Gruselführung in Dortmund: Das drohte „Hexen“ in der Stadt

Dortmund. Wer zu Halloween Dortmund von seiner schaurigen Seite kennenlernen möchte, ist bei der Gruseltour richtig –vom kopflosen Reiter und mehr.

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Foto Westdeutsche Allgemeine Zeitung

Dortmund: Das sind der BVB samt Signal Iduna Park, das ist das „U“ hoch über den Dächern der Stadt, für manche ist es auch der Phönix-See – Dortmund ist allerdings auch eine Stadt, in der Hexen im Mittelalter einiges über sich ergehen lassen mussten. Was genau die Frauen ertragen mussten und wie es mit den Untoten in der Stadt einst aussah, darum dreht sich die „Gruseltour durch das alte Dortmund“

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Start der etwas anderen Stadtführung ist ganz in der Nähe des Fritz-Henßler-Hauses. Dort, wo heute ein kleiner Park zum Verweilen einlädt, war einst der Kuckelketeich. An und in ihm fanden im 16. Jahrhundert, zu Zeiten der Hexenverfolgung, die sogenannten „Hexenproben“ statt. Die gingen für die beschuldigten Damen fast immer schlecht aus. Schwamm die Frau oben, galt es als bewiesen, dass sie eine Hexe war – es drohte der Scheiterhaufen. Ging die vermeintliche Hexe unter, war sie zwar unschuldig, aber tauchte in den allermeisten Fällen auch nicht wieder auf. In Dortmund gab es sogar eine ganz besonders tragische Geschichte – viel mehr sei dazu aber an dieser Stelle nicht verraten.

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Foto Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Gruseltour Dortmund: Von gefräßigen Schweinen und wandernden Untoten

„Der Originalschauplatz, der Teich, ist zwar nicht mehr da, aber man kann sich schon in die Zeit hineinfühlen“, sagt Tourguide Oliver von „Kultur Vergnügen“ und fügt hinzu: „In vielen Städten des Ruhrgebiets sieht vieles nicht mehr so aus, wie es einmal aussah. Vieles wurde während des Krieges zerstört und danach nicht wieder so aufgebaut.“

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Bei der „Gruseltour“ ist also auch Vorstellungskraft gefragt. Mit ein bisschen Fantasie werden nicht nur die mittelalterlichen Schauplätze wieder lebendig, sondern auch die Gestalten aus Olivers Geschichten – wie etwa die vom kopflosen Reiter der Hohensyburg. Diese sind nicht frei erfunden, sondern beruhen auf Dortmunder Mythen. Oder auf Urängsten, die die Menschen damals hatten. Eine von Olivers Lieblingsgeschichten rankt sich um die Untoten, die daran gehindert werden sollten, nachts den Friedhof zu verlassen. „An Friedhöfen gab es sogenannte Beinbrecher-Gitter, die zum einen Schweine davon abhielten, die Verstorbenen zu fressen, aber die auch Untote aufhalten sollten.“

Eine Gruseltour für die ganze Familie

Diese und viele weitere schaurig-schöne Geschichten gibt es bei verschiedenen Gelegenheiten im Oktober und November zu hören. „Die Gruseltour ist allerdings nichts, was einen nachts vom Schlafen abhält“, sagt Oliver und lacht. Also können auch Familien die düstere Seite der Stadt kennenlernen.

Termine und Preise Gruseltour durch das alte Dortmund, 5.+31.10., 23.11, 14.12., wechselnde ZeitenTreffpunkt: Platz an der Ecke Bornstraße/Schwanenwall in der Nähe des Fritz-Henßler-Hauses, DortmundKarten gibt es ab 22 € pro Person unter www.kulturvergnuegen.com
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