Dresden: Carolabrücke über die Elbe teilweise eingestürzt

8 Tage vor

Menschen sollen sich von der eingestürzten Carolabrücke fernhalten, warnt die Feuerwehr. Es bestehe Lebensgefahr.

Dresden Carolabrücke - Figure 1
Foto ZDFheute

Quelle: dpa

Ein Teil der Carolabrücke - eine der Verkehrsadern ins Dresden - ist in der Nacht teilweise in die Elbe gestürzt. Betroffen sind laut Lagezentrum der Fußgänger- und Radweg sowie die Straßenbahngleise. Nach Angaben der Feuerwehr Dresden geht es um eine Länge von 100 Metern. Zwei Leitungen für Fernwärme wurden beschädigt und es strömt heißes Wasser aus.  Der Ausfall könne noch den gesamten Tag über andauern, sagte ein Sprecher der Feuerwehr.

Die Feuerwehr geht derzeit von einer akuten Einsturzgefahr aus. "Wir rechnen damit, dass weitere Teile der Brücke einstürzen könnten", sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Mittwochmorgen vor Ort. Er rief die Menschen auf, der Brücke möglichst fernzubleiben. "Es besteht Lebensgefahr" auf der Brücke und an der Brücke, hieß es. Derzeit sei eine Drohnenstaffel im Einsatz, um das Ausmaß der Schäden zu erkunden.

Keine Menschen verletzt

Menschen wurden nach bisherigen Erkenntnissen nicht verletzt. Von den Dresdner Verkehrsbetrieben hieß es, eine Straßenbahn habe sich nicht auf der Brücke befunden. Somit seien Fahrgäste und Fahrzeuge nicht zu Schaden gekommen. Auf der Brücke sind demnach an Wochentagen die Linien 3 und 7 stündlich auch nachts unterwegs.

Feuerwehr Dresden zum Brücken-Einsturz

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Dresden Carolabrücke - Figure 2
Foto ZDFheute

Betroffen von dem Einsturz ist nach den Angaben die südliche Hälfte der Brücke, die die Straße Terrassenufer und ein Stück der Elbe überspannt. Laut Feuerwehr hat sich am Brückenkopf auf der Seite der Altstadt eine etwa ein Meter langer Spalt gebildet. Zudem sind Fernwärme-Leitungen beschädigt. "Im gesamten Stadtgebiet fällt momentan die Fernwärme aus", teilte die Feuerwehr mit. Durch das ausströmende Wasser stehen Teile des Terrassenufers komplett unter Wasser.

Einsturz gegen 3 Uhr in der Nacht

Wie es dazu kam, dass sich Teile der Brücke der Landeshauptstadt von Sachsen gegen 3 Uhr lösten, ist bislang unklar. Nur 18 Minuten vor dem Teileinsturz der Carolabrücke hat die letzte Straßenbahn die Elbbrücke in Dresden passiert. Die Straßenbahn sei um 2.50 Uhr über die Brücke gefahren, die Brücke sei um 3.08 eingestürzt, teilten die Verkehrsbetriebe in Dresden mit.

Die Carolabrücke gehört zu den wichtigen Verkehrsbrücken in Dresden. Der Bereich wurde weitläufig abgesperrt. "Wir bitten die Bevölkerung, den Bereich weiträumig zu meiden und die Einsatzkräfte nicht zu behindern", bat ein Feuerwehrsprecher.

Für kommendes Jahr war eine Sanierung des jetzt eingestürzten Brückenzugs der Carolabrücke vorgesehen. Andere Bereiche waren erst im März diesen Jahres nach einer umfangreichen Überarbeitung wieder für den Verkehr freigegeben worden.

Quelle: Reuters

Im Berufsverkehr ist mit deutlichen Behinderungen zu rechnen. Durch den Teileinsturz fällt der Stadt eine wichtige Verkehrsader weg. Straßenbahnen werden umgeleitet, ebenso der Autoverkehr. Die Bundeswasserstraße ist gesperrt, wie die Polizei mitteilte, ebenso der Elbradweg und das Terrassenufer.

Dresden Carolabrücke - Figure 3
Foto ZDFheute

Post der Dresdner Polizei

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Der Zustand der Carolabrücke ist in der Stadt Dresden seit Jahren ein Thema. Deshalb seien die Brückenzüge A und B der Carola-Brücke bereits saniert worden, sagte Holger Kalbe, Abteilungsleiter vom Straßen- und Tiefbauamt Dresden.

Dass der Zustand im Brückenzug C so schlimm ist, dass es zum Einbruch gekommen ist, war nicht vorhersehbar. Man steckt in so einem Bauwerk halt nicht drin.

Holger Kalbe, Leiter Straßen- und Tiefbauamt Dresden

Nun gelte es, eine Gefahr für die beiden anderen Brückenteile auszuschließen. Dafür werde eine Zustandsanalyse durchgeführt, sagte Kalbe. "Wir haben hier zu DDR-Zeiten massiven Chlorid-Eintrag gehabt", sagte Kalbe. An der Stelle, wo das Brückenteil in der Nacht einbrach, habe ein Mast der Verkehrsbetriebe gestanden. Es sei denkbar, "dass an der Stelle massiv die Chloride eingedrungen sind und dort im Inneren der Brücke zu einer Korrosion der Bewehrung geführt haben".

Brücke teils frisch saniert

Der eingestürzte Brückenzug der Carolabrücke in Dresden sollte im nächsten Jahr saniert werden. Andere Teile der Brücke waren erst im März 2024 nach einer monatelangen Sanierung für den Verkehr freigegeben worden. Das schreibt die Stadt Dresden auf ihrer Internetseite. 

Die Sanierung des mittleren Brückenzuges wurde mit dem Einbau der Geländer Anfang Juni 2024 vollständig abgeschlossen. Die Baukosten betrugen rund 4,1 Millionen Euro. Am dritten Brückenzug, dem östlichen, wurde die Sanierung bereits im Juni 2021 fertiggestellt. Die Carolabrücke überführt mit drei Brückenzügen die Bundesstraße B 170 sowie Straßenbahn und Radweg über die Elbe. Sie verbindet das Regierungsviertel mit der Altstädter Seite und wurde im Jahr 1971 fertiggestellt.

Quelle: ZDF

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Quelle: dpa, AFP

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