Bundesliga: BVB schlägt St. Pauli trotz Smith-Hammer

Serhou Guirassy köpfte Dortmund zum 2:1-Sieg gegen St. Pauli. IMAGO/Uwe Kraft

Die Zielsetzung bei Borussia Dortmund war nach dem 1:2 bei Union Berlin klar: Ein Sieg sollte gegen den Aufsteiger aus Hamburg her - personellen Engpässen zum Trotz. Auch aufgrund dieser hatte Nuri Sahin seine Mannschaft auf drei Positionen verändert und Bensebaini, Sabitzer sowie Malen an Stelle von Yan Couto, Gittens und Beier in die Startelf beordert.

Besonders die Hereinnahme Bensebainis sollte sich in einem dominanten ersten Durchgang der Schwarz-Gelben bezahlt machen. Denn nachdem Guirassy die erste gute Möglichkeit der Partie vergeben hatte (6.), rettete der Linksverteidiger nicht nur in höchster Not gegen Afolayan (16.). Kurz vor Pausenpfiff brachte er den Favoriten auch noch per Kopf in Führung (43.), ehe Brandt die große Chance auf den Doppelschlag verpasste (45.+1).

Der Zwischenstand war zu diesem Zeitpunkt ob der Spielanteile sicherlich nicht unverdient, für Alexander Blessins St. Pauli aber dennoch ein wenig unglücklich zustande gekommen. Immerhin hatten die Hamburger nach einer halben Stunde schon selbst gejubelt - waren aber vom VAR ausgebremst worden. Guilavogui, gegenüber dem 0:3 gegen Mainz für den verletzten Saad von Beginn an dabei, war einen Hauch zu früh gestartet. Die Kiezkicker mussten in Hälfte zwei daher einem Rückstand hinterherlaufen.

Der zweite Durchgang in Dortmund begann mit kurzer Verzögerung. Die Technik hatte Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck ein Schnippchen geschlagen, der dann Sekunden nach Wiederbeginn aufgrund von Pyrotechnik im Gästeblock direkt eine kleine Unterbrechung folgen ließ. Dann aber ging es weiter wie in den ersten 45 Minuten. Dortmund kontrollierte, dominierte und wartete geduldig auf die Chance zur Vorentscheidung, die Guirassy und Malen in Minute 64 gleich im Doppelpack verpassten.

Nicht weniger geduldig verteidigende Hanseaten blieben also im Spiel und lauerten auf ihren Moment - der in Form eines absoluten Traumtors kommen sollte. Smiths unwiderstehlicher Außenristvolley eröffnete eine temporeiche Schlussviertelstunde sehenswert (78.) und sollte diesmal trotz einer möglichen Abseitsstellung von Afolayan Bestand haben. Lange währte die Hamburger Freude aber dennoch nicht. Denn nur fünf Zeigerumdrehungen später vollstreckte Guirassy nach Gittens-Flanke zur erneuten Führung (83.), ehe Brandt ein zweites Mal an diesem Abend die Chance ausließ, schnell nachzulegen (87.).

Es blieb daher bis in die Nachspielzeit eine knappe Führung, die St. Pauli fast ein zweites Mal egalisieren sollte. Der eingewechselte Dzwigala, vor dem 1:2 von Gittens abgekocht worden, setzte einen Dropkick aus sechs Metern zentral vor dem Kasten jedoch über das Tor von Kobel (90.+1). Es blieb daher beim knappen, aber nicht unverdienten 2:1-Sieg der Dortmunder, die auch ihr viertes Heimspiel in der laufenden Saison gewinnen konnten.

Die Generealprobe für einen ganz großen Dortmunder Auftritt ist also geglückt. Am Dienstag (21 Uhr) tritt der BVB in der Champions League bei Real Madrid an. In der Liga wartet am Samstag (15.30 Uhr) das Gastspiel in Augsburg. Zur gleichen Zeit empfängt St. Pauli Besuch aus Wolfsburg.