Zum Tod von Dieter Burdenski: Ein Leben im grün-weißen Kosmos

„Budde“ war immer da. Meist hielt er sich im Hintergrund. Seine Zeit im Fußballtor war ja lange vorbei. Aber ins geliebte Weserstadion zu gehen und die Heimspiele der jeweiligen Werder-Jahrgänge in der Bundesliga – ein Jahr lang auch in der zweiten Liga – zu betrachten, gehörte für ihn zu jedem Wochenende. Dieter Burdenski war ein Mitglied der „Werder-Familie“; er blieb praktisch ein Leben lang dem grün-weißen Kosmos verhaftet, mit verschiedenen Aufgaben – was ihn nicht daran hinderte, Kritik zu äußern, wenn es sein musste. Was im Weserstadion passierte, musste er auch sehen, um Stoff für seine wöchentliche Kolumne in der „Bild“ zu haben.

Dieter Burdenski - Figure 1
Foto FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung

Der immer gepflegte, sportlich wirkende Mann gehörte zum Stammpublikum in Bremen, häufig im Gespräch, leicht distanziert, immer humorvoll. Und voller Anekdoten. Sein Netzwerk galt als legendär – es kam nicht von ungefähr, dass bei ihm die Fäden für die Werder-Traditionself zusammenliefen. Auch manchen Geschäftskontakt knüpfte er in den Logen des Stadions, denn Dieter Burdenski besaß eine Event-Agentur, von der aus er Trainingslager, Fahrten zu Auswärtsspielen und Turniere organisierte, darunter legendäre Hallenrunden wie die in Oldenburg. „Budenzauber“ nannte man das.

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Zum Fußball brachte ihn sein Vater Herbert, beim 1:0 gegen die Schweiz im November 1950 erster Torschütze der Deutschen nach dem zweiten Weltkrieg. Zu Werder Bremen gelangte Burdenski 1972, wo er als Nachfolger des legendären Torwarts Günter Bernard eingeplant war – dass diese Karriere 16 Jahre später nach 444 Bundesligaspielen für Werder endet, konnte da niemand ahnen. Bis heute hält er den Vereinsrekord von 582 Pflichtspielen für Werder.

Dieter Burdenski - Figure 2
Foto FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung
Dieter Burdenski beim Aufwärmen: Hinter Sepp Maier und Toni Schumacher kam er auf zwölf Länderspieledpa

Burdenski stieg in die Nationalmannschaft auf, vertrat die Bremer überregional, international. Hinter Sepp Maier und Toni Schumacher kam er auf zwölf Länderspiele. Es folgten acht schöne Jahre als Torwarttrainer der Bundesligamannschaft mit der Krönung des „Doubles“ in der legendären Saison 2003/04. Mit seiner Ruhe, Beständigkeit und Meinungsfreude blieb er auch ohne offizielle Funktion ein wichtiger Botschafter des SV Werder.

Als am vergangenen Samstag beim Spiel gegen Freiburg die Pokalsieger von 1999 geehrt wurden, war Burdenski als ehemaliger Torwarttrainer dabei. Nur vier Tage später, am Mittwoch, verstarb er überraschend im Alter von 73 Jahren. Dieter Burdenski hinterlässt seine Frau Claudia, Tochter Carina und Sohn Fabian. „,Budde’ war in den verschiedenen Funktionen, die er über 50 Jahre bei Werder innehatte, ein wichtiger Wegbereiter für den Erfolg in unserem Verein. Wir sind unsagbar traurig, verlieren wir mit ,Budde’ nicht nur einen großen Werderaner, sondern auch einen tollen Menschen“, sagte Klaus Filbry, der Vorsitzende der Werder-Geschäftsführung.

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