sogar amtlich als hochbegabt. Sollte es mit der Moderatorinnen-Karriere eines Tages bergab gehen, wäre sie immer noch die Idealbesetzung ein neues RTL-Sensationsformat: „Bauer sucht Schlau“. Heute widmen wir uns aber pflichtbewusst zunächst den anderen 132 Intelligenzquotientspunkten, die am Sommer-Special teilnehmen, nämlich den 13 Kandidaten:
Giulia Siegel
Das 1974 als Julia Siegel geborene Multitalent ist Model, DJane, Fernsehmoderatorin, Schauspielerin, TV-Persönlichkeit sowie Unternehmerin und hat damit mehr Jobs (6) als Kinder (3). Eine Seltenheit in der Reality-TV-Branche. Googeln Sie evidenzsichernd gerne „Die Wollnys“. Als Teenagerin wurde Julia oft mit ESC-Siegerin Nicole verwechselt. Nicht ob ihrer herausragenden Singstimme, sondern weil sie in der Münchener Schickeria regelmäßig mit Musikproduzent Ralph Siegel auftauchte. Kein Zufall: Ralph Siegel ist Julia Siegels Vater. Der Mann, der Hits für Marianne Rosenberg, Peter Alexander, Roy Black, Costa Cordalis, Rex Gildo, Karel Gott, Heino, Michael Holm, Udo Jürgens oder Roland Kaiser schrieb – und natürlich Nicoles Hit „Ein bisschen Frieden“. Die Nähe zum Dschungelcamp ist Julia/Giulia somit in die Wiege gelegt. Annähernd ein Viertel dieser Künstler war ebenfalls Gast beim Känguru-Hoden-Wettessen im australischen Dschungel. Inklusive dem ersten Dschungelkönig Costa Cordalis.
Sarah Knappik
Die durch Heidi Klums Model-Assessmentcenter berühmt gewordene Reality-TV-Ikone wuchs in der Promi-Hochburg Bochum-Linden auf, in unmittelbarer Nähe zu Leon Goretzka, der Heidi Klum der Fußballprofis. 2011 musste Knappik ihren Auftritt im Dschungelcamp abbrechen, nachdem mehrere Mitkandidaten andernfalls ihren sofortigen Ausstieg angedroht hatten. Für Knappik dennoch ein biblischer Erfolg: „Ich habe die Zuschauer gespalten wie Moses das Meer“. Horrorfilm-Fans fragen sich seither, ob Knappik die Zuschauer wohl längs oder quer gespalten hatte. Quer würde bedeuten, dass das Gehirn womöglich noch eine Weile weiterfunktionieren könnte, längs dagegen reicht es maximal noch für das Dschungelcamp. Polizeiberichte liegen dazu nicht vor.
Georgina Fleur
Die durch das nach ihr benannte Fleur de Sel reich gewordene Heidelbergerin ist ein klassischer Publikumsliebling. IBES-Fans lieben sie so sehr, Fleur konnte während ihrer Dschungelteilnahme 2013 sogar einen Rekord aufstellen: Sieben Mal in Folge in die Dschungelprüfung gewählt. Wie vieles in ihrem Leben hielt dieser Rekord jedoch nicht sonderlich lange. Bereits eine Dschungel-Edition später schickte das Zuschauertribunal Larissa Marolt acht Mal in Folge auf Sternenfang.
Winfried Glatzeder
Der Schauspieler, der aufgrund seiner DDR-Filmkarriere von Qualitätsmedien gerne als „Belmondo des Ostens“ bezeichnet wird, erblickte 1945 im polnischen Zoppot das Licht der Welt. Nach einigen Anträgen auf Entlassung aus der Staatsbürgerschaft der DDR durfte Glatzeder 1982 schließlich in die Bundesrepublik ausreisen. Hier wurde er vor allem durch den Blockbuster „Sonnenallee“ bekannt. Ein Film, der sich der Geschichte einer Straße in Neukölln widmet, bevor diese zur inoffiziellen Cheerleader-Akademie für Hamas-Fans wurde.
Mola Adebisi
Der in Solingen aufgewachsene Moderator wurde zwar als Käpt’n Mola beim TV-Sender VIVA bekannt, hat mit Schiffen allerdings nur wenig Berührungspunkte. Die größte berufliche Nähe zu Wasser hat Adebisi durch zwei Gastronomiebetriebe, die er in Duisburger Freibädern betreibt. Ein großer Vorteil für das Dschungelcamp: Mit mittelmäßigem Essen unter freiem Himmel kennt er sich aus.
David Ortega
Warum der Dortmunder Scripted-Reality-Schauspieler („Köln 50667“) als Dschungellegende gilt, ist unklar. Giselle Oppermann, Marc Terenzi, Ross Anthony, Patricia Blanco, Menderes Bağcı, Julian F. M. Stoeckel, Nadja Abd el Farrag oder Désirée Nick hatten vermutlich keine Zeit. Dafür sieht Ortega mittlerweile aus wie Jesus. Und jemanden, der sich für die Gruppe opfert, kann man ja immer gebrauchen.
Thorsten Legat
Seit seinem Kult-Auftritt bei den „Kasalla“-Festspielen 2016 ist Legat fester Bestandteil der RTL-Familie. Er taucht so häufig in IBES-Begleitberichterstattungen auf, man darf wohl davon ausgehen, er lebt inzwischen im „Die Stunde danach“-Studio. Bei RTL möchte ihn offenbar niemand rauswerfen. Verständlich, denn Legat gilt als schnell aufbrausend. Seine Akte dubioser Auseinandersetzungen ist endlos. Meine Lieblingsepisode spielte sich 2007 auf einem Fastfoodketten-Parkplatz in Remscheid ab. Legat geriet mit einer Gruppe Jugendliche aneinander und reagierte im Streit so, wie es jeder normale Bürger tun würde: Er zog ein Samurai-Schwert.
Kader Loth
Neben Akt-Fotos im Kulturmagazin „Penthouse“, zahllosen TV-Auftritten und Abstechern in die Politik (als Frauenbeauftragte! Ich schwöre, das denke ich mir nicht aus!) war Loth sogar Diskothekenbesitzerin. Von ihr soll auch folgendes Zitat stammen: „Bücher sind wie Freunde, man hat sie, aber man liest sie nicht“. Nur logisch also, dass sie eine Literatursendung moderierte, die den Namen „Lotheratur“ trug.
Hanka Rackwitz
Die TV-Maklerin wohnt in einem Wasserschloss und hat nach eigenen Angaben eine „Phobie, nie jemandem die Hand zu geben oder Türklinken anzufassen“. Erstklassige Voraussetzungen für das Camp. Insbesondere für das Dschungel-Klo, das sie sich mit zwölf Mitbewohnern teilen wird.
Elena Miras
Die in der Schweiz geborene „Love Island“-Gewinnerin arbeitete vor ihrer Pöbelpromi-Karriere für einen Telefonanbieter aus Bern. Vielleicht hält sie sich darum für ein Kommunikationstalent. Bis zu ihrem Auftritt im „Sommerhaus der Stars“ lief es gut für die TV-Krawallbeauftragte. In der Retrospektive sagt sie: „Das Sommerhaus hat mich zerstört!“ Nur konsequent also, sich umgehend wieder in die heilenden Hände eines behütenden RTL-Promiformats zu begeben. Zum Start wird sie übrigens nicht dabei sein. Für ihren späteren Einzug hat RTL einen „Geheimplan“ entwickelt. Der ist so geheim, dass nur die Boulevardmagazine des Landes davon wissen. Als Investigativ-Gerüchteköchin möchte ich an dieser Stelle kurz daran erinnern: auch Jan Köppen wird eingangs fehlen. Na, Kausalzusammenhang?
Daniela Büchner
Die hauptberufliche Witwe kam bei ihrem ersten Dschungel-Auftritt auf zwölf Prüfungsnominierungen und ist statistisch betrachtet somit die unbeliebteste Kandidatin der IBES-Geschichte. Heute zeigt sie sich geläutert. Das erkennt sogar Sonja Zietlow („Warum muss diese katastrophale Frau so viel Sendezeit bekommen?“) an: „Sie sieht phänomenal aus und benimmt sich anständig, ich kann einfach nur sagen: Einwandfrei.“ Das erste Charakter-Make-Over gab es also schon vor Startschuss zur Jubiläumsfolge.
Eric Stehfest
Das Zahnmodel aus Leipzig war mal neun Tage wach und anschließend so müde, dass er reflexartig Chrystal Meth aus dem Konsumalltag verbannte. Gute Entscheidung, denn seither tourt er clean durch Kultformate wie „Let´s Dance“ oder „Grill den Henssler“. Dass er im Camp wieder Ritter aus vergangenen Zeiten am Badesee erspäht, zählt zu den größten Hoffnungen der IBES-Fangemeinde.
Gigi Birofio
Der halbitalienische Feingeist wurde in Bietigheim-Bissingen geboren, dem Stammsitz von Porsche Deutschland. Folgerichtig hat er sich eine Corvette gekauft. Die steht zumeist in der Garage, denn Birofio verliert regelmäßig seinen Führerschein. Bei seinem Debut im Dschungel tauschte er im vergangenen Jahr seinen Status als Teamplayer gegen ein Stück kalte Pizza Margherita. Beim Luxusgegenstand, den jeder Kandidat mit ins Camp nehmen darf, entschied sich Birofio für Bräunungsspray. Äußerst weitsichtig, wenn man zwei Wochen unter der Sonne Südafrikas im Freien hocken wird. Seine größte Angst ist, nach dem nächsten Führerscheinentzug beim Idiotentest zu landen. Als Trainingslager dafür zieht er nun ins Dschungelcamp.
Nun geht es also wieder los mit den Exkremente-Buffets und Höhenprüfungen. Doktor Bob wird die Spiele erklären, die Hälfte der Kandidaten wird sie dennoch nicht begreifen und am Ende wird irgendein Sympathieträger im zweiten Anlauf doch noch Dschungelkönig und damit dem Insolvenzverwalter von der Klinge springen. Das darf man auf gar keinen Fall verpassen. Und sollten Sie doch mal versehentlich eine Folge auslassen, keine Sorge: Ich schreibe hier alles für Sie mit!
